Darabos: "Älterer Generation einen höheren Stellenwert einräumen und ihre
die Rolle stärken"
Eisenstadt (blms) - Anlässlich der bundesweiten Pflege-Kampagne „Es ist immer noch mein Leben“ luden
Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos und die Caritas Burgenland ins Altenwohn- und Pflegezentrum Haus St.
Martin in Eisenstadt und informierten mit aktuellen Zahlen und Daten über die Pflege und Betreuung älterer
Menschen im Burgenland sowie geplante Maßnahmen in diesem Bereich. Fakt ist, dass der Bedarf aufgrund der
demografischen Entwicklung sowie einer steigenden Lebenserwartung zunimmt. Schon heute sind über 28 Prozent
der Burgenländerinnen und Burgenländer über 60 Jahre. „Für die Gesellschaft und die Politik
ist es notwendig, sich mit dem ,Alt sein‘ und dem ,Alt werden‘ auseinander zu setzen und dieser Generation einen
höheren Stellenwert einzuräumen und die Rolle des älteren und alten Menschen zu stärken“, betont
Gesundheitslandesrat Darabos die gesellschaftliche Relevanz der wachsenden Generation 60-Plus. Die Caritas ist
im Altenwohn- und Pflegebereich ein gewichtiger Partner des Landes, betreibt vier Altenwohn- und Pflegezentren
im Burgenland ist darüber hinaus auch in der 24-Stunden-Pflege, der Hauskrankenpflege, der Kurzzeitpflege
nach Krankenhausaufenthalten, Tageszentren sowie im Palliativ- und Hospizwesen engagiert. Insgesamt gibt es im
Burgenland 43 Altenwohn- und Pflegezentren, wo rund 2000 Menschen betreut werden. „Die Auslastung beträgt
nahezu 100 Prozent. Um die Rahmenbedingungen für die ältere Generation bei der Pflege und Betreuung weiter
zu verbessern, wird derzeit an einem neuen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz gearbeitet“, so Darabos.
Bei der Überarbeitung des Gesetzes gehe es um neue Berufsbilder und Ausbildungsmodelle sowie eine Verbesserung
der Ausbildung, sagt Darabos. So ist die Schaffung einer "Pflege-Fachassistenz" vorgesehen. „Ziel ist,
die Rahmenbedingungen bei der Betreuung und der Pflege zu verbessern.“ Von Bedeutung sei in diesem Zusammenhang
auch die Zunahme von an Demenz erkrankten Menschen. „80 Prozent der hilfs- und pflegebedürftigen Menschen
werden in der Familie betreut. Wir müssen hier das Bewusstsein schärfen. Die Leistungen, die Angehörige
leisten, werden nach außen kaum wahrgenommen. Sie können nicht alleine diese Aufgabe schultern“, gibt
Darabos zu bedenken.
Caritas Direktorin Mag.a Edith Pinter hebt vor allem zwei Trends hervor: „Einerseits ist auf Grund der Berufstätigkeit
der Frauen ein gewisser Rückgang bei der familiären Pflege und Betreuung festzustellen, andererseits
leben immer mehr Menschen in Singlehaushalten.“ Derzeit seien pflegende Angehörige noch der größte
und wichtigste „Pflegedienst“ im Land. „Um ihnen den Rücken zu stärken, werden wir mit Unterstützung
des Landes unser flexibles Betreuungsangebot weiter ausbauen“. Dabei scheue man sich auch nicht davor, heikle Themen
anzupacken. So wurde im Caritas Haus Lisa in Deutschkreutz wurde ein Kompetenzpool für das Problem „Gewalt
im Alter“ installiert.
Die Caritas führt im Burgenland vier Altenwohn- und Pflegezentren für 280 Menschen, sieben Stützpunkte
der Hauskrankenpflege und drei Tageszentren. Insgesamt werden mit 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 1.100 Menschen
betreut.
Caritas: Tag der offenen Tür am 23. Oktober 2015
Am 23. Oktober 2015 öffnet die Caritas ab 15.30 Uhr die Türen ihrer Altenwohn- und Pflegeheime in
Neusiedl am See (Haus St. Nikolaus), Eisenstadt (Haus St. Martin), Rechnitz (Haus Elisabeth) sowie Deutschkreutz
(Haus Lisa) und zum Tag der offenen Tür ein.
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