Kapsch TrafficCom auf dem ITS World Congress in Bordeaux
Bordeaux/Wien (kapsch) - Auf dem ITS World Congress vom 05. bis 09.10. in Bordeaux (Frankreich) präsentiert
sich Kapsch TrafficCom mit einem verbreiterten Leistungsportfolio als Konsequenz zu der im April 2015 verabschiedeten
"Strategie 2020". Demnach arbeitet Kapsch zukünftig neben Mautlösungen verstärkt an der
Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen für Intelligent Mobility Solutions (IMS) zur ganzheitlichen
Verbesserung der Mobilität - von der Autobahn bis in die Stadt. Der österreichische Mautspezialist entwickelt
dafür neue Geschäftsmodelle und spricht verstärkt auch Endnutzer an.
Die Einbindung von Smartphones in die Mauteinhebung
Die Zukunft der Mauteinhebung liegt in der Vereinfachung für Verkehrsteilnehmer und Verkehrsbetreiber.
Ein logischer Schritt ist die zusätzliche Einbindung von Smartphones. Die Integration von Smartphones in den
Prozess der Mauteinhebung bringt zahlreiche Vorteile: Die Performance - insbesondere die Erkennungsrate - des Systems
wird verbessert und die Betriebskosten können gesenkt werden. Smartphones finden in Systemen zur Bemautung
des Fließverkehrs (Multi-Lane Free Flow, MLFF) Verwendung als Alternative zur Kommunikation über Mikrowellentechnologie
(Dedicated Short Range Communications, DSRC) und als Zusatz zur Kennzeichenerkennung über Videosensoren (Automatic
Number Plate Recognition, ANPR). Zusätzlich ermöglichen Smartphone-Apps die Integration weiterer Services
für den Anwender. Das reicht von Stauwarnungen über die Bezahlung von Gebühren bis hin zu individualisierten
Services für die Mautkunden. Passiert ein Fahrzeug eine Mautstation, startet das System zwei Prozesse: Videokameras
an der Station liefern ein Bild des Kennzeichens und übermitteln dieses an das Backoffice-System. Gleichzeitig
erkennt die Smartphone-App über Satellitenortung (Global Navigation Satellite System, GNSS), dass eine Mautzone
erreicht wurde und meldet dies ebenfalls an das Backoffice.
Bessere und schnellere Reaktion auf Verkehrsereignisse
DYNAC(C), die Traffic Management Software von Kapsch TrafficCom, wird um ein neues Interface erweitert. Durch
die neue DYNAC(C) iPad App können Einsatzkräfte auf den Straßen und das Personal in den Verkehrszentralen
gleichzeitig auf Daten zugreifen und diese aktualisieren. Die App liefert auf Basis der eingespeisten Daten Reaktionspläne,
um möglichst schnell wieder den geordneten Verkehr herzustellen. Zudem kann das Personal vor Ort mit den Verkehrszentralen
direkt über die App kommunizieren. DYNAC(C) greift zur einfacheren Handhabung auf klassische iPad-Funktionen
wie die GPS-Ortung und Kamera zu. Das Personal vor Ort beschreibt den Vorfall anhand von Kriterien wie blockierte
Spuren, Ausmaß bzw. Art des Vorfalls und anderer Details. Das Verkehrszentrum erarbeitet auf Basis dieser
Informationen Notfallprotokolle zur umgebenden Infrastruktur. Daraus kann entsprechend über das System reagiert
und beispielsweise eine variable Geschwindigkeitsbeschränkung oder Spurfreigabe gesteuert werden.
Mehr Sicherheit durch vernetzte Autos
Nach erfolgreichen Tests für mögliche Anwendungsbereiche der V2X-Technologie (V2X bezeichnet die
Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander und mit ihrer Umgebung) baut Kapsch seine Kompetenzen im automatisierten
Fahren weiter aus. Bereits im letzten Jahr wurde im Bereich des LKW-Platoonings ein Fahrzeugkonvoi, bei dem nur
das erste Fahrzeug von einem Fahrer gesteuert wird, getestet. Anfang Oktober 2015 wurde auf dem AstaZero Testgelände
in Schweden ein weiteres Pilotprojekt vorgestellt. Auf Basis des Kapsch Funkmoduls EVK-3300 wurden zusammen mit
Autoliv, weltweit führend im Bereich automobiler Sicherheitssysteme, autonome Notbremssysteme getestet. Die
V2X-Funktechnologie ermöglicht es Fahrzeugen, an einer Kreuzung andere Fahrzeuge zu erkennen, gewissermaßen
vorausschauend "um die Ecke zu sehen", und im Gefahrenfall eine automatische Bremsung einzuleiten. Die
Technologie basiert auf offenem WLAN, über das Fahrzeuge miteinander kommunizieren und Informationen mit ihrer
Umgebung (z. B. Infrastruktur und Fußgänger) wie Position, Geschwindigkeit oder Richtung austauschen.
EVK-3300 wurde in das automatische Notbremssystem (Autonomous Emergency Braking, AEB) von Autoliv integriert und
in einem Testfahrzeug demonstriert.
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligent Transportation Systems (ITS) in den Lösungssegmenten Mauteinhebung,
städtische Zugangsregelung und Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsmanagement, Verkehrsüberwachung, Kontrolle
von Nutzfahrzeugen, elektronische Fahrzeugregistrierung und V2X Kooperative Systeme. Kapsch TrafficCom deckt mit
durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden, von Komponenten über Design
und Errichtung von Systemen bis zum Betrieb, aus einer Hand ab. Das Kerngeschäft ist, elektronische Maut-
und Verkehrsmanagement-Systeme zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Referenzen in 44 Ländern auf
allen Kontinenten haben Kapsch TrafficCom zu einem weltweit anerkannten ITS-Anbieter gemacht.
Als Teil der Kapsch Group, einem 1892 gegründeten österreichischen Technologiekonzern im Familienbesitz,
verfügt Kapsch TrafficCom mit Hauptsitz in Wien, Österreich, über Tochtergesellschaften und Niederlassungen
in 33 Ländern, notiert seit 2007 an der Wiener Börse (KTCG) und erwirtschaftete mit mehr als 3.500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Wirtschaftsjahr 2014/15 einen Umsatz von 456 Mio. Euro.
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