Umfassende Entwicklung der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen
Budapest/Eisenstadt (blms) - Das Land Burgenland und das ungarische Ministerium für nationale Entwicklung
haben gemeinsam ein grenzüberschreitendes Verkehrskonzept für die Region Westungarn Burgenland erarbeitet.
Ziel des Projektes ist es, den Grenzverkehr auf Straße und Schiene weiter zu verbessern. Dabei wurde der
gesamte 365 km lange Grenzverlauf zwischen dem Burgenland und Ungarn auf fehlende Straßenverbindungen untersucht
sowie 80 der derzeit bereits bestehenden Straßenverbindungen analysiert. Darüber hinaus wurde eine Studie
erarbeitet, die zeigt, welche grenzüberschreitenden Eisenbahnprojekte die höchste Priorität besitzen
und dadurch eine Umsetzung für die Region Westungarn Burgenland von besonderer Bedeutung wäre. Zwischen
dem Land Burgenland und Ungarn besteht seit vielen Jahren eine gute Partnerschaft. Zahlreiche Projekte konnten
bereits - bzw. werden derzeit - erfolgreich umgesetzt. Seit dem Jahr 2013 besteht im Verkehrsbereich - sowohl auf
politischer, als auch auf Verwaltungsebene - eine intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Regierung
in Budapest. Durch diese gute Kooperation beider Länder können bereits erste konkrete Ergebnisse unseres
gemeinsamen grenzüberschreitenden Verkehrskonzeptes präsentiert werden, so Landeshauptmann Hans Niessl
in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Levente Magyar, Staatssekretär für Wirtschaftsdiplomatie des
Ministeriums für Auswärtiges und Außenhandel, im Rahmen einer gemeinsamen Konferenz hinsichtlich
Machbarkeitsstudien zur Entwicklung des Verkehrsnetzes an der Österreichisch-Ungarischen Grenze.
"Wir, so Niessl weiter, "verfügen nun über eine gemeinsame Projektliste möglicher grenzüberschreitender
Straßenverbindungen, die - bei Akzeptanz der betroffenen Gemeinden und der Ortsbevölkerung auch umgesetzt
werden sollen. Wir verfügen aber auch über eine gemeinsame Projektliste grenzüberschreitender Eisenbahnverbindungen.
So hat die Prioritätenliste der Straße die Verbindungen Rattersdorf Köszeg, Lutzmannsburg Zsira,
St. Margarethen Fertörakos-Sopronpuszta, Moschendorf Szentpeterfa, Halbturn Varbalog, Deutsch Jahrndorf
Rajka und Neckenmarkt Harka zum Inhalt. Die Prioritätenliste Bahn ist auf die Strecken Szombathely - Oberwart
Friedberg, die Attraktivierung Fertöszentmiklos Pamhagen, die Elektrifizierung Szentgotthard Jennersdorf
Gleisdorf, die Schleife Ebenfurth und den Ausbau Sopron Ebenfurth sowie auf die Elektrifizierung Sopron Wr.
Neustadt konzentriert.
Große Unterstützung für den Ausbau dieser Verkehrsinfrastrukturprojekte soll von der Europäischen
Union kommen, wobei die Förderhöhe auf ungarischer Seite bis zu 85% und auf burgenländischer Seite
bis zu 50% betragen könnte. Die Fördermittel sollen aus dem für Österreich mit insgesamt bis
zu 30 Milliarden dotierten "Juncker-Plan" der EU-Kommission zur Finanzierung großer Projekte im
Bereich Infrastrukturen kommen. Auch der nächste gemeinsame Schritte stehen bereits fest: So wollen Landeshauptmann
Hans Niessl und Staatssekretär Levente Magyar Levente in Brüssel vor Ort auf der Basis dieser für
Europa insgesamt beispielhaften Kooperation Burgenland Budapest für die Unterstützung und Umsetzung
jene Projekte Werbung machen, die sowohl von der burgenländischen, als auch von ungarischen Bevölkerung
für gut befunden wurden. Darüber hinaus haben sich im Rahmen dieser partnerschaftlichen Beratungen
auch Planungen über gemeinsame Kulturprojekte ergeben. So laufen beispielsweise gemeinsam mit Ungarn bereits
Projektvorbereitungen für den Kulturweg
auf den Spuren von Franz Liszt. Dieser Kulturweg des Europarates
soll das Bewusstsein für das gemeinsame historische und kulturelle Erbe stärken.
|