Wien (rk) - "Wien legt großen Wert auf den Umgang mit seiner Vergangenheit. In vielen Fällen
werden Projekte dabei mit der Zivilgesellschaft erfolgreich umgesetzt, wie auch im Fall der ‚Steine der Erinnerung‘.
Ich danke den zahlreichen Menschen, die diesen wichtigen, auffälligen Mosaikstein innerhalb der Wiener Gedächtniskultur
möglich machen und damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Zukunftsarbeit leisten", so Wiens Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny zum zehnjährigen Bestehen der Initiative.
"Wir blicken auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Arbeit zurück. Die ‚Steine der Erinnerung‘ haben sich zu
einem beachteten Fixpunkt des Erinnerns in der Stadt entwickelt und tragen damit entscheidend dazu bei, an die
über 55.000 deportierten Wiener Jüdinnen und Juden zu erinnern. Gerade im Jubiläumsjahr ist uns
viel gelungen wie die Einrichtung einer Datenbank, die Realisierung des audiovisuellen Guides ‚dort! Steine der
Erinnerung‘ und die Herausgabe des Jubiläumsbands. Ich freue mich auf die kommenden Jahre", so Projekt-Initiatorin
Elisabeth Ben David-Hindler.
Der Verein Steine der Erinnerung hat 2005 damit begonnen, kleine Denkmäler - die "Steine der Erinnerung"
- bei den ehemaligen Wohnorten deportierter Wiener JüdInnen im Boden einzulassen. Die kleinen Betonblöcke
mit einem Messingschild zeigen die Namen der dort ehemals wohnhaften Opfer und erinnern so an die einst sehr lebendige
jüdische Community in Wien.
In den zehn Jahren seit Gründung des Vereins Steine der Erinnerung wurden in 15 Wiener Gemeindebezirken bisher
insgesamt 328 "Stationen der Erinnerung" errichtet. Die Tafeln enthalten bis zu vier Namen. So wurde
bisher 1260 Menschen ein Platz in ihrer früheren Heimat wiedergegeben.
Anlässlich des 10 Jahres-Jubiläums wird das Buch "10 Jahre: Steine, die bewegen" über
die Entwicklung und Arbeit des Vereins herausgegeben. Es enthält Beiträge von Vereinsmitgliedern, MitarbeiterInnen
und UnterstützerInnen, fördernden Institutionen, Bezirksvorstehungen und Angehörigen der Menschen,
für Steine gesetzt wurden.
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