Öffentliches Verkehrssystem mit Kleinbussen
Eisenstadt (magistrat) - Eines der großen Projekte des neuen Stadtentwicklungsplans "Eisenstadt
2030" war die Erarbeitung eines Konzepts für ein Mikro-ÖV-System in der Landeshauptstadt. Nach Fertigstellung
des Mobilitätskonzepts konnte das Projekt "Stadtbus Eisenstadt" nun erstmals präsentiert werden.
Ziel des Stadtbusses wird es sein, die innerörtliche Erreichbarkeit zu verbessern. Das bestehende und gut
funktionierende City-Taxi System soll dabei aber keineswegs ersetzt, sondern viel mehr sinnvoll ergänzt werden.
"Der Stadtbus soll mit drei Linien geführt werden, die Wohngebiete mit Ämtern, Behörden,
Einkaufsmöglichkeiten und Betrieben vernetzt. Die Stadtbezirke St. Georgen und Kleinhöflein werden mit
jeweils einer Linie mit dem Zentrum vernetzt. In der Innenstadt sollen sich die Buslinien an bestimmten Punkten
überschneiden, um Umstiegsmöglichkeiten zu bieten", erklärt Bürgermeister Thomas Steiner
das grundlegende Konzept.
Drei Linien vernetzen Eisenstadt
Die Linie über Kleinhöflein wird den westlichen Teil der Landeshauptstadt abdecken und beginnend von
der Kleinhöfleiner Hauptstraße ausgehend über den Hotterweg über den Bründlfeldweg in
Richtung Ruster-Straße und dann stadteinwärts geführt.
Im Osten wird St. Georgen über die Leithabergstraße, Dreifaltigkeitsstraße und St. Georgener Hauptstraße
und Georgistraße mit dem Zentrum verbunden. Die Linienführung erstreckt sich dann auch in die Wohngebiete
der Feldstraße sowie der Bahnstraße und zum Bahnhof.
Die dritte Linie geht über den Norden in Richtung Zentrum: ausgehend von der Weingartenstraße fährt
der Bus über den Feiersteigweg und den Hartlsteig in die Innenstadt.
Die Länge der Buslinien betragen zwischen 7,5 und 10 Kilometer und die Fahrzeiten werden sich auf ca. 20-25
Minuten belaufen.
Bedarfserhebung und Konzepterstellung
"Der Bedarf nach einem öffentlichen Verkehrsnetz in einer wachsenden Stadt wie Eisenstadt ist durchaus
gegeben Das bildet auch der Ende 2014 einstimmig beschlossene Stadtentwicklungsplan ‚Eisenstadt 2030' ab",
weiß Bürgermeister Mag. Thomas Steiner.
Die Ergebnisse einer Erhebung des Mobilitätsverhaltens der Eisenstädterinnen und Eisenstädter im
Zuge der Ausarbeitung des neuen Stadtentwicklungsplans
"Eisenstadt 2030" weisen einen deutlichen Überhang des motorisierten Individualverkehrs: Mehr als
die Hälfte aller Wege innerhalb Eisenstadts werden als Lenker eines Pkw, Motorrads oder Mopeds zurückgelegt,
weitere 13 Prozent als Mitfahrer (inkl. City-Taxi) - Tendenz steigend.
Dementsprechend soll laut STEP eine Verbesserung des Angebots im Umweltverbund und hier im Speziellen im öffentlichen
Verkehr zu einer Verschiebung in der Verkehrsmittelwahl führen. Unter den neuen Grundsätzen der Eisenstädter
Verkehrspolitik finden sich beispielsweise Bekenntnisse für eine rücksichtsvolle Verkehrsabwicklung unter
Berücksichtigung von Seniorinnen und Senioren, Kindern und mobilitätsbeeinträchtigten Personen sowie
für eine umweltfreundliche Verkehrsabwicklung. Als Ziele wurden unter anderem die Reduktion des Anteils des
motorisierten Individualverkehrs und die Steigerung des öffentlichen Verkehrs an den Binnenwegen in Eisenstadt
formuliert.
Mit der Ausarbeitung eines Mobilitätskonzeptes, das die Implementierung eines innerstädtischen öffentlichen
Verkehrssystems zum Ziel hat, wurden bereits die ersten Schritte zur Umsetzung des Verkehrsschwerpunkts im STEP
gesetzt. Bei der Ausarbeitung dieses Konzepts werden vor allem die Verkehrs- und Mobilitätsgewohnheiten der
Eisenstädter Bevölkerung berücksichtigt: Sowohl die Ergebnisse der von der Universität für
Bodenkultur durchgeführten Mobilitätserhebung als auch die anonymisierten Auswertungen der täglich
mit dem City-Taxi zurückgelegten Wege zeichnen ein aufschlussreiches Bild über die Verkehrslage der Stadt
und der Gewohnheiten seiner Bevölkerung. "Dadurch wurden sowohl zeitlich als auch räumlich maßgeschneiderte
Fahrpläne und Routenführungen entworfen, die in einem weiteren Schritt an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
angepasst werden sollen", erläutern Baudirektor Wolfgang Leinner und Werner Fleischhacker.
Im Zuge der Ideenfindung wurden mehrere Konzeptvarianten erstellt, die sich unter anderem in der Linienführung
und der Taktung unterscheiden. Sowohl in der STEP-Steuerungsgruppe als auch im Forum engagierte Bürger wurde
das Konzept vorgestellt: In allen Gremien wurde die oben erwähnte Variante als sinnvollste ausgewählt.
Der weitere Fahrplan
Als weiterer Schritt soll der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt in seiner nächsten
Sitzung einen Grundsatzbeschluss fassen.
"Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung des Projekts. Ist der Beschluss im
Gemeinderat gefasst, kann diese erfolgen", erklärt Werner Fleischhacker. Bereits in der Vorbereitung
der Ausschreibung, wo es einerseits darum geht die geeigneten Bustypen und Antriebsarten zu finden und die Fahrpläne
an jene der überregionalen Busse anzugleichen, arbeitet die Stadtgemeinde in enger Kooperation mit dem Verkehrsverbund
Ostregion.
"Selbstverständlich stimmen wir die Fahrpläne des Stadtbusses mit jenen der VOR ab, um optimale
Bedingungen für die Bevölkerung zu schaffen", so Bürgermeister Steiner, der abschließt:
"Ziel ist es dass der Stadtbus im Herbst 2016 seinen Betrieb aufnehmen kann."
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