Rom/Bozen (lpa) - Für die BBT-Zulaufstrecken gibt es Fortschritte zu vermelden: Der Schienennetzbetreiber
RFI hat das Einreichprojekt für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck am 15.10. im Infrastruktur-Ministerium
in Rom hinterlegt. Somit kann das Projektgenehmigungsverfahren anlaufen.
"Die Zulaufstrecken sind wesentlicher Bestandteil des BBT-Projekts und werden die Lebensqualität im Eisacktal
erheblich verbessern", ist Landeshauptmann Arno Kompatscher überzeugt, der in Abstimmung mit den Gemeinden
weitere Verbesserungen erreichen will. Wenn alles planmäßig voranschreite, so könne die Zulaufstrecke
zeitgleich mit dem Tunnel fertiggestellt werden.
Zwischen Franzensfeste und Innsbruck ist der Brennerbasistunnel bereits auf Schiene. Auf Südtiroler Seite
sind dazu alle Bauarbeiten zugeteilt oder auf dem Vergabeweg. 40 Kilometer Tunnel sind bis heute bereits ausgebrochen.
Parallel zum Tunnelbau drängt das Land Südtirol auf die Verwirklichung der Zulaufstrecken. Zwischen Franzensfeste
und Waidbruck sind zwei Tunnelröhren vorgesehen, also wird der Brennerbasistunnel sozusagen verlängert.
Der Bau dieser Zulaufstrecke fällt nicht mehr in den Aufgabenbereich der Brenner-Basistunnel-Gesellschaft
BBT SE, vielmehr ist der Schienennetzbetreiber RFI dafür zuständig.
Ein großer Schritt für die Verwirklichung der Zulaufstrecke ist gestern in Rom erfolgt. Im Auftrag von
RFI-Geschäftsführer Maurizio Gentile wurde das von RFI und Italferr erarbeitet Einreichprojekt im Infrastruktur-Ministerium
in Rom hinterlegt. Somit kann nun das Projektgenehmigungsverfahren anlaufen. Wichtige Instanz dabei ist das Interministerielle
Komitee für die Wirtschaftsprogrammierung CIPE. Das Verfahren umfasst neben der Bewertung durch verschiedene
Ministerien auch die Umweltverträglichkeitsprüfung. In das Verfahren werden das Land und die betroffenen
Gemeinden einbezogen. Landeshauptmann Arno Kompatscher will dabei eng mit den Anrainergemeinden zusammenarbeiten,
um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Das vorliegende Projekt sieht für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck zwei aufeinanderfolgende Tunnels
vor: einen 15 Kilometer langen von Franzensfeste bis zur Villnösser Haltestelle und von dort nochmals einen
sechs Kilometer langen bis nach Waidbruck. "Sowohl Güter- als auch Personenzüge werden nach deren
Fertigstellung durch die Tunnels dieser Neubaustrecke fahren. Das Eisacktal wird dadurch an Umwelt- und Lebensqualität
gewinnen", ist Landeshauptmann Kompatscher überzeugt. Die geplante Bauzeit beträgt nach erfolgter
Genehmigung sieben Jahre. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Fristen wird ein Baubeginn für 2018
angestrebt. Eine zeitgleiche Fertigstellung mit dem Brennerbasistunnel wäre somit möglich. Die Kosten
für die Zulaufstrecke liegen bei geschätzten 1,7 Milliarden Euro.
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