Bundesländervergleich – vom Mittelfeld an die Spitze
Innsbruck (lk) - Den Heizenergiebedarf von 100.000 Haushalten eingespart. Den Anteil erneuerbarer Energieträger
um 22 Prozent auf 40 Prozent gesteigert. Den Gesamtenergiebedarf trotz starkem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstun
um 3,6 Prozent reduziert. Die Kilometerleistung im öffentlichen Nahverkehr innerhalb eines Jahres um 300.000
Kilometer erhöht. 90.000 StammkundInnen bei den Öffis.
„Diese Bilanz kann sich sehen lassen“, freuen sich Energiereferent LHStv Josef Geisler und Mobilitätsreferentin
LHStvin Ingrid Felipe über die großen Schritte Tirols in Richtung Energieunabhängigkeit in den
vergangenen zehn Jahren. Mit der Energiestrategie „Tirol 2050 energieautonom“ habe man zudem ein klar definiertes
Ziel für die kommenden 35 Jahre: Den Energieverbrauch halbieren und den Anteil der erneuerbaren Energie um
ein Drittel steigern.
Dass der WWF in seinem Bundesländer-Energiewendevergleich Tirol noch nicht im Spitzenfeld platziert, sehen
Geisler und Felipe als Ansporn: „Die Weichen für das Unternehmen Energiewende sind in Tirol gestellt. Wir
setzen zum Überholen an und kommen unserem Ziel, den Energiebedarf massiv einzudämmen und das Energiesystem
auf saubere Energie umzustellen, täglich näher.“
In der Mobilitätspolitik setzt Tirol auf den gezielten Ausbau der Infrastruktur und der Tarifangebote – denn
ein gut besetzter Bus oder Zug spart im Vergleich zum Auto enorm viel Energie. „Wir setzen als Land voll auf den
öffentlichen Verkehr und wollen möglichst vielen Tirolerinnen und Tirolern ein gutes Angebot machen,
dass sie ihren Autoschlüssel gegen ein Öffi-Jahresticket tauschen“, sagt LHStvin Ingrid Felipe.
Sonnenenergie und Umweltwärme
Viel vor hat Tirol in den kommenden Jahren vor allem in der Nutzung von Sonnenenergie zur Stromproduktion und in
der Steigerung der Elektromobilität. „Sechs von zehn Dächern in Tirol sind zur Gewinnung von Solarstrom
geeignet. Langfristig soll ein Fünftel der gesamten elektrischen Energie von der Sonne kommen“, so Geisler.
Auch in Sachen Nutzung von Umweltwärme aus Grundwasser, Boden und Luft zum Heizen und Kühlen leistet
das Land Tirol die notwendigen Vorarbeiten. Im vorderen Zillertal finden derzeit Messungen zur Erstellung eines
Grundwasserschichtenplanes statt. „Aufbauend auf die Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt wollen wir Grundwasserschichten-
und Thermalfrontenpläne flächendeckend erarbeiten. Die Umweltwärme soll bis zum Jahr 2050 rund zehn
Prozent des gesamten Energiebedarfs decken“, blickt LHStv Josef Geisler in die Zukunft.
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