LH Wallner: "Vorarlbergs solide und verlässliche Haushaltsführung wird klar
bestätigt"
Bregenz (vlk) - Die Experten der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stellen dem finanzpolitischen
Kurs des Landes Vorarlberg in einem am 16.10. veröffentlichten Bericht ein sehr gutes Zeugnis aus. Daneben
fiel auch das S&P-Rating für die Hypo Landesbank Vorarlberg äußerst vorteilhaft aus. Wenig
überrascht zeigt sich Landeshauptmann Markus Wallner: "Aufgrund der soliden und verlässlichen Haushaltsführung
ist Vorarlberg finanzpolitisch bestens aufgestellt. Das wurde uns jetzt einmal mehr auch von unabhängiger
Stelle bestätigt."
Zum ersten Mal hat sich das Land Vorarlberg als Mehrheitseigentümer gemeinsam mit der Hypo Landesbank Vorarlberg
einem professionellen Rating durch die Agentur Standard & Poor's unterzogen. Insbesondere für die Bank,
deren Refinanzierung am Kapitalmarkt in den Jahren 2016 und 2017 wichtig wird, sei diese gute Bewertung von Bedeutung,
erläutert der Vorstandsvorsitzende der Hypo Vorarlberg, Michael Grahammer, die Entscheidung, die zum Rating-Auftrag
geführt hat. Für Grahammer stützt sich das gute Abschneiden der Hypo Vorarlberg einerseits auf ihre
stabile wirtschaftliche Lage und das nachhaltige Geschäftsmodell sowie andererseits auf die äußerst
positive Bewertung des Landes.
Top-Rating für das Land
Beim Langfrist-Rating wurde das Land Vorarlberg von S&P auf die Stufe "AA+" gesetzt. Eine höhere
Einstufung war nicht möglich, da ein Bundesland nicht besser geratet werden kann als der Nationalstaat insgesamt.
Im Jänner 2012 hatte Österreich bei S&P sein Triple-A-Rating mit der Herabstufung auf "AA+"
eingebüßt. Beim Kurzfrist-Rating, hier wird kein "AAA" vergeben, wurde Vorarlberg von S&P
auf die höchste Stufe (A-1+) gesetzt. Der S&P-Ausblick für die nächsten beiden Jahre fällt
ebenfalls positiv aus. "Für das Land hat vernünftiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften im
Sinne des Österreichischen Stabilitätspaktes und mit Blick auf nachfolgende Generationen oberste Priorität.
Das belegt auch dieses äußerst erfreuliche Rating-Ergebnis", führt Wallner aus.
Mehrere Faktoren ausschlaggebend
Das exzellente Rating für Vorarlberg stützt sich laut S&P auf mehrere Faktoren. Positiv würden
sich die gut berechenbaren, übersichtlichen und ausgewogenen institutionellen Rahmenbedingungen auswirken.
Neben der starken regionalen Wirtschaftslage habe Vorarlberg zudem eine außerordentlich gute Budget-Performance
mit konstanten Überschüssen (nach Berücksichtigung der Vermögenslage) während den letzten
fünf Jahren vorgelegt. Vorarlberg habe die niedrigste Schuldenquote aller österreichischen Länder,
die zudem als stabil angesehen wird. Auch im internationalen Vergleich sei die direkte Schuldenquote sehr niedrig.
Hervorgehoben wird auch das professionelle Finanzmanagement. Der etablierte Budgeterstellungsprozess sei klar strukturiert,
die Planung erfolge konservativ auf "worst case"-Basis und bei der Kreditpolitik werde ein risikoaverser
Ansatz verfolgt (d.h. keine Auslandskredite und keine Derivate). Die Pensionsverbindlichkeiten, die im Vergleich
zu anderen Bundesländern sehr niedrig ausfallen, werden ebenfalls positiv hervorgehoben.
Die Haftungsverpflichtungen des Landes beurteilt S&P moderat. Was die Haftung des Landes für die Hypo
Vorarlberg angeht – hier ist das Land in der Eigentümerrolle – liege diese höher als bei vergleichbaren
Staatsbanken in Deutschland oder Kantonalbanken in der Schweiz. Allerdings werde das Risiko der Haftungsverpflichtung
durch eine adäquate Eigenkapitalausstattung und gutes Risikomanagement der Bank limitiert.
Für die nahe Zukunft erwartet S&P, dass Vorarlberg seine Finanzsituation beibehalten kann. "Am eingeschlagenen
Kurs werden wir weiter konsequent festhalten", bekräftigt der Landeshauptmann. Im Gegensatz zu anderen
Regionen habe Vorarlberg keinen Schuldenrucksack zu tragen, der Entwicklungsspielräume schon im Ansatz einschränke.
"Dadurch haben wir die Handlungsfähigkeit, die zum Gestalten notwendig ist", verdeutlicht Wallner
abschließend.
Landesbank-Rating: Bestätigung für Kunden
Bei der Hypo Vorarlberg bewertete S&P die langfristigen Verbindlichkeiten mit einem "A-", bei
den kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde der Hypo ein "A-2" bescheinigt. Der Ausblick wird mit "stabil"
angegeben. "Wir freuen uns über das gute Ergebnis. Das neue Rating ist auch für die Kundinnen und
Kunden eine wichtige Bestätigung, dass sie der Landesbank weiterhin höchstes Vertrauen schenken können",
bekräftigt der Hypo-Vorstandsvorsitzende. Von der Ratingagentur Moody’s war die Landesbank bisher mit Baa1
geratet. Auf der Skala von S&P liegt das neue Rating nun eine Stufe (= ein Notch) höher. Mit "A-"
befindet sich die Bank im "Upper Medium Grade"-Bereich und damit in der Kategorie "Investment Grade".
In diesen Bereich fallen Forderungstitel und Emittenten, bei denen das Bonitätsrisiko als relativ gering anzusehen
ist. Damit sind die Hypo-Banken in Vorarlberg sowie in Ober- und Niederösterreich die einzigen Banken Österreichs
mit einem Rating im Single A-Bereich.
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