LRin Baur: „Sprache ist wesentlicher Baustein und Schlüssel zur Integration“
Innsbruck (lk) - „Integration mit und von Zugewanderten ist in unserem Land ein wichtiges Thema“, betonte
Tirols Integrationslandesrätin Christine Baur anlässlich der Euregio-Integrationstagung zum Thema „Sprachenvielfalt
als Chance“ in Bozen und ergänzte: „Dabei ist vor allem die Sprache ein wesentlicher Baustein und Schlüssel“.
Das Land Tirol lege auf den Spracherwerb und die Sprachförderung ab der Kinderkrippe bzw. dem Kindergarten
ein besonderes Augenmerk. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, die Muttersprache zu fördern, denn, so LRin
Baur: „Sprachenvielfalt ist ein Ressourcenspeicher, beispielsweise im Tourismus: Das Beherrschen vieler Sprachen
bzw. das Angebot an die Gäste, mit ihnen in ihrer Sprache zu kommunizieren, verschafft uns einen Vorsprung
gegenüber anderen Destinationen“. Auch der Südtiroler Integrationslandesrat Philipp Achammer ortet in
der Mehrsprachigkeit eine riesige Chance auch und gerade in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.
Wettbewerbsvorteil durch Mehrsprachigkeit
Dieses Argument für ein Miteinander und Nebeneinander verschiedener Sprachen wurde auch von den zur Tagung
geladenen ExpertInnen unterstrichen: Die Universitätsprofessorin Ulrike Jessner-Schmid und Forscherin Elisabeth
Allgäuer-Hackl zeigten an konkreten Beispielen aus Tourismus und Gastronomie den Mehrwert von Mehrsprachigkeit
auf und sehen in der Sprachenvielfalt auch den Schüssel zu sozialer Gleichberechtigung und zu Karriere. Jean
Claude Beaucco, Universitätsprofessor an der Universität Sorbonne in Paris, sieht in mehrsprachigen MitarbeiterInnen
einen wichtigen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, indem diese den Zugang zu anderen Märkten öffnen.
Die WissenschaftlerInnen vertreten die Meinung, dass Mehrsprachigkeit ihre Vorteile dann entfalten kann, wenn sie
gezielt gefördert und gut entwickelt wird. „Mitgebrachte“ Sprachen müssen demnach ebenso gestärkt
werden wie die Landessprache.
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