Grinner Heilwasser wirkt als Medizin: Klinische Studie bestätigt Erfolg bei Kreuzleiden
Innsbruck (lk) - 80 Testpersonen wurde nicht auf den Zahn, sondern auf die Wirbelsäule gefühlt:
Das Krankenhaus Zams und die Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Salzburg haben in einer gemeinsamen
kontrollierten klinischen Studie nachgewiesen, dass das Heil- und Thermalwasser von Grins in Kombination mit einem
Bewegungsplan zu signifikanten Verbesserungen des Gesundheitszustandes bei Schmerzen an der unteren Wirbelsäule
führt.
„Der jetzt wissenschaftlich belegte Effekt, dass Baden und Wandern in Grins derart nachhaltig die weit verbreiteten
Kreuzschmerzen lindern, ist für die Gesundheits- und Tourismuswirtschaft im Bezirk geradezu eine Aufforderung,
sich diesem Projekt zu öffnen“, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg bei der Präsentation der Studie
am 15.10. im Gemeindesaal von Grins. Das Land Tirol zahlt die Kosten für die Studie in Höhe von 200.000
Euro.
Das hochwertige Grinner Heil- und Thermalwasser mit seinem hohen Magnesium- und Schwefelgehalt wurde in den vergangenen
Jahren sehr behutsam erschlossen. Projektbegleiter Ernst Fleischhacker von der FEN Sustain Systems GmbH kündigte
an: „Bis zum Herbst 2016 soll nach einem Probebetrieb im Sommer das Gesundheitsprodukt ‚Baden und Wandern in Grins‘
auf breiter Basis vermarktbar sein. Dazu gehören eine ärztliche Eingangs- und Ausgangsuntersuchung sowie
ein Wander- und Badeplan mit einer durchgehenden Betreuung durch geschulte WanderführerInnen und PhysiotherapeutInnen.“
Die Unterbringung der PatientInnen wird über die Privatzimmervermieter in Grins und die Beherbergungsbetriebe
in der Region erfolgen.
„Rückenschmerzen sind eine häufige Ursache für einen Arztbesuch. Bei vielen PatientInnen hat sich
aus Kreuzschmerzen ein chronisches Leiden entwickelt“, berichtete der ärztliche Direktor des Krankenhauses
Zams, Ewald Wöll: „Wir haben unsere Orthopädie in diese Studie eingebunden, um Erfahrungen für die
Praxis zu gewinnen.“
Univ.-Doz. Arnulf Hartl von der PMU zählt zu Österreichs führenden Wissenschaftlern in der Gesundheitsforschung
in Sachen Wasser: „Auch nach vier Monaten war bei den Testpersonen immer noch eine Verbesserung der orthopädischen
Parameter, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, des psychischen Wohlbefindens und insbesondere eine Verringerung
der Kreuzschmerzen feststellbar. Damit ist ein Langzeiteffekt dieser Anwendung nachgewiesen.“
Bgm Thomas Lutz hielt fest: „Seit 1982 ist das Grinner Wasser aus den Wildbadquellen ein behördlich anerkanntes
Heilwasser. Seit 2007 besitzt es auch den Thermalwasserstatus. 2010 wurde das Albenbad beim Schwimmbad errichtet,
benannt nach der Sage der vier Albigen von Grins. Dort kann man die Heilwirkungen des Wassers erfahren.“ Gemeinsam
mit LR Tilg verwies Bgm Lutz auf den Zammer Gemse-Wirt Josef Haueis, der im Grinner Heilwasser schon immer ein
großes Entwicklungspotenzial gesehen hat: „Ohne diesen Wasser-Pionier, der Vision und Unternehmertum zu verbinden
vermag, hätten wir den heutigen Grinner Meilenstein für das Gesundheitstourismusland Tirol nicht setzen
können.“
Abschließend hob Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg die Bedeutung der Vernetzung mit der Region und den Stellenwert
der Universitätsstadt Landeck als Standort eines neugeschaffenen Bachelorstudiums hervor: „Dieses wirtschaftswissenschaftliche
Grundstudium mit den Schwerpunkten Gesundheit, Sport und Tourismus ist durch seinen starken Praxisbezug ein idealer
Anknüpfungspunkt für die Weiterentwicklung der Erfolgsgeschichte des Grinner Heilwassers!“
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