Studie: Wie spart Österreich
 in Zeiten von Niedrigzinsen?

 

erstellt am
15. 10. 15
09:00 MEZ

Durchschnittlicher Sparbetrag bei 201 Euro – Drei Spartypen in Österreich: 44% sparen „traditionell“ – Nur Diversifikation schützt vor Inflation und Niedrigzinsen
Wien (erste bank) - Sind Sie mit Ihrem Sparbetrag zufrieden? Jeder Zweite in Österreich beantwortet diese Frage der IMAS-Sparstudie 2015 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen mit Ja. Österreichweit liegt der durchschnittliche Sparbetrag bei 201 Euro im Monat - allerdings ist die Zufriedenheit mit der Sparleistung am gleichen Niveau wie vor zehn Jahren, wo man nur 132 Euro monatlich sparen konnte. Darüber hinaus ist die Bedeutung von Sparen an ihrem Tiefpunkt seit zehn Jahren angelangt: Erstmals sagt fast ein Drittel, Sparen ist für sie nicht wichtig.

Sparbuch leidet unter den Niedrigzinsen
Die Zinslandschaft macht es den österreichischen Sparerinnen und Sparern aktuell nicht leicht. Die Reaktionen auf die Niedrigzinsen fallen aber ganz unterschiedlich aus. Ein Viertel beachtet diesen Umstand gar nicht und lässt das Ersparte einfach am Girokonto liegen. Rund ein Drittel hat das Geld entweder an Verwandte weiter geschenkt – ein weiteres Drittel Immobilien, Wertpapiere bzw. Gold gekauft. Das Sparbuch bleibt zwar mit 77 % die beliebteste Sparform, musste aber in den letzten zehn Jahren an Beliebtheit einbüßen (-6%). Ein Dauerbrenner bleibt das Bausparen mit 65 %, das genauso wie Wertpapiere, Fonds und Anleihen (28 %) im letzten Jahrzehnt an Beliebtheit gewonnen hat.

Und wozu sparen die Österreicherinnen und Österreicher? Der Notgroschen steht nach wie vor bei 85 % an oberster Stelle. In den letzten 10 Jahren hat das Sparen für Renovierungen aber an Beliebtheit gewonnen: Der Wert hat sich mit 41 % verdoppelt. „Renoviert wird häufig dann, wenn man Geld übrig hat und es z.B. nicht längerfristig veranlagen möchte. Die niedrigen Zinsen haben hier sicher eine Art Renovierungsturbo gezündet“, so Peter Bosek, Privatkundenvorstand der Erste Bank.

Österreich spart weiter: Die drei Spartypen des Landes

  • Die Traditionellen sparen rund 174 Euro im Monat und möchten für das Alter vorsorgen. Sie sind skeptisch gegenüber Wertpapieren und setzen auf die klassischen Produkte wie das Sparbuch, der Bausparer oder die Lebensversicherung. Als Reaktion auf das niedrige Zinsniveau lassen sie das Geld einfach am Girokonto liegen oder schließen langfristige Produkte wie z.B. eine Lebensversicherung ab.
  • Die Wenigsparer legen im Durchschnitt 156 Euro pro Monat zur Seite – ein Drittel von ihnen gibt an, nicht genug Geld zum Sparen übrig zu haben. In dieser Gruppe ist das Sparbuch bzw. der Bausparer das Sparprodukt Nummer 1, jeder Fünfte besitzt aber gar kein Produkt. Jeder Vierte interessiert sich für das Thema Geld und Sparen, weißt aber nicht so recht wie er sein Geld anlegen soll.
  • Die Vielseitigen sehen die frühzeitige Altersvorsorge als Muss. Mit 297 Euro erreichen sie den höchsten monatlichen Sparbetrag. Jeder Fünfte ist risikobereit bei der Geldanlage und jeder Zweite denkt oft darüber nach, was die beste Anlageform wäre. Drei von Vier haben ihrer Meinung nach für sich auch die beste Anlageform gefunden.


Gibt’s eine Alternative zum Sparbuch?
Sparbuch und Bausparer sind für das kurz- und mittelfristige Ansparen die richtigen Produkte. Denkt man aber in Richtung Pension, an die Ausbildung der Kinder oder ganz generell an langfristigen Vermögensaufbau, dann sollte man sich mit Diversifikation auseinandersetzen. „Besonders augenscheinlich wird das Thema für viele leider erst immer, wenn die Sparzinsen im Keller sind“, meint Thomas Schaufler, Geschäftsführer der Erste Asset Management. In den letzten 5 Jahren (2010-2014) gingen in Österreich bei der Verzinsung von Einlagen rund 24 Milliarden Euro an Zinsen „verloren“, verglichen mit den fünf Jahren (2005-2009) vor der Finanzkrise. Das Research der Erste Bank geht davon aus, dass die Zinsen frühestens ab 2017 steigen könnten. „Unabhängig vom Zinsniveau muss man sich einfach Gedanken über seine Sparziele und Veranlagungshorizont machen“, sagt Thomas Schaufler. Mit einem gemischten Portfolio steht man Turbulenzen und Krisen finanziell am besten durch.

Aktives Geldmanagement gewinnt an Bedeutung
Youinvest – ein aktiv gemanagter Dachfonds der Erste Sparinvest – ist eine Art, sein Geld langfristig je nach Ziel und Risiko diversifiziert anzulegen. Die Strategie für die drei Risiko-Kategorien zielt auf das Erwirtschaften von stabilen Erträgen bei möglichst geringen Schwankungen ab. Youinvest wird aktiv gemanagt, die jeweils attraktivsten Anlagesegmente wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien oder auch alternative Investmentstrategien werden laufend und flexibel angepasst. „Dass wir mit diesem Ansatz am richtigen Weg sind zeigt der Erfolg: Täglich wächst der Fonds um etwa 1-2 Mio. Euro“, so Schaufler. Das Fondsvolumen liegt in Österreich und den Schwertbanken in CEE bereits bei rund 1,3 Mrd. Die Einstiegsbarriere ist dabei niedrig: Mit 5.000 Euro Einmalerlag, und einer monatlichen Einzahlung von 50 Euro kann man bereits in Youinvest veranlagen. Insgesamt hat sich die Einstellung gegenüber Geldanlagen laut Studie positiv verändert: Waren 2010 nur 21 % positiv gegenüber Wertpapieren gestimmt, sind es heute bereits 27 %.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at