FMA-Erhebung zu Fremdwährungskrediten im 2. Quartal 2015
Wien (fma) - Das in Österreich aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten (FX-Krediten) an private
Haushalte ist seit Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008 bis zum Ende des 2. Quartals 2015 wechselkursbereinigt
um 63,4% oder Euro 22,9 Mrd. zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das Volumen im 2. Quartal
2015 wechselkursbereinigt um 15,7% oder Euro 4,1 Mrd. zurückgegangen, im Vergleich zum Vorquartal um 2,8%
oder Euro 740 Mio. Dies geht aus der Erhebung der FMA zur Gestionierung der Fremdwährungskredite im 2. Quartal
2015 hervor.
"Da drei von vier Fremdwährungskrediten nicht laufend sondern endfällig zu tilgen sind, und die
Tilgungsträger derzeit im Schnitt eine Deckungslücke von 24% aufweisen, müssen die gemeinsamen Anstrengungen
zur Begrenzung des Risikos konsequent vorangetrieben werden", so der FMA-Vorstand, Mag. Helmut Ettl und Mag.
Klaus Kumpfmüller. Da zwar mehr als 80 Prozent der Fremdwährungskredite eine Restlaufzeit von mehr als
fünf Jahren haben, die ersten Tilgungsspitzen aber ab 2020 einsetzen, dürfe hier bei den Anstrengungen
nicht nachgelassen werden. Es sei aber seit 2008 bereits gelungen, bei mehr als 140.000 Fremdwährungskrediten
das Wechselkursrisiko durch Konvertierung in Euro oder durch Absicherungstechniken herauszunehmen. "So ist
es uns gelungen, dass heute mehr als 140.000 österreichische Haushalte ruhiger schlafen können,"
so der FMA-Vorstand. Derzeit haben aber noch rund 138.000 österreichische Haushalte einen Fremdwährungskredit
aushaftend, wobei der noch zu tilgende Betrag im Schnitt knapp über Euro 180.000 liege.
Absolut haftete zum 30. Juni 2015 an private Haushalte aber immer noch ein Fremdwährungskreditvolumen in Höhe
von Euro 26,1 Mrd. aus. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass der Schweizer Franken seit Anfang 2008
gegenüber dem Euro um 58,9% aufgewertet hat; seit dem Vergabe-Stopp am 10. Oktober 2008 beträgt die Aufwertung
45,7% oder anders ausgedrückt: Wer Anfang 2008 einen Fremdwährungskredit im Volumen von Euro 100.000
im Schweizer Franken aufgenommen hat, müsste bei einer Tilgung heute - ohne Verzinsung - allein aufgrund der
Aufwertung Euro 158.900 zurückzahlen.
Der Fremdwährungsanteil an allen an private Haushalte aushaftenden Krediten in Österreich ist innerhalb
eines Jahres (von Q2 2014 bis Q2 2015) um einen Prozentpunkt auf 18,7% zurückgegangen. Zum Höhepunkt
des Fremdwährungskreditbooms Mitte 2006 betrug der Anteil noch 31,8 %. Er sank somit durch die Maßnahmen
der FMA inzwischen von über einem Drittel auf merklich unter ein Fünftel.
Nachdem die Schweizerische Nationalbank am 15. Jänner 2015 den Mindestwechselkurs des Schweizer Franken zum
Euro von 1,20 aufgehoben hat, hat der Franken weiter aufgewertet und pendelte im 2. Quartal zwischen 1,025 und
1,055.
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