LH Kaiser: Verbindungsbüro Kärnten organisierte hochkarätige Diskussion für
Open Days in Brüssel – Maßnahmen für Jugendbeschäftigung mit mehr gemeinsamem Nachdruck verfolgen
und Jugend Zukunftsperspektiven geben
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Das Thema Jugendbeschäftigung stand am 13.10. im Mittelpunkt einer
breiten Diskussion in Brüssel. Organisiert wurde sie im Rahmen der 13. Open Days im Auftrag von Kärntens
Landeshauptmann und EU-Referent Peter Kaiser vom Kärntner Verbindungsbüro in Brüssel. Leiterin Martina
Rattinger und ihr Team konnten für die Diskussion eine hochkarätige Runde gewinnen. So nahmen neben Kaiser,
Ulrike Storost (EU-Kommission), Tamara Kiršic (Istrien), Miroslav Matešic (stv. Bürgermeister Rijeka), Isabelle
Weykmans (Vizepräsidentin der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens), Tiziano Barone (Veneto) und Roberto
Treu (stv. Bürgermeister Triest) teil.
Ausgangslage für die Diskussion war die aktuelle Arbeitslosenrate in der EU von 9,5 Prozent – und vor allem
von 20,4 Prozent bei Jugendlichen, das sind mehr als 4,6 Millionen junge Menschen unter 25 Jahren. In Kärnten
betrug die Arbeitslosigkeit im September 9,5 Prozent (21.879 Personen), in Österreich 8,3 Prozent (322.212
Personen). Bei den arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre (aktuell 4.048 Personen) gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat
eine Abnahme um 0,3 Prozent in Kärnten (Österreich +0,3%). Bei den bis 19-Jährigen konnte die Arbeitslosigkeit
um 12,7 Prozent verringert werden (Österreich -2,4%).
Ziel der Diskussion war es, Maßnahmen und Vorschläge für die EU-Kommission zu diskutieren, wie
diese das Problem der Jugendarbeitslosigkeit nachhaltig bekämpfen kann. Einig waren sich die Diskutanten,
dass Initiativen in Bildung und Ausbildung dabei zu forcieren seien.
„Viele Herausforderungen der unterschiedlichen europäischen Regionen sind gleich oder ähnlich, wie beispielsweise
das Thema der Jugendbeschäftigung. Deswegen ist es sinnvoll, gemeinsame Anstrengungen zur Lösung zu entwickeln
und gegenseitig Erfahrungen auszutauschen“, unterstrich Kaiser die Bedeutung solcher Workshops. Letztlich würde
jede einzelne Region profitieren, weil Stärken der Einzelnen gebündelt und damit vorhandene Schwächen
beseitigt werden könnten. „Mein Ziel ist es, Kärnten noch besser mit der europäischen Ebene zu vernetzen,
um so das Beste für Kärnten zu erreichen“, so Kaiser.
Kärnten verfügt in unterschiedlichen Bereichen über großes und von anderen Regionen nachgefragtes
Know-how, so u.a. im Bereich der Jugendbeschäftigung. Dementsprechend groß war auch das Interesse der
Diskussionsteilnehmer an Österreichs und Kärntens entsprechenden Maßnahmen. „Im Mittelpunkt steht
für uns der Vorsatz, dass kein Jugendlicher durch das Netz fallen darf. Unser Ziel ist es, dass kein Jugendlicher
ohne Pflichtschulabschluss ist und oder zumindest eine Berufsausbildung abschließt“, betonte Kaiser. Er informierte
über Maßnahmen und Initiativen wie die duale Ausbildung und das Erfolgsmodell „Lehre mit Matura“, die
Berufs- und Bildungsorientierung schon für 13- und 14-Jährige, das Angebot des Jugendcoaching für
15- bis 25-Jährige, das Angebot von Produktionsschulen für Jugendliche aus sozial benachteiligtem Umfeld,
Zielgruppenstiftungen für arbeitslose junge Erwachsene, das Angebot zum Nachholen des Lehrabschlusses besonders
für niedrigqualifizierte Jugendliche, spezielle Ausbildungsangebote für Jugendliche mit Migrationshintergrund
oder für Lehrlinge im Bereich der Kommunikations- und Informationstechnologie, die Initiative AkademikerInnenjobs
oder spezielle Angebote für Jugendliche im Bereich des territorialen Beschäftigungspaktes.
Info:
2013 wurde von der Europäischen Kommission eine Jugendgarantie beschlossen. Im Rahmen dieser Empfehlung verpflichteten
sich alle Mitgliedsstaaten, sicherzustellen, dass allen jungen Menschen unter 25 Jahren binnen vier Monaten nach
dem Verlust einer Arbeit oder dem Verlassen der Schule eine hochwertige Arbeitsstelle bzw. weiterführende
Ausbildung oder ein hochwertiger Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz angeboten wird. Alle Länder haben mittlerweile
mit der Umsetzung begonnen. Die EU-Mittel zur Unterstützung entsprechender Angebote und Initiativen belaufen
sich auf insgesamt 12,7 Milliarden Euro. Weitere 11 Milliarden Euro stehen für Maßnahmen z.B. zur Förderung
der selbstständigen Erwerbsarbeit bereit. Mehr als 26 Milliarden entfallen auf Bildungsmaßnahmen.
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