Rio de Janeiro/Wien (öpc) - Die Paralympischen Sommerspiele 2016 rücken näher. Weniger als ein
Jahr ist es noch bis zur Eröffnungsfeier am 7. September in Rio de Janeiro. Mitte September fand in Rio das
Chefs de Mission Seminar statt. Österreich war vertreten durch ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber,
Walter Pfaller und Julia Voglmayr. Auf der Agenda stand auch ein Meeting mit ROCOG, dem Organisationskomitee der
Spiele RIO 2016.
Großes Thema dabei war der aktuelle Stand der Wasserproblematik bei den Spielen. Den anwesenden Nationalen
Paralympischen Komitees wurde versichert, dass unter der Aufsicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Problem
mit der akuten Wasserverschmutzung bis zu Beginn der Olympischen und Paralympischen Spiele gelöst sein wird.
Informiert wurde über organisatorische Belange wie Planung der Zeremonien, Team-Logistik, Tickets, Akkreditierung,
Wettkampfkalender, dem Paralympic News Service während der Spiele, Unterkunft, Transport, technische Ausrüstung,
medizinische Versorgung und auch Dopingkontrollen.
Auf dem Programm stand weiters eine Besichtigungstour des Maracana Stadium (Eröffnungs- und Schlussfeier mit
73.000 Sitzplätzen), dem Olympic Stadium (58.000 Sitzplätze und Schauplatz der Leichtathletik-Bewerbe),
Barra Olympic Park (Velodrome, Aquatics StadiumOlympic Tennis Centre ) und auch dem Paralympic Village. Die SportlerInnen
werden während der Spiele auf 21 Gebäude verteilt in 2-5 Schlafzimmer Appartements untergebracht sein.
Das gesamte Areal umfasst 331.000 m2.
Im Fokus der 11. Generalversammlung des Europäischen Paralympischen Committees (EPC) Anfang Oktober in Lissabon
stand die Entwicklung der paralympischen Bewegung in Europa sowie der Ausbau des strategischen Netzwerkes zum Beispiel
mit der EU. Im Rahmen der Sitzung wurde Para-Volley Europe als 56. EPC-Mitglied aufgenommen. Präsidentin Maria
Rauch-Kallat nahm als österreichische Vertreterin teil.
Große Zustimmung aller Delegierten fand die Forcierung des Jugendsports. Im Juli 2015 wurden in Varazdin/Kroatien
die 4. European Para Youth Games mit der Rekordbeteiligung von 22 Nationen ausgetragen. Künftig sollen die
Europäischen Jugendspiele alle zwei Jahre stattfinden. Der Bewerbungsprozess für die 5. European Para
Youth Games 2017 wird mit Ende 2015 gestartet.
ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber, auch Vorstandsmitglied des Europäischen Paralympische Committees,
ist über diese Entwicklung sehr erfreut: „Die Zukunft gehört der Jugend. Es war toll, so viele hochmotivierte
NachwuchssportlerInnen bei den Wettkämpfen in Varazdin zu sehen, die mit Freude und Begeisterung Topleistungen
gezeigt haben.“
Beim „Development“-Workshop wurden die künftigen Themenschwerpunkte des EPC entwickelt. Mit der European Women
and Sport Steering Group wurde ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet.
Doppeltes EM-Gold für Pepo Puch
Rio kann für Pepo Puch kommen! Knapp ein Jahr vor dem Start der Paralympischen Sommerspiele in Brasilien (7.-18.9.2016)
wurde Pepo Puch bei der EM der Paradressur in Deauville/FRA seiner Rolle als Mit-Favorit gerecht und holte zweimal
Gold für Österreich. Sowohl im Einzel als auch in der Kür hielt er den regierenden britischen Weltmeister
Lee Pearson und die Holländerin Nicole den Dulk auf Distanz und kürte sich zum Doppel-Europameister.
„Das habe ich nicht erwartet, es ist fantastisch. Ich wusste, dass meine Stute gut drauf ist. Es war für uns
aber eine wirklich harte Prüfung.“ Puchs Stute „Fine Feeling“ musste nach einem Vet-Check in die Holding-Box,
wodurch kurzzeitig sogar der EM-Start in Frage stand. Insgesamt waren in Frankreich 75 ReiterInnen aus 20 Nationen
am Start.
Saisonhöhepunkt Leichtathletik-WM
Vom 21. bis 31. Oktober finden im Suhaim Bin Hamam Stadium in Doha/Qatar die 7. IPC Leichtathletik Weltmeisterschaften
statt. Eine wichtige Standortbestimmung und vor allem Qualifikationsmöglichkeit für die Paralympischen
Spiele in Rio 2016. Für Österreich starten Günther Matzinger (400m), Michael Hittenberger (100m),
Natalija Eder, Georg Tischler, Kevin Pumper (alle Speer) sowie Bil Marinkovic (Speer und Diskus). Insgesamt nehmen
1300 AthletInnen aus 90 Nationen an der WM teil. Thomas Geierpichler ist in Doha nicht am Start. Der Salzburger
ist bereits in der Regenerationsphase nach der Saison und verzichtet im Hinblick auf die Paralympischen Spiele
in Rio 2016 auf eine Teilnahme. Das ÖPC drückt die Daumen.
Tischtennis-EM im Zeichen der Rio-Qualifikation
Österreich wird mit einem 16-köpfigen Team bei der Para-Tischtennis-EM vom 12.-17. Oktober in Vejle (DEN)
vertreten sein. Die EM steht ganz im Zeichen der Qualifikation für RIO 2016. Aufgrund der Weltrangliste wären
derzeitigen Doris Mader, Stanislaw Fraczyk und Egon Kramminger fix qualifiziert. Manfred Dollmann, der seine 8.
Teilnahme bei Paralympics anpeilt, fehlt derzeit nur ein Rang in der Weltrangliste. „Neueinsteiger“ Krisztian Gardos
könnte mit einem guten EM-Resultat einen Grundstein für eine erfolgreiche Qualifikation legen. Österreich
ist in Dänemark durch Doris Mader (Kl. 3), Heike Koller (Kl. 4), Manfred Dollmann (Kl. 3), Egon Kramminger
(Kl. 3), Stanislaw Fraczyk (nur Team Kl. 9-10), Krisztian Gardos (Kl. 10), Günther Daschill (Kl. 11), Michael
Trnka, (Kl. 11) und Johann Wieser (Kl. 11) vertreten. Das ÖPC wünscht den TeilnehmerInnen alles Gute.
DVD-Verkauf „Vom Fallen und Fliegen“
Im Juni war Kino-Premiere der beeindruckenden Film-Dokumentation über die Schicksale von paralympischen SportlerInnen.
Im September wurde der Film in ORF Sport + ausgestrahlt. Noch im Laufe dieses Schuljahres wird das filmische Schulprojekt
„Vom Fallen und Fliegen“ an Österreichs Schulen zu sehen sein. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek
hat den Film von vier AbsolventInnen der Höheren Grafischen Bundes- und Versuchsanstalt den Schulabteilungen
der Oberstufen (AHS und BHS) zur Begutachtung vorgelegt und es wird geplant, den Film an diesen Schulen zu zeigen.
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Integration des Behindertensports in unsere Gesellschaft.
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