Aber weiterhin stagnierendes Investitionsniveau und nur wenig Erholung am Arbeitsmarkt in Sicht
- Investitionsoffensive für KMU wichtig und richtig
Wien (pwk) - Die lange Durststrecke der europäischen Wirtschaft dürfte sich langsam einem Ende
nähern. Das KMU-Barometer der UEAPME, des europäischen Dachverbands der kleinen und mittleren Unternehmen,
zeigt nämlich erste Anzeichen einer Erholung. "Wir sehen aus dem vorliegenden Index, dass sich bei den
europäischen KMU das Blatt -wenn auch nur langsam - wendet. Der signifikante Anstieg ist ein Zeichen, dass
sich Stabilisierung und Wachstum allmählich einstellen", betonte WKÖ-Vizepräsidentin Ulrike
Rabmer-Koller am 12.10.in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der UEAPME.
So zeigt der aktuell vorliegende KMU-Geschäftsklimaindex einen Anstieg auf 75 Punkte und liegt damit über
der 70 Punkte Marke, die als Schwelle für ein neutrales Geschäftsklima steht. "Gleichzeitig sehen
wir aber, dass die Investitionen weiterhin auf geringem Niveau stagnieren und die Situation insgesamt noch zu schwach
ist, um die Arbeitsmarktsituation signifikant zu ändern", unterstreicht Rabmer-Koller.
Konsum gibt Unternehmen wieder mehr Vertrauen
In der Analyse zeige sich, dass die Hauptursache für die Erholung der inländische Konsum ist, der
den regionalen und lokalen Produzenten wieder mehr Vertrauen gibt. Größere Unternehmen des produzierenden
Bereiches profitierten in der Vergangenheit von einer exportgetriebenen Verbesserung der Wirtschaftslage, so Christoph
Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der WKÖ. Das Geschäftsklima innerhalb der EU zeige
dabei die geringsten Unterschiede zwischen den Peripherie- und südlichen Staaten im Vergleich zu den nördlichen
und zentral europäischen Staaten der letzten Jahre. "Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatten wir
erste Anzeichen für eine positivere Entwicklung. Obwohl sich bei den Unternehmen die Stimmung insgesamt bessert,
sind die Rückmeldung in Hinblick auf ein höheres Investitionsniveau und ein Mitarbeiterplus noch nicht
im wünschenswerten Ausmaß gegeben", so Schneider.
EU-Investitionsoffensive jetzt wichtiger denn je
Deshalb sei es jetzt essentiell, wirtschaftspolitisch die Weichen in Richtung mittel- und langfristiges Wachstum
zu stellen. Rabmer-Koller, die in den vergangenen Wochen im Rahmen einer Tour d`Horizont eine Reihe von namhaften
Vertretern nationaler Mitgliedsverbände getroffen hat, weist darauf hin, dass insgesamt der Bedarf nach einer
Investitionsoffensive groß sei. Die neu geschaffene EU-Investitionsoffensive, die in den kommenden drei Jahren
mit 315 Mrd. Euro dotiert ist, könnte die Rückkehr zu Wachstum und Beschäftigung beschleunigen.
"Wenn sich jetzt die Stimmung aufhellt, steigt hoffentlich auch der Wille der KMU die Investitionsquote zu
heben. Gerade KMU haben immer wieder Schwierigkeiten beim Zugang zu Unternehmensfinanzierungen. Die Situation sollte
sich jetzt also deutlich bessern", so die UEAPME-Vizepräsidentin abschließend.
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