Fischer: „Symbolfigur für Courage, Patriotismus und das Wiedererstehen eines freien Österreichs“
Wien (bmlvs) - Am 12.10. würdigten Bundespräsident Heinz Fischer und Verteidigungsminister Gerald
Klug den Widerstandskämpfer Carl Szokoll. Er wehrte sich gegen die Ideologie des NS-Regimes und war in Österreich
in das Hitler-Attentat "Operation Walküre" eingeweiht. Im April 1945 stellte er im Rahmen der Operation
"Radetzky" die Verbindung zu den sowjetischen Kräften her, um eine kampflose Übergabe der Stadt
Wien zu erreichen.
Bundespräsident Heinz Fischer betont in seiner Rede: "Die Gedenkfeier soll die Wertschätzung der
Republik Österreich für einen Menschen zum Ausdruck bringen, der als Symbolfigur für Courage, Patriotismus
und das Wiedererstehen eines freien Österreichs verstanden werden möge."
Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) ehrte den am 24. August 2004 verstorbenen Carl
Szokoll für sein Engagement gegen Hitler-Deutschland und setzte damit ein weiteres Zeichen gegen den Nationalsozialismus.
Am ersten Todestag Szokolls benannte das Ministerium deshalb den Innenhof des Amtsgebäudes Roßau nach
ihm. Eine Gedenktafel sowie eine Skulptur erinnern an die Geschichte des Widerstandskämpfers im Zweiten Weltkrieg.
Verteidigungsminister Gerald Klug: "Dieses Andenken ehrt Carl Szokoll als einen Menschen, der mit Mut und
Tapferkeit für seine Überzeugungen gekämpft hat, der uns gezeigt hat, dass Unrecht nicht einfach
hingenommen werden darf und der damit zu einem bedeutenden Vorbild für unsere Gesellschaft geworden ist."
Das BMLVS setzt immer wieder Zeichen gegen den Nationalsozialismus. So wurde etwa an der Heeresunteroffiziersakademie
in Enns das Bernardis-Denkmal errichtet. Der österreichische Widerstandskämpfer und Offizier im Generalstab
der Deutschen Wehrmacht war in das Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 involviert. Die Wiener Heckenast-Burian-Kaserne
wurde nach den Widerstandskämpfern Oberstleutnant Franz Heckenast und Hauptmann Karl Burian umbenannt. Die
Offiziere mussten im Kampf gegen das NS-Regime ihr Leben lassen. Auch die Krypta am Heldenplatz steht im Gedenken
der beiden Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus. Sie wurde nach den neuesten Erkenntnissen umgestaltet.
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