Bozen (lpa) - Eine Gruppe von internationalen Experten im Gesundheitsbereich arbeitet in diesen Tagen intensiv
an den Grundsätzen des neuen Südtiroler Landesgesundheitsplanes. Am 12.10. stellte Gesundheitslandesrätin
Martha Stocker die Expertengruppe, die nächsten Arbeitsschritte und den geplanten Beteiligungsprozess der
Öffentlichkeit vor.
Wolfgang Bayer, Francesco Longo und Michaela Moritz: Dies sind die Experten, die in diesen Tagen intensiv an den
Grundsätzen und Handlungsfeldern des neuen Gesundheitsplanes arbeiten und sich unter anderem mit der klinischen
Akutversorgung, der wohnortnahen Grundversorgung im Territorium, der Prävention und der Rehabilitation in
Südtirol beschäftigen. „Gemeinsam mit der Neuordnung des Landesgesundheitsdienstes stellt der Landesgesundheitsplan
2016-2020 eine Säule der zukünftigen Gesundheitsversorgung dar", unterstrich Gesundheitslandesrätin
Martha Stocker bei der heutigen Medienkonferenz die Bedeutung dieses strategischen Steuerungsinstrumentes in der
Weiterentwicklung sowie Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung und -vorsorge.
„Die Neuplanung der medizinischen Leistungserbringung erfolgt - wie die Gesundheitsreform insgesamt - eingebettet
in einen breiten Beteiligungsprozess und wird von externen und internen Experten begleitet", betonte Stocker
die Notwendigkeit, über den Südtiroler Tellerrand zu schauen, vergleichbare Herausforderungen zu analysieren
und viele Ideen, Anregungen und Ansätze mit einfließen zu lassen. Die Bevölkerung und ihre politischen
Vertretungen, insbesondere aber die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes und die medizinischen Fachexperten im
Territorium, die Patientenvereinigungen und die Sozialpartner waren und werden in den Prozess eingebunden, indem
sie gebeten sind, ihre Anliegen für eine bedarfsorientierte Versorgung der Menschen auf dem gesamten Landesgebiet
einzubringen.
In den noch im Oktober beginnenden Bezirksgesundheitskonferenzen werden die regionalen Fachexperten und die politischen
Vertretungen eingeladen, ihre Vorschläge an die Projektgruppe zu formulieren (Beteiligungsprozess). Danach
erfolgt die Erarbeitung eines Konzeptvorschlages durch die Projektgruppe (Expertenprozess).
„Im Anschluss an den Beteiligungsprozess und die Erarbeitung des ersten Vorschlages des neuen Landesgesundheitsplans
folgt ein Resonanzprozess", erläuterte Landesrätin Stocker bei der heutigen Medienkonferenz die
weitere Vorgehensweise. Dieser sehe vor, dass der Entwurf des Plans vor der Behandlung in der Landesregierung nochmals
auf Landesebene mit lokalen Fachleuten und politischen und gesellschaftlichen Vertretungen diskutiert wird, um
eine Feinabstimmung vorzunehmen und somit einen breiten Zuspruch zu erreichen, so Stocker vor der Vorstellung der
Mitglieder der Expertengruppe:
Wolfgang Bayer aus Linz, Jahrgang 1969, hat sich nach seinem Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing
und Rechnungswesen sowie Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkt Betriebspädagogik unter anderem auf die
Beratung in der Gesundheits- bzw. Versorgungsplanung spezialisiert. Der geschäftsführende Gesellschafter
der „Wolfgang Bayer Beratung GmbH" aus Linz bringt dabei vor allem Kompetenzen und Erfahrungen in der Optimierung
von Unternehmensprozessen und -strukturen, in der Konzeption von Planungs- und Steuerungsmodellen sowie der Erstellung
von Strukturplänen im Gesundheitswesen mit.
Michaela Moritz aus Zurndorf, Jahrgang 1947, ist als ehemalige langjährige Geschäftsführerin des
Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG) bzw. der Gesundheit Österreich
GmbH (GÖG) Fachfrau im Gesundheitsbereich, hat sich weit über ihre Tätigkeit im Forschungs- und
Planungsinstitut für das Gesundheitswesen mit der Strukturplanung, Gesundheitsförderung und Qualitätssicherung
beschäftigt und bringt damit ihre Erfahrung in der Erstellung von Gesundheits- und Versorgungsplänen
mit ein.
Francesco Longo aus Mailand, geboren 1967 in Schweinfurt, ist Professor für Policy Analysis und Public Management
an der Universität Bocconi in Mailand und bringt eine vielfältige Erfahrung auf dem Gebiet der Governance,
Ökonomie und Finanzierung der Gesundheitsversorgung mit. Longo ist unter anderem Mitglied der nationalen Kommission
zur Spending Review im Gesundheitsbereich.
Neben diesen externen Experten sind Ressortdirektor Michael Mayr, der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes
Thomas Schael, Sanitätsdirektor Oswald Mayr, Pflegedirektor Robert Peer sowie die Direktorin der Landesabteilung
Gesundheit Laura Schrott, der Koordinator der Klinischen Führung Horand Meier sowie stellvertretend für
die Gesundheitsbezirke im Sanitätsbetrieb Direktor Walter Amhof Teil der vorgestellten Arbeitsgruppe.
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