Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics unterstreicht am Erntedankfest und Diakonentreffen
in Illmitz seine Wertschätzung und Anerkennung für den Dienst der Diakone und spannt den Sinnhorizont
der existentiellen Haltung der Dankbarkeit auf
Illmitz/Eisenstadt (martinus) - "Der Diakon ist kein kirchlicher Statist, Karrierist oder gar Aufputz
in der Liturgie, sondern – wie es die Kirchenväter so schön und klar sagen – das Auge Gottes der Kirche":
Das sagte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beim Diakonentreffen und Erntedankfest am 11.10. in Illmitz
vor Diakonen aus ganz Österreich. Er drückte seine große Wertschätzung für den Dienst
der Diakone aus, denen er drei "Tipps" mit auf den Weg gab: Die Fähigkeit zur kritischen Urteilskraft,
also das Unterscheiden-Können zwischen dem Wesentlichen und Nebensächlichen bzw. dem Richtigen und Falschen,
ein Leben, getragen vom "Atem des Evangeliums" sowie der "Dienst an den Armen".
"Ein Auge haben für die Not der Menschen"
Bischof Zsifkovics ermutigte die Diakone, "nicht zuerst auf sich selbst zu schauen, sondern ein Auge zu haben
für die Not der Menschen, besonders für die Not der Armen von heute." Dies sei, so der Diözesanbischof
wörtlich, der "erste und wichtigste Dienst". Die Wahrheit einer Logik des Herzens, wie sie im Evangelium
verkündet und bekundet werde, bezeuge sich nicht durch Selbstbespiegelung und Strategien des Rückzugs,
sondern durch das Hinausgehen zu den existentiellen Peripherien.
Seine Dankbarkeit für den Dienst der Diakone stand zugleich im Konnex des Bestrebens, den Dank als grundlegende
Lebenshaltung, die den Blick freigibt für das Dasein als unverfügbares Geschenk, zu buchstabieren. Im
existentiellen Phänomen des Dankens liege eine Demut, die gerade nicht klein mache und herabdrücke, sondern
die im Aufsprengen der Icheinsamkeit die Freude über das unzählbar Haltgebende, Helfende, Bergende und
Einbettende in die für alle Menschen essentiellen Fäden der Angewiesenheit auf andere wecke. "Wir
alle sind angewiesen auf andere – von den eigenen Eltern, Familien und Freunden über das Ärzteteam im
Spital bis hin zu großen, überindividuellen Organisationen". Darüberhinaus sei die Haltung
der Dankbarkeit jener Schlüssel, der – weit mehr als bloße Höflichkeit – eigentliche zwischenmenschliche
Nähe und Begegnungen, getragen von Achtsamkeit und Anerkennung, erschließe, wie der Bischof am Diakonentreffen
betonte.
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