Alcide de Gasperis Tochter zu Besuch im österreichischen Parlament
Wien (pk) - Die Tochter eines Visionärs und des Mitbegründers eines gemeinsamen Europas, Alcide
de Gasperi - Maria Romana De Gasperi - wurde am 22.10. vom Präsidenten des Bundesrats Gottfried Kneifel im
Parlament in Wien empfangen. Nachdem sie sich in das Goldene Buch des Bundesrats eingetragen hatte, wurden ihr
der ehemalige Sitzplatz Nr 164 ihres Vaters im Reichsrats-Sitzungssaal gezeigt und Originaldrucke von Anträgen
und Reden ihres Vaters überreicht.
Alcide De Gasperi wurde am 3. April 1881 in Pieve Tesino nahe Trient als Sohn eines Gendarmen geboren, studierte
deutsche und romanische Philologie in Wien, war ab 1909 Gemeinderat in Trient und wurde 1911 als drittjüngster
Abgeordneter in den Reichsrat in Wien gewählt.
1944 wurde er italienischer Außenminister und am 10. Dezember 1945 erster Christdemokratischer Ministerpräsident.
Alcide De Gasperi war einer der ersten Architekten der Europäischen Union. Im Mai 1954 wurde de Gasperi zum
Präsidenten der Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gewählt.
Seine schon im altösterreichischen Parlament gesammelte Erfahrung mit den Herausforderungen multinationaler
Politik umzugehen, hatte ihn für die neue europäische Politik prädestiniert. Alcide De Gasperi starb
am 19. August 1954.
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