Großes Interesse an vierten Gesprächen
 zur demokratiepolitischen Bildung

 

erstellt am
23. 10. 15
09:00 MEZ

LH Kaiser: Recht auf Bildung eine der größten Errungenschaften von Demokratie – Kärnten bekommt großes Demokratiepaket
Klagenfurt (lpd) - Im ÖGB/AK Bildungsforum in Klagenfurt, fanden am 22.10. die Kärntner Gespräche zur demokratiepolitischen Bildung 2015 statt. Die Fachtagung stieß auf großes Interesse, sie beschäftigte sich diesmal mit Krisenbewältigungen in demokratischen Gemeinwesen und stand unter dem Motto „Demokratie in der Krise, Krise in der Demokratie?!“. AK-Bildungsexperte Heinz Pichler konnte dabei Landeshauptmann Peter Kaiser, die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Marlies Krainz-Dürr ebenso begrüßen wie den Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister und Katarina Anastasiou von der Plattform „Solidarität für Alle!“
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Der Landeshauptmann dankte der AK und den tertiären Bildungseinrichtungen, dass sie das Thema „Demokratie“ in den Fokus der vierten Kärntner Gespräche zur demokratiepolitischen Bildung gerückt hätten. „Idealtypische Staatsformen gibt es viele. Eine kritische Betrachtung und Hinterfragung dieser ist wichtig. Die Demokratie hat unter allen den höchsten Stellenwert erreicht und sie ist die einzige gesellschaftliche Verfassung, die immer wieder und jeden Tag gelernt werden muss“, zitierte er Oskar Negt am Beginn seines Statements. Bezugnehmend auf das Tagungsmotto meinte der Landeshauptmann: „Wenn die Demokratie in der Krise ist, ist es auch eine Krise der Gesellschaft. Daher ist es wichtig die Demokratie vor den Eigennutz zu stellen“.

Ein untrennbares Paar sind für den Landeshauptmann auch Demokratie und Bildung. „Der gerechte Zugang zur Bildung ist notwendig und jeder sollte das gleiche Recht auf Bildung haben. Das ist eine der größten Errungenschaften der Demokratie“, so Kaiser. Bildungssysteme in der Demokratie würden maßgeblich über Lebenschancen entscheiden. Es gebe leider noch immer ein Bildungsgefälle und im Sinne der Demokratie müssten monetäre Barrieren abgebaut werden.

Ebenfalls von Kaiser thematisiert wurden die derzeitige Flüchtlingsbewegung und die neue, heute vorgestellte Landesverfassung. Der Landeshauptmann verhehlte dabei nicht, dass man in der Flüchtlingsfrage in der Bevölkerung die Verunsicherung spüre und dass der Staat als Hüter der Demokratie derzeit nicht in der Lage sei alle Problem zu lösen. „Es ist wichtig, Ordnungsbegriffe positiver Natur, wie die humanitäre Einstellung, aufrecht zu erhalten und wir sollten wachsam sein im Sinne der Demokratie“, sagte er.

Von der neuen Landesverfassung stellte er die Eckpunkte vor (Proporzabschaffung, Aufwertung der Rechte des Landtages und der Opposition…) und betonte, dass Kärnten damit das größte Demokratiepaket bekomme.

Krainz-Dürr legte ihre Grundsatzpositionen zu Demokratie und Bildung dar. „Beide gehören unmittelbar zusammen. Demokratie muss man in der Familie, in sämtlichen Bildungseinrichtungen lernen und sie hört nie auf“, betonte die Rektorin. Um sie zu erlernen, seien neben Wissen auch Haltung und soziale Kompetenz unabdingbar. „Alle Schulen und Bildungseinrichtungen sind Demokratiewerkstätten. Ihre Aufgabe ist es auch, diese drei Werte permanent vorzuleben“, betonte Krainz-Dürr. In Bezug auf die Flüchtlingsbewegung attestierte sie der Zivilgesellschaft, dass sie Haltung gezeigt habe.

Im Anschluss an die Eingangsstatements gab es ein moderiertes Gespräch mit dem Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister und Katarina Anastasiou von der Plattform „Solidarität für Alle!“. In weiterer Folge fanden vier moderierte Workshops mit Experten statt.

Die Kärntner Gespräche zur demokratiepolitischen Bildung sind eine Kooperationsveranstaltung der Arbeiterkammer Kärnten mit der Pädagogischen Hochschule Kärnten, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Fachhochschule Kärnten, der Kärntner Volkshochschulen und des Verbandes Österreichischer gewerkschaftlicher Bildung. Die Veranstaltung besteht aus einem moderierten Gespräch zum Tagungsthema und anschließenden Thementischen/Workshops mit ExpertInnen aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten, bei denen sich Teilnehmende aktiv einbringen können.

 

 

 

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