Zukünftig 105.000 Euro Jahresförderung und ein einmaliger Beitrag von 100.000 Euro
zur Entschuldung der Camerata Salzburg
Salzburg (stadt) - Das weltweit renommierte Orchester, gegründet 1952 von Bernhard Paumgartner, spielt
rund 60 Konzerte pro Jahr. Die Camerata ist in Salzburg mit einem eigenen Abo-Zyklus, dem traditionellen Silvester-
und das Neujahrskonzert sowie durch die Mitwirkung bei den Festspielen und bei der Mozartwoche fest verankert.
Internationale Tourneen führen das Orchester regelmäßig durch Europa, nach Asien, Südamerika
und Australien.
Das Jahresbudget der Camerata beträgt rund 2 Millionen Euro, wobei die Eigenwirtschaft- lichkeit in den letzten
zehn Jahren zwischen 87 und 96 Prozent lag. U.a. die allgemein angespannte Wirtschaftslage in vielen Ländern
sowie auslaufende Sponsorenverträge haben seit 2012 dennoch zu Einbrüchen im wirtschaftlichen Ergebnis
des Orchesters geführt. Ein Entschuldungsplan zum Abbau des aktuellen Defizits sieht eine Drittelung zwischen
Camerata, Stadt und Land sowie die Anhebung der Jahressubvention vor. Mit dem Beschluss der Stadt zur Erhöhung
der Förderung von bisher 75.000 auf 105.000 Euro ab 2016 und den Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro zur
Schuldentilgung vom 22.10. ist die adäquate Anhebung der Subvention sowie ein gleich hoher Entschuldungsbeitrag
des Landes verknüpft.
Einstimmig wurde ein Zusatzantrag der ÖVP angenommen, der die Einrichtung eines „Frühwarnsystems“
durch Kulturabteilung und Kontrollamt vorsieht, um subventionierte Vereine betriebswirtschaftlich bereits in der
Frühphase von finanziellen Engpässen zu beraten.
Gegen einen Antrag der Neos in diesem Zusammenhang, mit dem Bürgermeister Schaden als Vertreter der Stadt
im Festspielkuratorium dazu aufgefordert wird, auf ein vermehrtes Engagement der Camerata als Opernorchester der
Festspiele hinzuwirken, legte allen voran die Bürgerliste sowie SPÖ und ÖVP scharfen Protest ein.
Politische Einflussnahme auf künstlerische Entscheidungen sei indiskutabel und beschränke die Freiheit
der Kunst, betonten der grüne Klubobmann Helmut Hüttinger und Kultursprecher Bernhard Carl.
Winterfest
Einstimmig fiel die Entscheidung zur Förderung des Salzburger Winterfests für 2015: Das Festival
für zeitgenössischen Circus findet nach dem Unfalltod von Gründer Georg Daxner vor einem Jahr heuer
zum ersten Mal unter der Leitung des Teams Evelyne Daxner-Ehgartner, Philippe Haenen und Caroline Stolpe statt.
Die Stadt unterstützt das Winterfest 2015 mit einer Projektförderung in Höhe von 100.000 Euro und
steuert in Form eines einmaligen Investitionszuschusses 20.000 Euro zum Ankauf eines eigenen Theaterzelts bei.
Außerdem einstimmig beschlossen:
- 5.000 Euro Investitionsbeitrag an das Kleine Theater zur Aufrüstung der
PA-Anlage
- 35.000 Euro Zuschuss an den ASKÖ Landesverband für eine Brunnen- und
Bewässerungsanlage für das Rasenspielfeld der Sportanlage Gnigl
- Insgesamt 14.100 Euro für die Fußballnachwuchsförderung, die
von elf Vereinen in der Stadt geleistet wird
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