LR Norbert Darabos und LR Astrid Eisenkopf im Gespräch mit Lehrlingen
Eisenstadt (blms) - Den 21.10., den „Tag der Lehre“, nutzten Arbeitsmarktlandesrat Norbert Darabos und Jugendlandesrätin
Astrid Eisenkopf, um mit rund 100 jungen Lehrlingen aus dem Bfi Mattersburg und der Berufsschule Mattersburg ins
Gespräch zu kommen und ihre Anliegen aus erster Hand zu erfahren.
Jugendlandesrätin Eisenkopf, die ihre Jugendarbeit unter das Motto „Die Zukunft ist Jung“ gestellt hat, weiß:
„Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter der Zukunft und am Arbeitsmarkt gefragter denn je. Deshalb ist es
sehr wichtig, mit den jungen Menschen in den direkten Dialog zu treten. Nur so können wir gemeinsam vieles
bewegen, um unserer Jugend eine gesicherte Zukunft zu bieten. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass jeder Jugendliche
einen Ausbildungsplatz hat, egal ob Lehre oder Schule– Jugendliche müssen ein selbstbestimmtes Leben führen
können“.
Das Land habe in den vergangenen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf Jugendausbildung gelegt, betonte Arbeitsmarktlandesrat
Norbert Darabos. „Eine fundierte Berufsausbildung erhöht nicht nur die persönlichen Zukunftschancen,
sie schafft auch hoch qualifizierte Mitarbeiter, die wertvolles Wissen und Energie einbringen und somit eine Stütze
der ganzen Volkswirtschaft bilden. Das Land Burgenland selbst ist einer der größten Lehrlingsausbildner
und beauftragt Weiterbildungsinstitute wie das BFI mit der Ausbildung in überbetrieblichen Lehrwerkstätten“,
so Darabos.
„Der Lehrstellenmarkt wird immer härter“, zeigte sich BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier besorgt.
„Immer mehr junge Menschen finden keinen Lehrplatz in einem Betrieb und machen ihre Ausbildung in einer Lehrwerkstätte
des BFI über das AMS. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Lehrstellen geht zurück.
Wir sehen das in allen offiziellen Statistiken“. Die Zahl der Lehrstellensuchenden bleibe indes annähernd
gleich. Das BFI Burgenland hat fünf Lehrwerkstätten in ganzem Land, in denen derzeit 222 Lehrlinge in
attraktiven und zukunftsorientierten Berufen ausgebildet werden.
Die Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten durch das Land und der Weiterbestand der überbetrieblichen
Lehrwerkstätten standen im Zentrum der Fragen der Jugendlichen. Es werde die Lehrwerkstätten auch in
der Zukunft geben, betonten die Politiker. Das Land werde mit verschiedensten Maßnahmen darüber hinaus
weiter um jeden einzelnen Jugendlichen bemüht sein.
BAG-Maßnahmen
Der Schwerpunkt der Jugendförderungen des Landes liegt im Bereich der sogenannten BAG-Maßnahmen
(Maßnahmen nach dem Berufsausbildungsgesetz, Ausbildungsgarantie für Jugendliche). Im Rahmen einer Vereinbarung
mit dem AMS werden im Jahr 2015 10 Mio. Euro umgesetzt; etwa 4,5 Mio. Euro kommen aus dem Landesanteil des Additionalitätsprogramms,
der Rest aus dem Bundesanteil.
Lehrlingsförderung
Lehrlinge, Anlehrlinge und AbsolventInnen von berufsbildenden mittleren Schulen und AHS, die einen Lehrberuf
erlernen, werden im Rahmen der Lehrlingsförderung des Landes unterstützt. 2014 waren dies (einschließlich
Wohnkostenzuschuss) 1.584 Förderfälle, für die insgesamt knapp 1,5 Mio. Euro aufgewendet wurden.
Lehre mit Matura
Im Rahmen des Projektes „Lehre mit Matura“ werden Personen gefördert, die zusätzlich zum Lehrabschluss
die Matura absolvieren. Dieses Projekt ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Durchlässigkeit
der Bildungssysteme.
Lehrlingsstiftung
Berufsvorbereitungs- und Orientierungsmaßnahmen für Jugendliche sollen durch das Einbeziehen von
erfolgreichen UnternehmerInnen angereichert werden, um Jugendliche für bestimmte Berufe zu interessieren und
ihnen gleichzeitig Beispiele für Auftreten etc. zu geben. Erster Schwerpunkt wird Gastronomie und Tourismus
sein.
Förderung von Lehrlingen aus einkommensschwachen Familien
Zusätzlich fördert das Land Burgenland die angehenden Facharbeiter aus Familien mit niedrigem Einkommen:
Im vergangenen Jahr wurden knapp 1,48 Mio. Euro Lehrlingsförderung ausgeschüttet und damit 953 Lehrlinge
über diese Förderschiene gefördert. 2015 wurde bis dato mehr als eine Mio. Euro für die Lehrlingsförderung
ausgegeben.
Eisenkopf verwies auf auch auf die Fördermöglichkeiten durch das Landesjugendreferat, das „die Schnittstelle
für außerschulische Ausbildung“ sei. Er wünsche sich, so Darabos abschließend, „dass sich
einerseits auch die Unternehmer in verstärkt in die Lehrlingsausbildung einbringen, zum anderen, dass die
Lehre auf höhere gesellschaftliche Akzeptanz trifft“.
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