LBG gründet zwei neue Forschungsinstitute…

 

erstellt am
22. 10. 15
09:00 MEZ

… und fordert kürzere Ausschreibungsintervalle – Eröffnung 2016: LBI für Seltene und Undiagnostizierte Erkrankungen / LBI für Angewandte Diagnostik
Wien (lbg) - Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) freut sich, das Resultat der vierten Ausschreibung zur Gründung neuer Ludwig Boltzmann Institute (LBI) bekanntzugeben: 2016 werden das LBI für Seltene und Undiagnostizierte Erkrankungen (LBI for Rare and Undiagnosed Diseases), Leiter Dr. Kaan Boztug, und das LBI für Angewandte Diagnostik (LBI for Applied Diagnostics), Leiter Dr. Markus Mitterhauser, gegründet.

Josef Pröll, Präsident der LBG: "Die LBG betreibt Spitzenforschung mit dem Anspruch, Innovationen für die Gesellschaft hervorzubringen. Dafür verfolgen wir eine Strategie der stark interdisziplinären und translationalen Forschung. Bei den zwei neuen Ludwig Boltzmann Instituten ist eine entsprechend Ausrichtung klar ersichtlich und es freut mich besonders, dass wir nach sechs Jahren Ausschreibungspause endlich wieder weitere qualitativ hochwertige Forschungsinstitute in die Boltzmann-Familie aufnehmen können."

Beide Leiter sind exzellente Wissenschaftler, die bereits am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin respektive an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Wien Forschungsexpertise und Führungserfahrung erworben haben. Boztug und Mitterhauser werden ihre Forschungsprogramme nun für die nächsten sieben Jahre im Rahmen der LBG gemeinsam mit ihren Partnerkonsortien durchführen. Diese setzen sich aus wissenschaftlichen und anwendenden Organisationen zusammen. Die jeweiligen Forschungsvorhaben, welche in einem internationalen zweistufigen Peer-Review-Verfahren Expert/innen und Jury überzeugen konnten, werden von der LBG als Trägerorganisation zu 60% finanziert. Die Partnerorganisationen tragen die restlichen 40% zur Finanzierung bei. Pro Institut stehen mehr als eine Million Euro pro Jahr zur Verfügung.
Mahrer: LBG trägt dazu bei, Österreich nachhaltig zum Positiven zu verändern

Wissenschafts-Staatssekretär Harald Mahrer ergänzt: "Die aktuelle Ausschreibung der Ludwig Boltzmann Gesellschaft trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, Österreich nachhaltig zum Positiven zu verändern. Österreich ist besonders im Life-Science-Bereich enorm erfolgreich. Eine Rekordbeschäftigung von rund 51.000 Personen in diesem Sektor zeigt, dass die LBG ein wichtiger Partner in dieser Zukunftssparte ist."

Kürzere Ausschreibungsintervalle gefordert
Ein gut aufgestelltes Partnerkonsortium und ein entsprechend fokussiertes Forschungsprogramm bilden die Grundlage, um hochwertige Forschung zu betreiben. Die LBG fordert daher bedeutend kürzere Intervalle zwischen den einzelnen Ausschreibungen zur Gründung von neuen Ludwig Boltzmann Instituten, um den Antragsteller/innen sowohl eine bessere Planbarkeit, als auch Erhöhung der Qualität in der Entwicklung ihrer Anträge zu ermöglichen.

LBI für Seltene und Undiagnostizierte Erkrankungen (LBI RUD)
Seltene Krankheiten sind alles andere als selten, jedenfalls wenn man die mehr als 7.000 Typen in ihrer Gesamtheit betrachtet. In Österreich sind etwa 400.000 Menschen betroffen, bei einem Teil davon ist die Krankheitsursache noch nicht einmal bekannt (undiagnostizierte Erkrankungen). Der Forschungsschwerpunkt des LBI RUD wird auf der Entschlüsselung von seltenen Erkrankungen der Blutbildung, des Immunsystems und des Nervensystems liegen - diese Arbeiten werden nicht nur die Basis für die Entwicklung von personalisierten Therapieansätzen für die unmittelbar Betroffenen bilden, sondern darüber hinaus einzigartige und neuartige Einblicke in die Humanbiologie liefern. Das Ziel des LBI RUD ist es, unter Einbeziehung der Expertise seiner Partnerorganisationen ein koordiniertes Forschungsprogramm zu etablieren, das neben den wissenschaftlichen auch gesellschaftliche, ethische und ökonomische Gesichtspunkte mit einbezieht und berücksichtigt.

Kaan Boztug, Leiter des LBI RUD: "Am Konzept der LBG gefällt mir besonders die Möglichkeit der langfristigen und fokussierten Zusammenarbeit mehrerer Institutionen. Wir wollen maßgeschneiderte Diagnose- und Therapiestrategien für seltene und undiagnostizierte Krankheiten entwickeln. Mittelfristig soll Wien ein Hotspot für Präzisionsmedizin werden."

Zu den Partnerorganisationen des LBI RUD zählen das CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, an welchem das LBI RUD zu Beginn auch angesiedelt sein wird, die Medizinische Universität Wien und die St. Anna Kinderkrebsforschung.

LBI für Angewandte Diagnostik (LBI AD)
Der wissenschaftliche Fokus des Ludwig Boltzmann Instituts für Angewandte Diagnostik (LBI AD) liegt im Bereich einer innovativen und verbesserten Krebsdiagnostik, die es ermöglicht, optimale Therapien anzuwenden und den Erfolg der Therapie möglichst früh abzuschätzen. Mittels transdisziplinären Forschungsansätzen sollen gemeinsame Konzepte aus den Bereichen der Nuklearmedizin und Molekularpathologie in klinischen Studien direkt umgesetzt werden. Das LBI AD plant die Entwicklung von neuen Biomarkern, welche auf bildgebenden Verfahren und blutbasierten Analysen eine nicht-invasive in-vivo Pathologie erlauben. Die enge Einbindung von Expert/innen aus dem Gebiet der klinischen Pharmakologie, Onkologie, Urologie sowie Gesundheitsökonomie wird es letztendlich ermöglichen, diese neuartigen Diagnosemethoden für das Gesundheitssystem optimal abzustimmen und zugänglich zu machen.

LBI AD Leiter Markus Mitterhauser: "Bereits seit etwa zwei Jahren haben wir intensiv an der Umsetzung einer Kombination der molekularen Bildgebung der Nuklearmedizin und der molekularen Diagnostik der Pathologie gearbeitet. Mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft haben wir das Förderwerkzeug gefunden, das die Realisierung unserer Idee -ein Institut für Angewandte Diagnostik - ermöglicht. Wir erhoffen uns durch unsere Arbeit eine raschere und effiziente Umsetzung von personalisierten Krebstherapien in Österreich."

Das LBI AD ist in ein starkes Partnerkonsortium eingebettet. Dazu zählen Biotype Diagnostics GmbH (DEU), GE Healthcare (GBR), Hermes Medical Solutions (SWE), Oncotest GmbH (DEU) und IASON GmbH (AUT). Ein weiterer Partner ist die Medizinische Universität Wien, an der das LBI AD seinen Hauptstandort einrichten wird.

Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist Österreichs unabhängiger Forschungsinkubator mit Schwerpunkt Health Sciences und betreibt 18 Forschungsinstitute und -cluster mit rund 600 Mitarbeiter/innen. Die LBG steht mit ihrem Motto "Forschung für Menschen" für die Behandlung gesellschaftsrelevanter Forschungsfragen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.lbg.ac.at

 

 

 

 

 

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