Bundesratspräsident empfängt TeilnehmerInnen der internationalen Berufs-WM 2015 im
Parlament
Wien (pk) – "Sie stehen seit ihren tollen Erfolgen bei den WorldSkills in Sao Paulo im Mittelpunkt
von Ehrungen und Anerkennungen. Völlig zurecht, weil sie persönliche Beispiele dafür sind, dass
sich Leistung, solide Ausbildung, Wettbewerb und persönlicher Einsatz lohnen", sagte Bundesratspräsident
Gottfried Kneifel am 20.10. beim Empfang der österreichischen TeilnehmerInnen der internationalen Berufsweltmeisterschaften
2015, die heuer in Brasilien stattgefunden haben. Das Team Austria konnte seine Fertigkeiten in konkreten Arbeitssituationen
unter mehr als 1000 TeilnehmerInnen aus rund 70 Nationen erfolgreich unter Beweis stellen und fünfmal Gold,
zweimal Silber, einmal Bronze und sechszehn Exzellenz-Diplome mit nach Hause nehmen.
Kneifel sprach sich in seiner Laudatio im Parlament dafür aus, Lehrlingen nach abgeschlossener Lehrabschlussprüfung
zu ermöglich, zukünftig ohne weitere Berufsreifeprüfung an der Universität inskribieren und
mit einem Studium in fachlich einschlägigen Studienrichtungen beginnen zu können. So könnte etwa
eine erfolgreiche Absolventin oder ein erfolgreicher Absolvent der Elektrotechniker-Lehre mit einem Studium im
Bereich Elektrotechnik starten. Wer eine Spitzenqualifikation in einem gewerblich-handwerklichen Beruf erreicht
hat, dem sollte im Sinne der Durchlässigkeit des österreichischen Bildungssystems damit auch die Reife
für den Hochschul- und Universitätszugang zugesprochen werden.
Der Bundesratspräsident machte sich beim Empfang zudem dafür stark, Fachkräfte in der öffentlichen
Meinung auf dieselbe Stufe wie MaturantInnen zu stellen und Personen mit Meisterprüfung die gleiche gesellschaftliche
Anerkennung wie AkademikerInnen zukommen zu lassen. Es sei hoch an der Zeit, die abgeschlossene Lehre einer Maturaqualifikation
für bestimmte Studienrichtungen gleichzustellen. Diese Maßnahme wäre für Kneifel ein konkreter
Beitrag, das Ansehen von Fachkräften, HandwerkerInnen und MeisterInnen in der Gesellschaft zu steigern. "Wir
müssen alles unternehmen, um die Attraktivität und das Image der handwerklichen Berufe zu verbessern.
Auch mit dem Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes durch zusätzliche
Motivation der leistungswilligen Menschen in unserem Land nachhaltig zu sichern", sagte Kneifel.
Die Erfolge bei den WorldSkills 2015 würden zeigen, wie wichtig die Stärkung des dualen Ausbildungssystems
auch zukünftig für Österreich ist, sagte zudem die Obfrau der Bundessparte Gewerbe & Handwerk
der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Renate Scheichelbauer-Schuster.
WorldSkills
Der Berufswettbewerb wird alle zwei Jahre von der gemeinnützigen Organisation WorldSkills International ausgerichtet.
2015, bei den 43. WorldSkills in Sao Paolo, nahmen von Seiten Österreichs 35 junge Fachkräfte aus 31
Berufen, darunter etwa BetonbauerInnen, MöbeltischlerInnen, FloristInnen und MalerInnen, teil. Die nächsten
WorldSkills werden 2017 in Abu Dhabi stattfinden.
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