Fachkonferenz rund um Gehen, Lebensqualität und Stadtentwicklung erstmals zu Gast in Wien
Wien (rk) - Von 20. bis 23.10. ist die Stadt Wien Schauplatz für die größte Fachkonferenz
der Welt rund um Gehen, Lebensqualität und Stadtentwicklung. 280 ExpertInnen aus Städteplanung und Entwicklung,
Politik, Wissenschaft, Gesundheit und Architektur treffen bei der 16. "International Conference on Walking
and Liveable Communities", kurz Walk21, im Wiener Rathaus zusammen. Unter dem Motto "Stepping ahead"
nehmen 600 Gäste aus 39 Ländern an mehr als 240 Diskussionsrunden, Seminaren, Workshops und Urban Labs
teil. Für den Wettbewerb Walking Visionaries Awards wurden mehr als 200 kreative Konzepte aus 47 Ländern
eingereicht.
Walk21 Vienna: Wien macht sich auf den Weg
Wien hat sich weltweit als eine der führenden Smart Cities etabliert und gilt als Vorreiterin für
neue urbane Mobilitätsformen und effizienten, ökologischen Verkehr. Die Förderung des Zu-Fuß-Gehens
trägt wesentlich dazu bei, dass auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität für alle Wienerinnen und
Wiener sichergestellt werden kann. Als Gastgeber der Walk21 holt sich Wien internationales Know-how über neueste
Entwicklungen zum Fußverkehr und zur Gestaltung öffentlicher, urbaner Räume. Die über 240
Diskussionsrunden, Seminare und Workshops orientieren sich an folgenden Themenschwerpunkten: Öffentlicher
Raum, Lebensqualität und Resilienz, Sicherheit und Gesundheit sowie Einander begegnen.
"Wien liegt im internationalen Städtevergleich im Spitzenfeld beim Zu-Fuß-Gehen. Über ein
Viertel aller WienerInnen legen ihre Alltagswege ausschließlich zu Fuß zurück. Mit der Walk21
laden wir jetzt internationale Expertinnen und Experten, VordenkerInnen und AktivistInnen dazu ein, sich das Wiener
Beispiel anzusehen und darüber nachzudenken, wie die Bedingungen für FußgängerInnen weiter
verbessert werden können. Es geht dabei auch um die Frage, wie die Verkehrssicherheit in der Stadt weiter
angehoben werden kann", so die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
Bei der Konferenz werden unter anderem die Fragen erörtert, wie Lebensqualität und Resilienz weiter angeregt
werden können und wie die verkehrspolitischen Ziele der Wiener Stadtregierung umgesetzt werden, wie sie etwa
in der Stadtentwicklung STEP 2025 oder in der Smart City Rahmenstrategie festgeschrieben wurden. Petra Jens, Beauftragte
für FußgängerInnen der Stadt Wien: "Fußgängerverkehr fördern heißt auch,
Inklusion voranzutreiben. Barrierefrei gestaltete öffentliche Räume garantieren, dass möglichst
viele Menschen am öffentlichen Leben teilhaben können. Dies wird auch ein Schwerpunktthema bei der Walk21-Konferenz
sein. Mit dem Jahr des Zu-Fuß-Gehens 2015 und der Walk21 Vienna macht die Stadt Wien deutlich, welch hohen
Stellenwert das Zu-Fuß-Gehen hat."
Österreich ist Vorreiter für Europa: Präsentation des ersten Masterplan Gehen für Österreich
bei WALK21 und UNECE WHO THE PEP Workshop "Good Walking in Europe"
Gemeinsam haben das Umwelt- und Verkehrsministerium in Kooperation mit ExpertInnen aus den Bundesländern und
Gemeinden einen österreichischen Masterplan Gehen erarbeitet. Als nationale Strategie zur Förderung des
Fußverkehrs in Österreich wird er bei der WALK 21 vorgestellt. "Mein Ziel ist eine lebenswerte
Zukunft für Österreich in einem starken Europa. Dafür müssen wir eine hohe Lebensqualität
in unseren Städten und Gemeinden schaffen", betont Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. "Der Verkehr ist durch seinen hohen Anteil bei Abgasen,
Lärm und Treibhausgasen einer der größte Problembereiche. Rund 20% der Pkw-Fahrten sind in Österreich
kürzer als 2 km, daher sollte die Förderung des Fußverkehrs bei den vielen kurzen Fahrten in unseren
Gemeinden eine hohe Priorität bekommen. Dort wo Fußverkehr gefördert wird, ist die Lebensqualität
höher, bleiben Menschen gesünder und die soziale Sicherheit steigt. Mit unserem klimaaktiv mobil Programm
unterstützen wir Österreichs Städte und Gemeinden bei der umweltfreundlichen Mobilitätswende."
Auf internationaler Ebene engagiert sich Österreich ebenfalls als Vorreiter für sanfte Mobilität:
Gemeinsam mit dem UNECE WHO Transport Health Environment Pan European Program THE PEP wird im Rahmen der WALK21
am 22. Oktober 2105 der europäische Workshop "Good Walking in Europe" veranstaltet, wo ExpertInnen
der WHO, aus UK, der Schweiz, Serbien, Norwegen, Russland und Österreich Initiativen zur Förderung des
Gehens vorstellen werden.
Walk21 Vienna-Konferenzprogramm: 600 ExpertInnen und Interessierte aus 39 Ländern zu Gast in Wien
Das Konferenzprogramm der Walk21 Vienna bietet mehr als 240 Seminare, Workshops und Diskussionsrunden im Wiener
Rathaus. Die Konferenz wird sich mit "Walkshops" und "Urban Labs" auch in den öffentlichen
Raum ausdehnen.
"Es ist mir wichtig, dass die Walk21-Konferenz nicht nur als eine ExpertInnen-Plattform wahrgenommen wird,
sondern dass auch die Menschen, die es in ihrem Alltag ja am meisten betrifft, ihre Ideen einbringen und mitmachen
können. Walk21 hat die Vision, eine Welt zu schaffen, in der Organisationen, Behörden und Einzelpersonen
den Wert des Gehens erkannt haben und gemeinsam daran arbeiten, unsere Städte so zu gestalten, dass wir gerne
und viel zu Fuß gehen - mit positiven Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit", sagt Walk21-Präsident
Jim Walker.
Die Walk21 Vienna bietet die Gelegenheit, Best-Practice-Beispiele aus der ganzen Welt kennenzulernen und neue Strategien
für eine smarte Stadtentwicklung im Zeichen des Zu-Fuß-Gehens zu diskutieren. Unter den 230 Vortragenden
aus 39 Ländern sind u. a. Mick Cornett, Bürgermeister von Oklahoma City, die stellvertretende Bürgermeisterin
von Ljubljana, Tjaša Ficko, der in Berlin lebende Aktivist und Berater für Inklusion und Barrierefreiheit,
Raúl Krauthausen, Experimentalist und Autor von "Happy City" Charles Montgomery aus Vancouver,
European Cyclists’ Federation und World Cycling Alliance-Präsident Manfred Neun, der Leiter der Forschungsabteilung
von Civic Exchange Hongkong, Simon Ng, der dänische Architekt Ulrik Nielsen, der Aktivist und "Superheld
der Fußgänger" aus Mexico, Peatónito, der Mitbegründer der Gruppe "space and place",
Eugene Quinn, der deutsche Klimaexperte Fritz Reusswig und Geetam Tiwari, Professorin am Indian Institute of Technology.
Walking Visionaries Awards: 30 innovative Konzepte für fußgängerfreundliche und lebenswerte
Städte der Zukunft ausgezeichnet
Die innovativsten und kreativsten Ansätze zur Stadt- und Verkehrsentwicklung, die das Zu-Fuß-Gehen
und den öffentlichen Raum fördern, werden im Rahmen der Walk21-Konferenz mit den Walking Visionaries
Awards ausgezeichnet. Insgesamt wurden 208 Beiträge aus 47 Ländern eingereicht und mehr als 10.000 Stimmen
beim Online-Public-Voting abgegeben. Die GewinnerInnen, die zu gleichen Teilen mittels Online- und Jury-Voting
ermittelt wurden, erhalten die Möglichkeit, ihre eingereichten Konzepte auf der Walk21-Konferenz einem internationalen
Publikum vorzustellen.
Die Walk21-Konferenzreihe
Die Konferenzreihe Walk21 wurde im Jahr 2000 in London von der gemeinnützigen Organisation Walk21 initiiert.
Ziel der jährlich stattfindenden internationalen Veranstaltungsreihe ist es, das Gehen verstärkt im Bewusstsein
der Öffentlichkeit zu verankern. Die Walk21 vernetzt wichtige Akteure aus dem Bereich des Fußverkehrs
und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung, um gemeinsam die Akzeptanz
für die Belange des Fußverkehrs zu erhöhen und als wichtigen Bestandteil in den öffentlichen
Planungen zu etablieren. 2015 tagt die weltweit größte Konferenz zum Thema "Fußverkehr und
öffentlicher Raum" erstmals in Wien. Weitere Gastgeber-Städte waren bisher unter anderem Sydney,
München, Mexico City, Vancouver, New York, Barcelona, Toronto, Melbourne, Zürich, Kopenhagen und London.
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