„Netzwerk Familie“ unterstützt Familien in belastenden Lebenssituationen
Wien (bmg) - Im Herbst 2015 startet im Raum Krems in Niederösterreich ein Frühe-Hilfen-Angebot.
Das Land NÖ etabliert mit der Initiative "Tut gut!" in den Bezirken Krems Stadt und Krems Land unter
dem Namen "Netzwerk Familie" ein regionales Netzwerk, das Familien in belastenden Lebenssituationen unterstützt.
Drei Familienbegleiterinnen und eine Netzwerkmanagerin stehen seit Anfang September für die direkte Begleitung
der Familien bzw. für den Aufbau des Netzwerks mit den regionalen Dienstleistungs- anbieter/innen zur Verfügung.
"Mit der neuen Einrichtung Netzwerk Familie können wir über die gesamte Projektlaufzeit bis zu 100
Familien professionell unter die Arme greifen. Die vier Mitarbeiterinnen kümmern sich um schwangere Mütter
und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren mit Unterstützungsbedarf. Wir wollen damit Kindern ein gesundes
und chancenreiches Aufwachsen ermöglichen und Familien in belastenden Situationen ein vielschichtiges Hilfsangebot
bereitstellen -persönlich, individuell, anonym und vor allem kostenlos für alle. Dazu wird auch ein Netzwerk
mit Partnern aus den verschiedensten Berufsgruppen aufgebaut. Wichtig ist, dass Familien keine Scheu davor haben,
professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn sich dieses Projekt in Krems bewährt, ist ein landesweiter
Ausbau geplant", erläutert Landeshauptmann-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka
Michaela Hellerschmid, Netzwerkmanagerin des NETZWERK Familie: "Wir bieten eine unkomplizierte, schnelle und
zielgerichtete Betreuung direkt vor Ort. Bei uns kann man auch ohne Terminvereinbarung einfach vorbeikommen. Unser
Ziel ist, dass wir als Familienbegleiterinnen direkt bei den Familien vor Ort sind und somit individuell und persönlich
unterstützen können".
Was sind Frühe Hilfen?
Im Mittelpunkt von "Frühe Hilfen" stehen Familienbegleiter/innen, die als konkrete Ansprechpersonen
für die Familien da sind. Sie helfen ihnen dabei, geeignete soziale und gesundheitsbezogene Angebote zu finden
und in Anspruch zu nehmen. Die Familienbegleiter/innen arbeiten in sogenannten "Frühe-Hilfen-Netzwerken",
die sich um eine optimale Vernetzung und Weiterentwicklung dieser Angebote bemühen. Um Frühe Hilfen möglichst
niederschwellig zu gestalten, gehen die Mitarbeiter/innen der Frühe-Hilfen-Netzwerke aktiv auf belastete Familien
zu - idealerweise bereits während der Schwangerschaft - und stellen so sicher, dass die Angebote frühzeitig
jene erreichen, die sie benötigen.
Das Projekt "Frühe Hilfen" geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)
zurück. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser zum Nutzen von Frühen Hilfen: "Präventionsmaßnahmen
in der frühen Kindheit sind besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus
und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung
späterer gesundheitlicher Risiken." Auch der ökonomische Nutzen ist nachweislich bei Maßnahmen
in der frühen Kindheit am größten.
Im Rahmen der Umsetzung der Rahmen-Gesundheitsziele und der Kinder-und Jugendgesundheitsstrategie treibt das BMG
in Kooperation mit den Ländern und den Sozialversicherungsträgern den Ausbau von Frühen Hilfen in
Österreich zügig voran. Insgesamt sollen bereits Mitte 2016 in rund 45 Prozent aller österreichischen
Bezirke Frühe-Hilfen-Netzwerke zur Verfügung stehen.
Zur Unterstützung der regionalen Umsetzung der Maßnahmen hat das Gesundheits- ministerium an der Gesundheit
Österreich ein Nationales Zentrum Frühe Hilfen eingerichtet. Zu seinen Aufgaben gehören die bundesweite
Vernetzung aller Partner/innen, die Sicherstellung hoher Qualität in der Umsetzung sowie der Wissenstransfer.
Weiters führt es Schulungen und eine überregionale Evaluation durch und sorgt für ein einheitliches
Dokumentationssystem. "Indem das Gesundheitsministerium zentrale Aufgaben wie Schulungen, Dokumentation und
Evaluation übernimmt, bleibt in den einzelnen Netzwerken mehr Geld für die Arbeit mit den Familien",
betont Ministerin Oberhauser. "Damit sorgen wir für einen effizienten Mitteleinsatz und eine einheitliche
und qualitätsgesicherte Umsetzung in ganz Österreich", hält Oberhauser abschließend fest.
Die Finanzierung des Ausbaus der Frühen Hilfen erfolgt unter anderem aus den Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur.
Bis Frühjahr 2017 werden rund 5 Mio. Euro dafür aufgewendet.
Am 22. Oktober 2015 findet in der Römerhalle Mautern die Auftaktveranstaltung zu dem im Raum Krems etablierten
"Netzwerk Familie" statt. Die Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen.
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