Renommiertes österr. Stipendium ermöglicht Studie an der MODUL University Vienna
Wien (pr&d) -Die regionalen Effekte von nicht-kommerziellen Kooperationen mit Hochschulen stehen im
Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts, welches an der MODUL University Vienna durchgeführt wird. Die
Studie, die von Frau Dr. Verena Radinger-Peer geleitet wird, geht in drei europäischen Regionen, inklusive
Linz in Österreich, den Wissenstransferprozessen zwischen ausgewählten Hochschulen und ihren jeweiligen
Standortregionen auf den Grund. Gefördert wird dieses Projekt durch das Hertha-Firnberg-Stipendium des Wissenschaftsfonds
FWF, welches auf die Förderung der Karrierechancen hervorragend qualifizierter Wissenschafterinnen abzielt.
Mit der Vergabe des begehrten Stipendiums an eine Wissenschafterin einer internationalen Privatuniversität
erfährt die Grundlagenforschung zum Hochschulwesen nun auch dort heimische Anerkennung und kräftige Unterstützung.
Hochschulen sollen mit der Industrie kooperieren. So wird aus Erkenntnis Profit. Das ist gut für die Volkswirtschaft.
Etwas lapidar zusammengefasst ist dies der Eindruck, der durch das Setzen von Schwerpunkten in Politik und Wissenschaft
in den letzten Jahren entstehen könnte. Doch das Bild beginnt sich zu differenzieren und einen maßgeblichen
Beitrag dazu wird das Projekt "HE-RO Higher Education Institutions (HEIs)"* leisten. In diesem werden
Hochschulen in drei europäischen Regionen inklusive der Region Linz untersucht und ihre nicht-kommerziellen
Kooperationen mit regionalen Akteuren analysiert. Möglich wurde dieses Projekt durch eines der begehrten Hertha-Firnberg-Stipendien
des Wissenschaftsfonds FWF, der damit hervorragend qualifizierte Wissenschafterinnen in einer Frühphase ihrer
Karriere unterstützen möchte.
Facettenreiche Faktoren
Die Stipendiatin und Projektleiterin Dr. Radinger-Peer, vom Department of Public Governance and Sustainable Development
der MODUL University Vienna, wird in der demnächst beginnenden Studie die Wirkung von Hochschulkooperationen
auf den Wissenstransfer durchaus differenziert betrachten: "Kooperationen mit Hochschulen schaffen einen unmittelbaren
und direkten Wissensaustausch mit ihrer Umgebung. Zusätzlich heben sie das Bewusstsein für neue Technologien
und Entwicklungsmöglichkeiten und steigern ganz allgemein die Problemlösungskapazität einer Region.
Zugleich stehen diese Austauschprozesse in Abhängigkeit vom institutionellen Kontext organisationsinterner
Rahmenbedingungen, aber auch von Einflussfaktoren wie Geschichte, Kultur, Anreizsysteme etc. All diese Aspekte
werde ich wissenschaftlich analysieren", erklärt Dr. Radinger-Peer. Die Effekte von Hochschule-Region-Kooperationen
sind zwar bekannt, jedoch wurde in bisherigen Untersuchungen in erster Linie der Fokus auf kommerziell orientierte
Kooperationen gelegt. Das gegenständliche Forschungsprojekt, durchgeführt an der MODUL University Vienna,
wird das nun ändern.
Non-Profit-Kooperation
Ziel der Studie ist es dabei Prozesse zu identifizieren, wie Hochschulen und regionale Akteure lernen, in problemlösungsorientierten
nicht-kommerziellen Aktivitäten zu interagieren und wie sich dies auf die beteiligten Organisationen auswirkt.
Weiters wird untersucht werden, ob und wie solche Interaktionen und Wandlungsprozesse Legitimation erlangen und
als selbstverständlich erachtet werden.
Insgesamt werden diese Vorgänge in drei europäischen Regionen analysiert: Linz in Österreich, Enschede
in den Niederlanden und entweder Lund in Schweden oder Braunschweig in Deutschland. Methodisch scheut Dr. Radinger-Peer
dabei keine Mühe: "Wir werden historische Aushebungen und Analysen von Archiv- und aktuellem Datenmaterial
vornehmen und dabei bis zu 30 Jahre zurück schauen. Dazu kommen Befragungen, Tiefeninterviews und Fokusgruppen
mit ausgewählten Stakeholdern." Dieser Zugang der Studienleiterin wird es erlauben, die zwei wesentlichen
Aspekte der komplexen Interaktionen zwischen Hochschulen und regionalen Playern zu analysieren: 1. Wie werden Hochschulen
überhaupt zu Akteuren in regionalen Governance- und nicht-kommerziellen Problemlösungsprozessen? und
2. Welche Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen beeinflussen die Interaktionen zwischen der Hochschule und ihrer
Region?
Strategische Bedeutung
Das gesamte Thema der Studie ist dabei von hoher Relevanz für die aktuelle Strategie der EU (Europa 2020).
Diese zielt auf die Etablierung von wissens- und innovationsbasierten Regionen ab wobei Hochschulen ein zentrales
Element darstellen. Die wissenschaftliche Analyse, inwieweit sie diesem Zweck dienen, ist ein Spezialgebiet von
Dr. Radinger-Peer, die bereits in der Vergangenheit die Mobilität hochqualifizierter und die Gründung
von Start-Ups als wichtige Mechanismen des Wissenstransfers in Österreich darstellen konnte. Die Expertise
der an der MODUL University Vienna arbeitenden Wissenschafterin wurde nun auch vom Wissenschaftsfonds FWF anerkannt,
der ihr aktuelles Projekt zum Anlass nahm, ihr eines der heiß begehrten Hertha-Firnberg-Stipendien zuzuerkennen.
Der 32-jährigen wird damit ein optimaler Ausbau ihrer jungen Wissenschaftslaufbahn ermöglicht, der sowohl
von ihrem Mentor, Prof. Harvey Goldstein (MODUL University Vienna), als auch von einem internationalen Advisory
Board kritisch und engagiert begleitet werden wird.
*Region collaboration. How HEIs and local and regional actors learn to interact and collaborate effectively in
knowledge based problem-solving activities a cross-country analysis of European Case Studies
Über die MODUL University Vienna (Stand Oktober 2015)
Die MODUL University Vienna, die internationale Privatuniversität der Wirtschaftskammer Wien, bietet Studienprogramme
(BBA, BSc, MSc, MBA und PhD Programme) aus den Bereichen Internationale Wirtschaft und Management, Neue Medientechnologie,
öffentliche Steuerung & Verwaltung und nachhaltige Entwicklung sowie Tourismus und Hospitality Management
an. Die Studienprogramme erfüllen strenge Akkreditierungsrichtlinien und werden aufgrund der internationalen
Ausrichtung in Englisch abgehalten. Der Campus der Universität befindet sich am Kahlenberg im 19. Wiener Gemeindebezirk.
Das Forschungsprogramm des Instituts für Public Governance and Sustainable Development fokussiert auf Fragen,
die sich mit den wesentlichen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie der Entwicklung und Rolle
von Hochschuleinrichtungen, dem Wandel demokratiepolitischer Prozesse und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen,
beschäftigen.
Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF)
Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung,
welche ein zentrales Element der Innovationskette bildet. Die Förderungstätigkeit des FWF konzentriert
sich auf den Gewinn, die Erweiterung sowie die Vertiefung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Der FWF behandelt alle Wissenschaftsdisziplinen gleich, Förderungen werden nach dem Wettbewerbsprinzip durch
internationale Begutachtung ausschließlich anhand ihrer wissenschaftlichen Qualität entschieden. Ziel
ist die qualitative und quantitative Ausweitung des Forschungspotenzials nach dem Prinzip "Ausbildung durch
Forschung". Ein weiterer Fokus liegt auf der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, wobei insbesondere
die Akzeptanz von Wissenschaft gefestigt werden soll. Auf diese Weise leistet der FWF einen Beitrag zur kulturellen
Entwicklung, zum Ausbau der wissensbasierten Gesellschaft und damit zur Steigerung von Wertschöpfung und Wohlstand
in Österreich.
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