Arbeit, Wirtschaft, Infrastruktur und Tourismus
Zwettl/St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll stellte am 19.10. im Zuge einer Pressekonferenz
in Zwettl die Arbeitsschwerpunkte für das Waldviertel vor. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche Arbeit, Wirtschaft,
Infrastruktur und Tourismus, betonte der Landeshauptmann. Im Blick auf den Arbeitsmarkt befinde man sich derzeit
in einer divergierenden Situation, so Pröll. Zum einen verzeichne man eine Rekord-Beschäftigung in Niederösterreich:
"Das erste Mal in der Zweiten Republik gibt es in Niederösterreich über 600.000 unselbstständig
Beschäftigte." Zum anderen gebe es allerdings auch rund 50.000 Arbeitslose, dazu sagten die Wirtschaftsprognosen
für heuer ein Null-Wachstum voraus. Auch die Situation im Waldviertel sei "herausfordernd", meinte
Pröll, und verwies auf steigende Arbeitslosigkeit in den Bezirken Zwettl, Horn, Gmünd und Krems. Ein
"Ausreißer ins Positive" sei der Bezirk Waidhofen an der Thaya mit sinkender Arbeitslosigkeit.
Was in dieser Situation zu Gute komme, sei die Tatsache, dass man in den vergangenen Jahren eine "gute Grundlage"
gelebt habe, so der Landeshauptmann: "Seit 2013 haben wir im Waldviertel 45 Projekte bei Betriebsansiedlungen
und Betriebserweiterungen umgesetzt, 610 Projekte über den Wirtschafts- und Tourismusfonds und 43 Regionalförderungs-
projekte. Damit sind rund 13.000 Arbeitsplätze im Waldviertel abgesichert bzw. geschaffen worden." Eine
sehr erfreuliche Bilanz zeige auch der Tourismus im Waldviertel, so habe es im Zehn-Jahres-Vergleich ein Plus von
rund 127.000 Nächtigungen gegeben.
Von dieser Grundlage aus sei die Zielsetzung klar, so der Landeshauptmann: "Wir wollen den Wirtschaftsstandort
Waldviertel stärken."
Ein wesentlicher Faktor dabei seien die Anstrengungen im Export, betonte er. Das Land Niederösterreich habe
in den Jahren 2013 und 2014 erstmals die 20-Milliarden-Euro-Grenze bei den Exporten geknackt. "Dadurch werden
rund 220.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich abgesichert", so Pröll. Nun wolle man einen
verstärkten Focus auf die Märkte Großbritannien und USA legen, kündigte er an. Als Beispiele
für wichtige Exportbetriebe im Waldviertel nannte er u. a. die Unternehmen Sonnentor, Kastner und APV Technische
Produkte GmbH.
Für die Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe wolle man diese besser an den Ausschreibungen und Aufträgen
der öffentlichen Hand teilhaben lassen, ging Pröll auf einen weiteren Schwerpunkt ein. Dazu werde die
gewerkeweise Ausschreibung auf alle Landesgesellschaften und nachgelagerten Landesorganisationen ausgeweitet.
Im Zusammenhang mit den Straßenausbau im Waldviertel verwies der Landeshauptmann auf rund 100 Millionen Euro,
die seit 2013 in die Ertüchtigung des Straßennetzes in diesem Landesviertel investiert worden seien,
zum Beispiel in die B 37 Anschlussstelle Gföhl-Ost, die noch heute für den Verkehr freigegeben wird,
die B 38 Umfahrung Zwettl oder auch die L 67 Umfahrung Gerotten. Bis 2018 werden insgesamt weitere 110 bis 120
Millionen Euro in den Straßen-Ausbau investiert: Auf der Achse Krems-Gföhl-Zwettl-Vitis-Waidhofen und
auch auf der Achse Stockerau-Horn-Vitis-Gmünd.
Ein "wesentlicher Punkt" im Zusammenhang mit der Infrastruktur sei auch der Breitband-Ausbau, ging der
Landeshauptmann auf einen weiteren Schwerpunkt ein: "Im Waldviertel gibt es zwei Pilotregionen: das Projekt
Thayatal, wo wir noch heuer erste Glasfaser-Anschlüsse der Bestimmung übergeben, und die Kleinregion
Waldviertler Stadt/Land, wo wir im Frühjahr 2016 so weit sein werden." Darüber hinaus hätten
noch sieben weitere Kleinregionen Interesse angemeldet. "Insgesamt werden wir rund 150 bis 170 Millionen Euro
in den Breitband-Ausbau investieren", so Pröll.
Abschließend wies der Landeshauptmann auch auf die Landesausstellung 2017 hin, die im südlichen Waldviertel
stattfinden wird. Das Thema lautet: "Alles was Recht ist". Neben dem Standort Schloss Pöggstall
arbeiten alle 22 Gemeinden der Region intensiv mit. "Wir werden neun Millionen Euro investieren, etwa in die
Restaurierung von Schloss Pöggstall, aber auch in die Infrastruktur in die Region", so der Landeshauptmann.
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