Herbstvollversammlung der EU-Bischofskommission ComECE - Eisenstädter Bischof fordert
im "Kathpress"-Interview gesamteuropäisch abgestimmte faire Flüchtlings- und Integrationspolitik
Paris/Eisenstadt/Wien (kap) - Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics ist bei der diesjährigen
Herbstvollversammlung der EU-Bischofskommission ComECE zum Koordinator für Flüchtlingsfragen ernannt
worden. Die Bischöfe tagten bis einschließlich 30.10. in Paris. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen
die Flüchtlingsfrage sowie der Klimaschutz. "Die Bischöfe sind sich der Verantwortung bewusst, die
die Kirche hinsichtlich der Flüchtlingsfrage hat", so Zsifkovics im "Kathpress"-Interview.
Er soll künftig die kirchlichen Aktivitäten und Positionen in der Flüchtlingsfrage innerhalb der
EU koordinieren und damit auch verstärkt in den politischen Diskurs einbringen.
Zsifkovics nimmt als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz an der Vollversammlung teil. Er zeigte
sich positiv überrascht von den Berichten über die kirchliche Flüchtlingshilfe in den einzelnen
EU-Staaten. Dass vor allem in Osteuropa das kirchliche Engagement nicht besonders groß sei, könne er
nach den Berichten der Bischöfe aus den jeweiligen Ländern so nicht bestätigen. "Die Kirche
bemüht sich in allen Ländern um Hilfe für Flüchtlinge und die Achtung der Menschenwürde
und Menschenrechte", sagte der heimische "Europabischof".
Als erste Aufgabe in seiner Funktion als "Flüchtlingskoordinator" wird Zsifkovics ein Schreiben
erarbeiten, dass dann vom Präsidium der ComEcE an alle politischen und kirchlichen Verantwortungsträger
der EU und ihrer Mitgliedsländer gerichtet wird. Darin soll es u.a. um eine gesamteuropäische gerechte
und faire Lösungen des Flüchtlingsproblems bzw. um eine gut koordinierte gesamteuropäische Integrationspolitik
gehen, so Zsifkovics. Es gelte, die "positiven Kräfte" in der EU zu stärken. Zugleich brauche
es auch vermehrte Anstrengungen von Seiten Europas, sich für ein Ende des Syrien-Kriegs einzusetzen, forderte
der Bischof.
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