EU Gesundheitskommissar in Wien

 

erstellt am
30. 10. 15
09:00 MEZ

Hochrangige VertreterInnen des Bundesministeriums für Gesundheit trafen ihn zu bilateralen Gesprächen
Wien (bmg) - Im Rahmen seines Wienbesuchs ist der für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis am 29.10. mit der für öffentliche Gesundheit zuständigen Sektionsleiterin Doz.in Dr.in Pamela Rendi-Wagner und dem Sektionsleiter für Recht und gesundheitlichen Verbraucherschutz Hon. Prof. Dr. Gerhard Aigner zusammengetroffen. Im Zentrum der Gespräche standen neben der europäischen Flüchtlingskrise die Umsetzung der Tabakprodukte-Richtlinie, Arzneimittelpreise, Maßnahmen zur Vorbeugung chronischer Krankheiten sowie die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen.

Rendi-Wagner und Andriukaitis erörterten die aktuelle Flüchtlingssituation, insbesondere im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit. Auch die ExpertInnen der Europäischen Kommission stellen fest, dass trotz des vermehrten Aufkommens von Flüchtlingen, keine erhöhte Seuchengefahr besteht. "Dennoch ist es unsere Aufgabe, frühzeitig und bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Je enger wir mit den anderen europäischen Ländern und auf EU-Ebene - nicht nur in der aktuellen Flüchtlingssituation - zusammenarbeiten, desto besser kann potentiellen Gesundheitsgefährdungen vorgebeugt und die Bevölkerung geschützt werden", erläutert Sektionsleiterin Rendi-Wagner.

EU-Kommissar Andriukaitis begrüßt die Aktivitäten des österreichischen Gesundheitsministeriums und hat zugesagt, eine verstärkte europäische Zusammenarbeit auch weiterhin zu unterstützen. Zusätzlich zum Informationsaustausch wurde die Erstellung von EU-weit abgestimmten Empfehlungen, wie zum Beispiel hinsichtlich Impfungen von MigrantInnen und Flüchtlingen, angesprochen. Letzteres hat das Bundesministerium für Gesundheit auch schon im Rahmen des letzten EU-GesundheitsministerInnen-Treffens angeregt.

Die Preisbildung von Arzneimitteln sowie die EU-weite Sicherstellung der Medikamentenversorgung, vor allem im Bereich von Impfstoffen, waren weitere Themen des Gesprächs. Im Zusammenhang mit Maßnahmen gegen das Rauchen zeigte Andriukaitis Verständnis für die Übergangsfrist bis zum Inkrafttreten des absoluten Rauchverbots in der Gastronomie, um damit ein verfassungsrechtliches Risiko wegen getätigter Investitionen zu vermeiden. Aigner bestätigte seinerseits, dass Österreich die Umsetzung der neuen Tabakprodukte-Richtlinie, die unter anderem abschreckende Bilder auf jeder Zigarettenpackung vorsieht, fristgerecht bis Mai 2016 vornehmen werde.

Abschließend wurde der Gesundheitskommissar über die aktuelle Entwicklung von Antibiotikaresistenzen sowie über die Maßnahmen zu deren Bekämpfung in Österreich informiert. Thematisiert wurden auch der von der EU entwickelte Aktionsplan zur Abwehr der Antibiotikaresistenz und die Ergebnisse der bisherigen Umsetzung.

 

 

 

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