Die Preisträger sind die Schülerinnen und Schüler 4ku-Klasse der NMS Rechnitz,
Dr. Walter Feymann und Peter Liszt, BA
Oberschützen/Eisenstadt (blms) - Im Jahr 2015 gedenkt man des Kriegsendes (1945), des Staatsvertrags
(1955), des EU-Beitritts (1995) und des Roma-Attentats (1995). Das Kulturreferat der Burgenländischen Landesregierung
vergab daher 2015 den Fred Sinowatz- Wissenschaftspreis für drei herausragende Projekte aus dem Bereich der
Politischen Bildung, die sich mit Aspekten des Gedenkjahres auseinandersetzen. Neu: Erstmals wurde der Preis auch
auf Arbeiten von Schülerinnen und Schülern sowie Schulklassen erweitert. Die Preisträger des Fred
Sinowatz-Wissenschaftspreises 2015 sind die Schülerinnen und Schüler der 4ku-Klasse der NMS Rechnitz
(Schuljahrgang 2014/2015), der Eisenstädter Dr. Walter Feymann und Peter Liszt aus Oberwart. Über die
Zuerkennung entschied eine kompetente und unabhängige Jury. Die Verleihung nahm Kulturlandesrat Helmut Bieler
vor. Ort der Würdigung war das Haus der Volkskultur in Oberschützen, „ein Kristallisationspunkt der Kultur
im Südburgenland“, so Bieler, der allen Preisträgern herzlich gratulierte: „Der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis
des Landes Burgenland soll einerseits diesen wichtigen Bereich des Kulturlebens stärker ins Licht der Öffentlichkeit
zu rücken, andererseits wollen wir für die Literatur und für die Wissenschaft eine Plattform bieten,
vor allem für die jungen Autoren. Wir wollen aber auch dazu animieren, sich nicht bloß mit der vordergründigen
Geschichte auseinanderzusetzen, sondern auch mit den Hintergründen.“ Moderiert wurde die Verleihung von Walter
Reiss, für die musikalische Umrahmung sorgten Musiker der Formation „Quartart“.
Die Schülerinnen und Schüler der 4ku-Klasse der NMS Rechnitz – „ku“ steht für kroatisch-ungarisch
– wurden für das Schulprojekt „Gedenkjahr 70 Jahre Kriegsende. Jugend erforscht Geschichte – Geschichte anhand
von Lebensbildern“. Begleitet wurde das Projekt von Klassenvorstand Barbara Kossits-Gaal und von Andrea Hütler.
Die Jury, bestehend aus Gerhard Vitorelli, Dr. Jakob Perschy und Mag. Dieter Szorger, in ihrer Begründung:
„ … Sie haben sich eben nicht mit der ererbten Last begnügt, sondern sie haben sich aufgemacht, dieses Erbe
zu erwerben. Sie haben recherchiert, wie das wirklich war, im Gedenkjahr, damals, als dieses noch kein Gedenkjahr
war, sondern bloß eine Katastrophe, und sie haben sich mit drei menschlichen Schicksalen auseinandergesetzt,
so gut es ging, so sorgfältig sie dazu in der Lage waren, bis aus den drei Namen drei Menschen erstanden sind,
die ihnen, und uns allen, somit ans Herz gewachsen sind. Sie haben mit diesem Projekt erworben, was sie vorher
bloß ererbt hatten, und was sie nun besitzen.“
Für das Buchprojekt „Die langen Schatten der Vergangenheit. Betrogene Hoffnungen und die Schuld der Gleichgültigkeit.
Nazifizierung und Entnazifizierung des Burgenlandes.“ wurde der Eisenstädter Dr. Walter Feymann ausgezeichnet.
(Begründung der Jury siehe Anhang)
Eine Familiengeschichte“ heißt das Werk des dritten Preisträgers Peter Liszt. In diesem Buchprojekt
habe der junge Autor und Wissenschaftler aus Oberwart „seine Familiensaga in die Geschichte des Burgenlands eingebaut“,
so Bieler. (Begründung der Jury siehe Anhang)
Die beiden Bücher sind im burgenländischen Verlagshaus edition lex liszt 12 erschienen.
Manuela Horvath aus Oberwart wurde mit dem Würdigungspreis 2015 für die Erstellung einer Broschüre
über den Bombenanschlag 1995 gegen die Volksgruppe der Roma, aufbauend auf ihren Ausstellungsbeitrag in der
Ausstellung „Rhomana Thane – Orte der Sinti und Roma“, ausgezeichnet. (Die Begründungen siehe Anhang)
Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis
Der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis des Landes Burgenland wurde erstmals 2004 vom Kulturreferat der Burgenländischen
Landesregierung vergeben. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
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