Bozen (lpa) - Kontakte zu China wurden am 28.10. im Landhaus 1 in Bozen geknüpft, wo Landeshauptmann Arno
Kompatscher am Vormittag eine Delegation mit an der Spitze Cao Jianye von der chinesischen Botschaft in Rom empfangen
hat. Gesprochen wurde über die Zusammenarbeit, insbesondere die wirtschaftliche, zwischen China und Italien
sowie zwischen China und Südtirol.
Landeshauptmann Kompatscher stellte zunächst Südtirol und die Besonderheiten des Landes vor. Er zeichnete
die geschichtliche Entwicklung nach und erklärte Südtirols Autonomie. "Die Autonomie dient dem Schutz
der Minderheiten. Sie ist aber auch ein Instrument zur Entwicklung der Wirtschaft", so der Landeshauptmann.
Im Wirtschaftsbereich, so Landeshauptmann Kompatscher, wolle sich Südtirol auf ausgewählte Kompetenzen
konzentrieren. Der Tourismus sei eine tragende Säule. Man setze aber auch auf die vier Schwerpunkte erneuerbare
Energien und Energieffizienz, alpine Technologien, Lebensmitteltechnologien und sowie Automation als Querschnittsdisziplin.
Mit dem neuen Technologiepark NOI schaffe das Land Südtirol eine Infrastruktur, um diese Kernkompetenzen weiterzuentwickeln.
Auch vom neuen Sonderbetrieb IDM Südtirol, der zu Jahresbeginn 2016 seine Tätigkeit aufnehmen wird, verspreche
man sich Entwicklungsimpulse für den Wirtschaftsstandort Südtirol, so der Landeshauptmann gegenüber
der chinesischen Delegation.
Der Landeshauptmann sprach auch die bestehenden wirtschaftlichen Verbindungen zu China an: "China ist heute
schon ein wichtiger Partner für eine Reihe von Südtiroler Unternehmen." Und er gab seiner Hoffnung
Ausdruck, "dass mit diesem Treffen eine weitere positive Entwicklung" eingeleitet werde.
Cao Jianye, wissenschaftlicher Berater der chinesischen Botschaft in Rom, berichtete über die 45-jährige
Zusammenarbeit zwischen Italien und China, die heute einen Umfang von 48 Milliarden Dollar erreicht habe. "Für
China ist Italien der fünftwichtigste Partner in Europa", so Cao Jianye. Sowohl die Zusammenarbeit zwischen
italienischen und chinesischen Unternehmen sei umfassend, als auch die chinesischen Investitionen in Italien. Neben
dieser wirtschaftlichen Zusammenarbeit gebe es einen wichtigen Austausch über den Tourismus und über
die Studenten: "An Italiens Universitäten studieren derzeit mehr als 20.000 Chinesen", so der Vertreter
der chinesischen Botschaft.
Gesprochen wurde auch über mögliche Kooperationsprojekte. Einen Rahmen dazu könnte das Chinesisch-Italienische
Forum bieten, das abwechselnd in China und Italien stattfindet. Im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele, die
2022 in China ausgetragen werden, könnte sich ebenfalls eine Zusammenarbeit entwickeln. Landeshauptmann Kompatscher
erklärte, dass von einer Zusammenarbeit oder dem Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit auf alle Fälle
beide Seiten profitieren müssten.
Dem heutigen Treffen wohnten auch der ehemalige italienische Botschafter in China, Alberto Bradanini, der designierte
IDM-Direktor Hansjörg Prast und TIS-Präsident Nikolaus Tribus bei.
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