Konsolidierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute im 1. Halbjahr
2015
Wien (oenb) - Im 1. Halbjahr 2015 erzielten die österreichischen Kreditinstitute ein positives Ergebnis
in Höhe von 2,6 Mrd EUR, nachdem das konsolidierte Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen
im 1. Halbjahr 2014 in Höhe von -593,6 Mio EUR negativ ausgefallen war. Diese Verbesserung um 3,2 Mrd EUR
liegt einerseits am Wegfall der mittlerweile restrukturierten Hypo Alpe-Adria-Bank International AG[1], die in
der Vergleichsperiode noch einen Verlust in Höhe von 1,7 Mrd EUR gemeldet hatte. Andererseits konnte eine
Großbank, die im 1. Halbjahr 2014 hohe Wertminderungen von Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten
sowie hohe Risikovorsorgen im Kreditgeschäft zu verbuchen hatte, ihr Halbjahresergebnis 2015 deutlich verbessern.
Im 1. Halbjahr 2015 erzielten die österreichischen Kreditinstitute Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen)
in Höhe von 14,5 Mrd EUR und lagen somit um 13,0 % höher als in der Vergleichsperiode 2014.
Begründen lässt sich dies vor allem mit einer Verbesserung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses um
1.156,5 Mio EUR auf -7,2 Mio EUR. Diese signifikante Veränderung ist in erster Linie auf den Wegfall der mittlerweile
restrukturierten Hypo Alpe-Adria-Bank International AG zurückzuführen, die in der Vergleichsperiode 2014
ein negatives sonstiges betriebliches Ergebnis in Höhe von 1,4 Mrd EUR auswies. Dem entgegen wirkten geänderte
aufsichtsrechtliche Meldebestimmungen, wonach im sonstigen betrieblichen Ergebnis im 1. Halbjahr 2015 keine Erträge
und Aufwendungen seitens vollkonsolidierter Industriebeteiligungen mehr enthalten sind.
Zuwächse gab es auch beim Nettozinsergebnis, das als wichtigste Ertragskomponente der österreichischen
Kreditinstitute verglichen mit dem 1. Halbjahr 2014 einen Anstieg um 2,3 % auf 9,3 Mrd EUR verzeichnete. Das Provisionsgeschäft
erhöhte sich um 5,5 % auf 3,9 Mrd EUR und der Handelserfolg[2] um 10,6 % auf 936,6 Mio EUR.
Die höheren Betriebserträge trugen wesentlich zum Anstieg des konsolidierten Betriebsergebnisses (ohne
Risikovorsorgen) um 101,0 % auf 5,7 Mrd EUR bei.
Positiv wirkten sich darüber hinaus die um 60,8 % auf 701,2 Mio EUR gesunkenen Abschreibungen von Vermögenswerten[3],
die im 1. Halbjahr 2014 noch von hohen Sonderbelastungen einer Großbank im Zusammenhang mit Wertminderungen
von Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten geprägt waren und die um 1,6 % auf 8,0
Mrd EUR gesunkenen Verwaltungsaufwendungen aus.
Insgesamt erzielten die österreichischen Kreditinstitute nach dem Verlust im 1. Halbjahr 2014 in Höhe
von -593,6 Mio EUR wieder ein positives konsolidiertes Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen in
Höhe von 2,6 Mrd EUR. Dies entspricht einer Verbesserung zum 1. Halbjahr 2014 in Höhe von 3,2 Mrd EUR.
Maßgeblich zu dieser günstigen Entwicklung des konsolidierten Periodenergebnisses beigetragen hatte
auch der Wegfall der Hypo Alpe-Adria-Bank International AG, die im 1. Halbjahr 2014 noch ein konsolidiertes Periodenergebnis
in Höhe von -1,7 Mrd EUR auswies. Zudem gingen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, die ebenfalls im
1. Halbjahr 2014 von risikoinduzierten Einmaleffekten seitens einer Großbank wesentlich beeinflusst wurden,
um 26,9 % auf 1,9 Mrd EUR zurück.
Demgegenüber standen Verluste aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 208,4 Mio EUR, die
sich belastend auf das Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen auswirkten und auf eine weitere Großbank
zurückzuführen sind.
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