Mexiko/Wien (km-a) - Wien hat den internationalen "Most Admired Knowledge Cities Award 2015" in der
Kategorie "Knowledge City-Region" gewonnen, der vom World Capital Institute, einem internationalen Think
Tank mit Sitz in Monterrey/Mexiko, jährlich vergeben wird. Der MAKCi-Award wird seit 2007 verliehen, Wien
wurde heuer erstmals nominiert. Initiatoren der Einreichung sind Dr. Andreas Brandner und Prof. Günter Koch
von KMA Knowledge Management Austria, einem Wiener Kompetenzzentrum für Wissensmanagement und Wissensgesellschaft.
Der Award wurde gegen eine Konkurrenz von weiteren Städten gewonnen, in der Endrunde fanden sich Brisbane/Australia;
Copenhagen/Denmark; Curitiba/Brazil; Dublin/Ireland; Tallinn/Estonia. Gewinner in der Kategorie Knowledge Metropolis
(<3Mio. Einwohner) ist Montreal/Kanada. Ende November wird ein detaillierter Bericht zum MAKCi-Award veröffentlicht.
Die Gewinner der letzten Jahre waren Ottawa (2014) und Boston (2013). Am zweiten Platz nach Wien liegt Kopenhagen.
Wer verleiht?
DasWorld Capital Institute ist ein Club der internationalen Vordenker zum Thema "Wissensstadt" unter
der Führung von Univ.-Prof. Dr. Francisco Javier Carillo, Technische Universität von Monterrey/Mexico,
der zahlreiche themenspezifische Publikationen und Monographien veröffentlicht hat und mit dem Knowledge Cities
World Summit die Internationale Fach-Community vernetzt. Die Jury für den MAKCi-Award wird von einer Gruppe
an Fachexperten gebildet, welche die Nominierungen anhand des MAKCi-Framework bewerten.
Warum hat Wien gewonnen?
Wien hat in allen Kategorien für den Award hohe Punkte gewonnen, darunter fallen:
1. Wissensidentität und -strategie; Verankerung von Wissensagenden in den Institutionen
2. Sozial- und Beziehungskapital, Internationalität; Finanzkraft
3. Geopolitische Position; Umwelt; Transport; Telekommunikation
4. Demographie; Jugend; Freiheit; Chancengerechtigkeit; Gesundheitssystem
5. Innovation; Wissensbasierte Dienstleistungen; Open Knowledge
Die bedeutenden, historischen Wissensinstitutionen des imperialen Wiens (Universitäten, Museen, ÖNBib,
uvm.) fallen somit ebenso ins Gewicht wie die geopolitische Position zwischen West und Ost, der internationale
Ruf als Kulturstadt und die hohe Lebensqualität, die für Wissensarbeit entscheidend ist. Wien ist aber
nicht nur in Einzelbereichen stark, wie z.B. als Universitätsstadt mit der höchsten Studierendenanzahl
im deutschsprachigen Raum oder den meisten internationalen Konferenzen. Darüber hinaus ergeben die Einzelteile
ein intelligentes Ganzes: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur greifen ineinander und fokussieren auf eine
weltoffene, leistungsfähige, lebenswerte und nachhaltige Entwicklung. Nach jahrelangen Vorarbeiten durch WKW,
NGOs (wie KMA, Horizont3000), Magistrat uvm. ist die Positionierung als Wissensstadt vor wenigen Wochen explizit
als Teil der Strategie "Innovatives Wien 2020" vom Gemeinderat verabschiedet worden.
Wie geht es weiter?
Das Ziel des Kompetenzzentrums Knowledge Management Austria ist nun den Anspruch einer "Most Admired Knowledge
City" mit zahlreichen Initiativen weiter auszubauen. Für Oktober 2016 ist daher von KMA eine "Vienna
Knowledge Week" geplant, wo auch mehrere internationale Konferenzen zum Thema in Wien stattfinden werden.
Darüber hinaus soll durch KMA eine Agentur unter dem Titel "Vienna Knowledge City" zur stärkeren
Profilierung der Wissensstadt Wien und der internationalen Wissensverwertung gegründet werden, kündigt
Brandner an.
"Dass Wien eine Wissensstadt ist soll auch Thema auf der Straße und in den Kaffeehäusern werden,
denn jede/r WienerIn kann und soll einen Beitrag zu Wissensstadt Wien leisten, indem man sich Wissen aneignet,
entwickelt, weitergibt und nachfragt" ergänzt Günter Koch. Entsprechende Vermittlungs- und Kommunikationsprojekte
sind in Vorbereitung.
"Wissen ist eine Kern-Ressource für globale Entwicklung. HORIZONT3000 unterstützt durch seine Projekte
den Aufbau von Kapazitäten, Vernetzung sowie Erfahrungsaustausch in 13 Ländern des Globalen Südens.
Hierzu wird einerseits auf lokales Wissen zurückgegriffen. Andererseits ermöglicht HORIZONT3000 ÖsterreicherInnen
einen Einsatz bei Organisationen im Globalen Süden um Wissen zwischen Süden und Norden zu teilen und
so zu einer menschengerechten Entwicklung beizutragen. Wissensstädte und -Regionen sind wichtige Kompetenz-
und Kraftzentren für Entwicklung. HORIZONT3000 versucht, die Erfahrungen der Wissensstadt Wien zu nutzen,
um seine Partnerländer beim Aufbau von Wissensstädten zu unterstützen." so Erwin Eder, Geschäftsführer
HORIZONT3000.
"Die Ehrung als Knowledge City Region beim Most Admired Knowledge Cities Award 2015 ist eine große Auszeichnung
für Wien. Großen Anteil daran tragen die Wiener Unternehmer, die pro Jahr 1,5 Mrd. Euro in Forschung
und Entwicklung investieren und Wien zur weltbesten Wissensstadt machen. Da wir aber in einem ständigen Veränderungsprozess
auf Grund von neuen Technologien und wirtschaftlichen Herausforderungen leben, ist es wichtig, hier weiter verstärkt
Initiativen zu setzen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dazu zählt eine bessere Vernetzung von universitärer
Wissenschaft und Wirtschaft ebenso wie effizientere Anreize, wieder stärker in betriebliche F&E zu investieren",
so Anton Gerald Ofner, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien.
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