"Verantwortung auf internationaler Ebene teilen"

 

erstellt am
28. 10. 15
09:00 MEZ

Vorarlbergs LTP Sonderegger bei Festabend der Österreichisch-Deutschen Gesellschaft in Berlin
Berlin/Bregenz (vlk) - Unter dem Titel "Vorarlberg grüßt Berlin" fand am 24.10. die Festveranstaltung der Österreichisch-Deutschen Gesellschaft zum bevorstehenden Nationalfeiertag statt. Landtagspräsident Harald Sonderegger betonte im Rahmen der Veranstaltung die gemeinsamen Bande zwischen Vorarlberg und Deutschland, darüber hinaus wies er bezugnehmend auf die aktuelle Flüchtlingssituation auf die Notwendigkeit einer "gesamteuropäischen Solidarität" hin.

Die gemeinnützige Österreichisch-Deutsche Gesellschaft e. V. Berlin-Brandenburg hat sich die Pflege und Förderung des österreichischen Heimatgutes (Brauchtum, heimatliche Musik) zum Ziel gesetzt und will seinen Mitgliedern in der Wahlheimatstadt eine dauernde Verbundenheit zu Österreich erhalten bzw. schaffen. Alljährlich findet eine Festveranstaltung zum österreichischen Nationalfeiertag statt, bei der sich immer ein Bundesland vorstellt. Heuer kam diese Ehre Vorarlberg zu, musikalisch vertreten durch den Musikverein Schwarzenberg.

Landtagspräsident Sonderegger dankte dem Präsidenten der Gesellschaft, Werner Götz, für diese Möglichkeit und wies auf die guten grenzüberschreitenden Beziehungen hin. Mit rund 30 Prozent des Exportvolumens und 40 Prozent des Importvolumens ist Deutschland für Vorarlberg der wichtigste Außenhandelspartner. Vorarlberg exportierte im vergangenen Jahr Waren im Wert von 2,6 Milliarden Euro nach Deutschland, umgekehrt wurden Waren im Wert von 2,7 Milliarden Euro importiert. Ihren Weg nach Vorarlberg haben auch tausende deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gefunden. Mittlerweile haben 16.000 in Vorarlberg ihren Hauptwohnsitz gemeldet, was sie bei 380.000 Vorarlbergern zur größten ausländischen Bevölkerungsgruppe macht. 4.500 Deutsche haben einen weiteren Wohnsitz in Vorarlberg gemeldet.

Sonderegger rückte in seinen Worten in Berlin das Gemeinsame in den Vordergrund: "Nicht nur in Sprache und Kultur, sondern auch unsere über Jahrhunderte ineinander verwobene Geschichte mit allen Höhen und Tiefen. Als EU-Mitgliedsstaaten und Nachbarländer gibt es viele verbindende Elemente und auch Herausforderungen." Aktuell sei dies vor allem die Bewältigung der Einwanderung durch Kriegsflüchtlinge. Es sei ein Gebot der Stunde, diesen Flüchtlingsströmen mit einer gemeinschaftlichen Vorgehensweise zu begegnen und die Verantwortung auf europäischer und internationaler Ebene zu teilen, so Sonderegger: "Wir müssen eine wirksame allgemeine Asyl- und Migrationspolitik erarbeiten. Mit dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen und von den Innenministern beschlossenen Verteilungsmechanismus für Flüchtlinge unter den EU-Mitgliedsländern wurde ein wichtiger Schritt gesetzt. Es ist jetzt von besonderer Wichtigkeit, in dieser herausfordernden Situation die Gesellschaft nicht zu spalten, sondern sich verantwortungsbewusst und integrativ zu verhalten."

 

 

 

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