1. bis 3. Quartal 2015: 40 Insolvenzen pro Werktag – Privatkonkurse steigen so kräftig
wie zuletzt vor 6 Jahren - Mehr als 10.000 Insolvenzen sind 2015 zu erwarten
Wien (creditreform) - Die endgültigen Zahlen der Creditreform Privatinsolvenzstatistik für das
1. bis 3. Quartal 2015 zeigen einen weiteren Anstieg bei der Anzahl an Insolvenzen von Privatpersonen um mehr als
4% auf über 7.400 Verfahren. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem Jahr 2009. Die Anzahl der eröffneten
Schuldenregulierungsverfahren ist hierbei um über 5% auf 6.629 Verfahren gestiegen, die mangels Vermögen
abgewiesenen Insolvenzanträge sind um 3,4% auf 823 Verfahren gesunken. Hauptursachen sind Arbeitslosigkeit,
gescheiterte Selbständigkeit und der falsche Umgang mit Geld (Sorglosigkeit, Konsumdruck). Die Durchschnittsverschuldung
liegt laut Schuldnerberatern bei ca. 70.000 Euro, Tendenz steigend.
Bundesländervergleich: 11 von 10.000 Erwachsenen sind zahlungsunfähig/überschuldet
Ein Bundesländer-Vergleich zeigt den stärksten Zuwachs in Salzburg (+13,7%), Niederösterreich
(+11,3%) und Kärnten (+9,7%). Hingegen sank die Zahl der Privatinsolvenzen in der Steiermark (-10,4%), in
Oberösterreich (-8,4%) und im Burgenland (-3,0%). Spitzenreiter bei der absoluten Zahl an Insolvenzen ist
die Bundeshauptstadt mit über 3.100 Fällen, ebenso bei der relativen Insolvenzbetroffenheit: Fast 23
von 10.000 erwachsenen Wienern wurden insolvent. Österreichweit wurden hingegen 11 von 10.000 Erwachsenen
zahlungsunfähig.
Conclusio 1. bis 3. Quartal 2015 - Ausblick Gesamtjahr 2015
Die zunehmende Arbeitslosigkeit schlägt sich nun auch auf das Insolvenzgeschehen nieder. Steigende Mieten
und Lebenserhaltungs-kosten bei zumindest stagnierenden Reallöhnen tragen das ihre dazu dabei. Für das
Gesamtjahr 2015 ist daher erstmals seit Einführung des Privatinsolvenzrechts mit einem weiteren Anstieg auf
10.000 Privatkonkursverfahren zu rechnen.
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