Erni Mangold erinnert sich an österreichische Geschichte
Wien (pk) - Das Ende des Zweiten Weltkriegs sowie die Unterzeichnung des Staatsvertrages jähren sich
heuer zum 70. bzw. zum 60. Mal. Aus diesem Grund bietet die Demokratiewerkstatt des Parlaments den Jahresschwerpunkt
"1945 bis 1955: Von Kriegsende zum Staatsvertrag" an und lädt dafür ZeitzeugInnen in das Palais
Epstein, die Schülerinnen und Schülern ihre persönlichen Erlebnisse und Eindrücke jener Jahre
erzählen.
Am 27.10. ließ die 1927 geborene Schauspielerin und Regisseurin Erni Mangold für die Mädchen und
Burschen der 4A-Klasse der Neuen Musikmittelschule, Am Schöpfwerk 27, aus dem 12. Wiener Gemeindebezirk dieses
Dezennium lebendig werden und führte ihnen diese für Österreich prägenden Jahre authentisch
vor Augen. "1945 habe ich zum ersten Mal die Freiheit gespürt, ich hab' gespürt, es kommt was Neues!"
Die neue Zeit war für sie, "auch wenn es nichts zu essen gab", einfach "ungeheuer spannend"
und hat sie, wie sie in Richtung der Jugendlichen bekräftigte, am stärksten persönlich geprägt.
Sie habe in Hamburg 1955 von der Unterzeichnung des Staatsvertrages erfahren, "was sehr ok war", schilderte
Erni Mangold launig, zur Feier des Tages habe es Pfirsichbowle gegeben und am Abend sei sie wie üblich am
Theater aufgetreten.
Die Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sollen für die Jugendlichen die mehr als ein halbes Jahrhundert
zurückliegenden Ereignisse lebendig, und damit nachvollziehbar werden lassen. Mit dem besseren Verstehen jener
Zeit soll auch die junge Generation daran erinnert werden, wie lange der Weg zum Erreichen der demokratischen Grundrechte
sowie der staatlichen Souveränität war.
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