Vielfalt der Kulturlandschaft erhalten, wirtschaftliches Potential heben – „Apfelkulinarium
Südburgenland“ von 13.-15.11. im Kastell in Stegersbach
Stegersbach/Eisenstadt (blms) - Der Verein „Wieseninitiative“ setzt sich seit 20 Jahren für die Erhaltung
der Streuobstwiesen und alter Obstsorten des Südburgenlandes ein. Wissenschaftliche Erhebungen, der Aufbau
einer Streuobst-Qualitätsmarke, Bewusstseinsbildung und permanente Öffentlichkeitsarbeit haben dazu beigetragen,
das Thema in der Region zu verankern, informierten Agrarlandesrätin Verena Dunst und die für Naturschutz
zuständige Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern des
Vereins Wieseninitiative, Leader Südburgenland, Burgenland Tourismus und dem Kastell in Stegersbach. Die enorme
Vielfalt der Region kann man am besten über den Gaumen erfahren. Dazu laden der Verein Wieseninitiative und
Streuobstproduzenten aus dem Südburgenland zum bereits zweiten „Apfelkulinarium Südburgenland“ von 13.-15.11.
im Kastell Stegersbach ein. Rund 60 Apfelsorten und unzählige Veredelungsprodukte aus dem Obst der Streuobstwiesen
warten darauf, entdeckt zu werden.
Im Rahmen der Pressekonferenz wurde auch auf die Streuobstgenusstouren hingewiesen: ausgewählte Routen, auf
denen man die Schönheit der Landschaft in Verbindung mit hervorragenden Streuobst-Produkten und historischen
Stätten besonders gut erleben kann. „Fachkundig und kindgerecht werden hier der ökologische Wert einer
Streuobstwiese erklärt sowie die naturverträgliche Pflege erläutert. Der Verein Wieseninitiative
gilt dabei als Vorzeigeprojekt in der Bewusstseinsbildung für Natur und Umwelt“, betonen Agrarlandesrätin
Verena Dunst und Naturschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf einhellig.
Der Verein Wieseninitiative wurde im Jahr 1993 gegründet. Durch viel Engagement und mithilfe von EU-Förderprogrammen
ist es bereits in frühen Jahren gelungen, in einigen Regionen Wiesenbestände bis heute zu erhalten. „Ein
Beispiel dafür ist das untere Stremtal“, so Eisenkopf.
Relativ schnell nach Gründung hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die gefährdete Vielfalt der Streuobstwiesen
zum Thema zu machen und damit die wertvollsten Lebensräume unserer Kulturlandschaft zu erhalten. Heute bildet
der Verein professionelle Vermarktung von Qualitätsprodukten aus der Streuobstwiese an. „Unsere Bemühungen
umfassen sowohl den Naturschutz als auch wirtschaftliche Aspekte. Auf unseren Streuobstwiesen gibt es rund 300
verschiedene Apfelsorten, Konsumenten kennen davon vielleicht gerade einmal zehn“, sagt die Geschäftsführerin
des Vereines Wieseninitiative, DI Brigitte Gerger. Streuobstwiesen würden wirtschaftlich immer unattraktiver,
dem wolle man entgegenwirken und landwirtschaftliche Nutzungsformen erhalten. Dazu müsse man aber die Wertschöpfung
steigern: „Das Obst muss auch etwas wert sein“, so Gerger.
Vom Erhalt der Kulturlandschaft und den regionalen Produkten profitiere natürlich auch der Tourismus, so Mag.
Ines Bayer von Südburgenland Tourismus: „Ziel ist, dass das Angebot rund um den Apfel nachhaltig wirkt. Wir
wollen Nächtigungstouristen ansprechen, die ihren Urlaub rund um das Apfelkulinarium planen und natürlich
auch andere Angebote, die das Südburgenland bietet, nutzen.“ Das Apfelkulinarium könne das „Zugpferd“
sein.
Die Projekte des Vereins werden seitens des Landes finanziell unterstützt und von der LEADER-Aktionsgruppe
südburgenland plus unterstützt. „Dem Verein ist es durch innovative Ideen wie Webshop, Streuobstbörse,
Aufbau einer Streuobst-Qualitätsmarke und Vieles mehr rund um die Pflege und Erhaltung der Streuobstwiesen
gelungen, den wirtschaftlichen Wert dieser Produkte zu erhöhen und vor allem das Thema ,Regionalität‘
wieder verstärkt in den Vordergrund zu rücken“, so Eisenkopf.
„Es geht um Lebensqualität, aber auch um die Wertschätzung landwirtschaftlicher Produkte. Wir alle
haben es in der Hand, alte Obstsorten und –bäume zu schützen, auf regionale Produkte hinzugreifen und
damit zu fördern. Das tut auch dem Tourismus gut“, so Dunst abschließend.
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