Carl von Schreibers Forschungspreise vergeben

 

erstellt am
27. 10. 15
09:00 MEZ

Junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter im NHM Wien ausgezeichnet
Wien (nhm) - Wien (nhm) - 18 junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter präsentierten im Rahmen der Veranstaltung neugier!wissen!schafft ihre Forschung und bewarben sich dabei um die attraktiven Carl von Schreibers Preise (insgesamt Euro 6.000,-). Die vorgestellten Forschungsprojekte fanden in wesentlichen Teilen am Naturhistorischen Museum Wien statt, und die Beiträge sollten den Kernaufgaben des Museums entsprechen: Forschen, Bewahren und Vermitteln. Daher wurden die Preisträgerinnen und Preisträger für die besten Vorträge und Poster nach den Kriterien "verständlich, spannend, unterhaltsam, unkonventionell und dennoch wissenschaftlich seriös" ermittelt.

Die zu vergebenden Preise wurden vom Naturhistorischen Museum Wien (dem Oskar Ermann-Fonds), von BASF Österreich sowie den "Freunden des NHM Wien" gestiftet. Beurteilt wurden die Kandidatinnen und Kandidaten von einer hochkarätig besetzten, externen Jury als auch vom Publikum.

Der von der Jury ausgewählte Preis für den besten Vortrag ging an Nadine Hohensee (MeduniWien). Mit ihrem Beitrag "Was juckt mich das? Infektiöses Gewürm in unseren Schnecken" berichtete sie über ihre Forschung an Saugwürmern in Süßwasserschnecken der Wiener Umgebung, die sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit durchführte. Anschaulich und unterhaltsam wurden dem Publikum medizinisch relevante Arten, wie zum Beispiel die Vogel-Schistosomen, die Badedermatitis auslösen können, vorgestellt. Den Preis für die beste Posterpräsentation vergab die Jury an Oliver Macek, der mit seinem Beitrag "Cocktail um Cocktail-DNA-Barcoding der Saftkugler Österreichs" die Ergebnisse seiner Masterarbeit (Universität Wien) vorstellte. Er untersucht die Verwandtschaftsbeziehungen dieser Gruppe von Tausendfüßern mit molekulargenetischen Methoden.

Das Publikum wählte den Vortrag von Carina Nebel (Universität Wien) aus: "Kältesturz im Adlergenom - eiszeitliche Botschaften in der DNA von Steinadlern". Die Preisträgerin berichtete über die Ergebnisse ihrer Masterarbeit zur Evolutionsgeschichte der Steinadler und veranschaulichte mit bunten Pralinen in amüsanter Weise das evolutionär wichtige Phänomen der Drift. Den Publikumspreis für die beste Posterpräsentation trug Marcia Sittenthaler (Boku Wien) mit ihrem Poster "Shit happens! ... dem Fischotter auf der Spur" heim. Sie erklärte, wie durch genetisches Fingerprinting aus den Exkrementen von Fischottern wichtige Daten über Fischotterpopulationen, wie z.B. Populationsgröße, Verwandtschaftsbeziehungen, Geschlechterverhältnis und Reviergrößen, erhoben werden.

Doch nicht nur die Preisträgerinnen und der Preisträger haben zum großen Erfolg des Vortragsnachmittags neugier!wissen!schafft beigetragen. Alle Beiträge gemeinsam verschafften dem Publikum (rund 250 Gäste)einen spannenden und kurzweiligen Überblick über die Forschung am NHM Wien, die ohne das Engagement der Jungforscherinnen und Jungforscher, die aus den Universitäten kommen, nicht denkbar wäre.

Zum Preis: Carl Franz Anton Ritter von Schreibers (1775 - 1852) war Forscher und fast 45 Jahre, von 1806 bis 1851, Direktor des "Vereinigten k.k. Naturalienkabinetts, der Vorgängerinstitution des NHM Wien. Er war ein innovativer Forscher, ein universal gebildeter Gelehrter und ein hervorragender Organisator, unter dessen Führung sich das Museum zu einer bedeutenden Forschungsinstitution entwickelte. Der Verein "Freunde des Naturhistorischen Museums Wien" hat diesen Preis initiiert, um seinen Mitgliedern und einer interessierten Öffentlichkeit die vielfältige und spannende Forschung am NHM Wien näher zu bringen. Insgesamt werden Euro 6.000,- vergeben.

 

 

 

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