BM Johanna Mikl-Leitner beim Lokalaugenschein
Eisenstadt (magistrat) - Die Adaptierungsarbeiten in der neuen Flüchtlingsunterkunft in der Ruster
Straße sind kurz vor der Fertigstellung. Bundesministerin für Inneres Johanna Mikl-Leitner überzeugte
sich am 06.11. gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Thomas Steiner und Caritas- Bereichsleiter Menschen in Not
Mag. Wolfgang Zöttl bei einem Lokalaugenschein von der guten Arbeit der Flüchtlingsbetreuung in der burgenländischen
Landeshauptstadt.
Bürgermeister Thomas Steiner stellte von Anfang an klar, dass die Unterbringung der Flüchtlinge in den
Zelten am Gelände der Bundespolizeidirektion nur eine Überganglösung sein könne: "Die
Stadt hat mit dem Bundesministerium für Inneres, den zuständigen Behörden und allen beteiligten
Hilfsorganisationen stets gut zusammen gearbeitet, um eine rasche Lösung zu erarbeiten."
Das ehemalige Betriebsgebäude der Telekom Austria wird künftig unter dem Titel Caritas Haus Franziskus
geführt. In der Ruster Straße wurde ein gutes Flüchtlingsquartier gefunden, welches in den kommenden
Tagen bereits bezugsfertig ist. Das Haus Franziskus wird nach seiner Fertigstellung Platz für maximal 170
Flüchtlinge bieten, wobei von einer dauerhaften Belegung von 85 % ausgegangen werden kann.
Übergangslösung am städtischen Bauhof
Für die Stadtgemeinde war klar, dass es bis zur Fertigstellung des neuen Quartiers einer Zwischenlösung
für rund vier Wochen bedarf. In kürzester Zeit wurde die beheizbare Fahrzeughalle am städtischen
Bauhof geräumt um den Flüchtlingen eine trockene und warme Unterkunft bieten zu können. Die Betreuung
erfolgte weiterhin durch die vom Innenministerium beauftragte Firma ORS. Mit dem Bezug dieses Quartiers war auch
die Unterbringung in den Zelten beim Bundesamtsgebäude beendet.
Betreut wird die neue Einrichtung in der Ruster Straße rund um die Uhr von der Caritas Burgenland. "Wir
haben mit der Caritas einen sehr guten Partner gefunden", freut sich Bürgermeister Thomas Steiner: "Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr viel Erfahrung in der Flüchtlingsbetreuung und haben bereits in
der Vorbereitungszeit Fachkompetenz und viel Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt."
Haus Franziskus: 170 Betten, 7 Mitarbeiter, Beratung und Betreuung
"Diese neue Flüchtlingseinrichtung wird den Namen ‚Caritas Haus Franziskus' tragen. Mit einer Kapazität
von 170 Betten, 7 Mitarbeitern und einem umfangreichen Beratungs- und Betreuungspaket für die Flüchtlinge,
wird diese große Einrichtung ein wichtiger, neuer Caritas Stützpunkt der Menschlichkeit", erklärt
der Caritas Bereichsleiter. Ihm sei es dabei besonders wichtig, nicht nur zu versorgen: "Diese Menschen haben
eine traumatische Flucht hinter sich und eine ungewisse Zukunft vor sich: wie wird ihr Asylverfahren ausgehen,
was für ein Leben kommt in diesem fremden Land auf sie zu. Alles ist fremd und schwer verständlich",
erläutert Wolfgang Zöttl. Schwerpunkte in der Betreuung seien daher auf das Erlernen der Sprache, das
Wissen um Spielregeln und Werte und die Begegnung mit der Bevölkerung zu legen. "Unser Team ist auch
in Fragen des Asyl- und Fremdenrechts gefragt, um die KlientInnen in diesem für sie so wichtigen Punkt optimal
zu beraten.
"Mit diesem Hilfsprojekt stellt sich die Caritas einer großen finanziellen, personellen und organisatorischen
Herausforderung. Mit Hilfe unserer vielen engagierten, freiwilligen Helfer, denen wir nicht oft genug danken können,
werden wir als Caritas auch diese Aufgabe meistern. Für den langfristigen Erfolg ist aber auch die öffentliche
Hand gefordert, um die so dringend notwendigen Integrationsmaßnahmen ganz wesentlich zu unterstützen",
erklärt Bereichsleiter Mag. Wolfgang Zöttl.
Mikl-Leitner: Länder müssen Quartiere schaffen
"Die Bundesländer haben in den letzten Wochen und Monaten bei der Quartiersuche viel geleistet. Aber
durch die steigenden Asylantragszahlen und durch das Abbauen der Zelte vor dem Winter ist es notwendig, dass die
Bundesländer rasch weitere Quartiere schaffen. Durch die Initiative der Stadtgemeinde Eisenstadt werden gemeinsam
mit der Caritas weitere 170 Plätze für Asylwerber hier in Eisenstadt geschaffen. Ein wichtiger Schritt
in die richtige Richtung" so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Zusätzlich zu den rund 150 am Bauhof untergebrachten Flüchtlingen leben 74 weitere Personen in privaten
Unterkünften in der burgenländischen Landeshauptstadt. "Ein besonderer Dank gilt nicht nur den privaten
Unterkunftsgebern, sondern auch allen beteiligten Hilfsorganisationen, NGOs und den vielen privaten Helfern, die
in ihrer Freizeit Deutschkurse organisieren, Behördengänge erledigen und den Flüchtlingen bei ihrem
Start in ein neues Leben in einem neuen Land behilflich sind", so Bürgermeister Thomas Steiner abschließend.
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