Spatenstich für Restaurierungsarbeiten am Schloss Pöggstall – LH Pröll: "Schloss
hat prägenden Charakter für die Gemeinde und hinausgehend in die ganze Region"
Pöggstall/St. Pölten (nlk) - Die im südlichen Waldviertel geplante Niederösterreichische
Landesausstellung 2017 findet im Schloss Pöggstall statt. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll führte
am 06.11. mit dem Leiter der Landesausstellung, Kurt Farasin, der Bürgermeisterin der Gemeinde Pöggstall,
Margit Straßhofer, und Landeskonservator Dr. Hermann Fuchsberger den Spatenstich für diese durch. Damit
wurde der Startschuss für die baulichen Maßnahmen der Niederösterreichischen Landesausstellung
2017 gegeben.
Landeshauptmann Pröll bedankte sich bei der Bevölkerung für das zahlreiche Kommen zu diesem Festakt:
„Das ist der Beweis dafür, dass die Entscheidung, mit der Landesausstellung hierherzukommen, ein guter Schritt
gewesen ist.“ „Vor wenigen Tagen haben wir das Ende der Landesausstellung des heurigen Jahres gefeiert“, betonte
Pröll, dass diese mit mehr als 280.000 Besucherinnen und Besuchern und 30 Millionen an Wertschöpfung
in der Region ganz erfolgreich geworden sei. Damit habe man „aus einem kulturpolitischen Ereignis ein regionalpolitisches
Ereignis werden lassen“ und „eine gute Grundlage für die wirtschaftliche Zukunft der Region“ gelegt.
„Eine Landesausstellung geht zu Ende, die kommende ist schon im Lauf“, das zeige, wie punktgenau man im Bundesland
Niederösterreich arbeite, so Pröll, der betonte: „Mit diesem Spatenstich beginnt die Intensivphase.“
Mit dieser Landesausstellung wolle man eine „intensive Darstellung der wunderschönen Eigenheiten dieser Region
weit über das Land hinaus“ erreichen. So könne die Region mit einem ganz besonderen Faktum aufwarten,
und zwar mit den meisten Sonnenstunden, das habe auch der heutige Tag bewiesen. „Diese Region ist eine Genussregion“,
das müsse man möglichst vielen Menschen klarmachen. Es sei „unglaublich viel an Ressourcen in der Region
vorhanden“, so Pröll.
Weiters betonte der Landeshauptmann die „Verantwortung, das kulturelle Erbe für die nächsten Generationen
weiter zu pflegen“: „Das Schloss ist einer der intensivsten Zeugen dafür, was die Generationen vor uns in
der Lage waren, zu leisten. Es ist jahrhundertealt und hat prägenden Charakter für die Gemeinde und hinausgehend
in die ganze Region“. Rund 9 Millionen Euro würden in die Renovierungsarbeiten mit den Infrastrukturmaßnahmen
investiert werden, so Pröll. Er bedankte sich für die bisherige Arbeit in der Region und dafür,
dass mit „so viel Empathie und Emotion“ zusammengearbeitet werde und sprach die Bitte aus, „diese Landesausstellung
ins Herz zu nehmen und mit voller Kraft dafür zu arbeiten“. Er hielt außerdem fest: „Die Niederösterreichische
Landesausstellungen sind mittlerweile ein Markenzeichen, die auch in anderen Bundesländern und auf internationaler
Ebene anerkannt sind.“
Bürgermeisterin Straßhofer sprach von „einem besonderen Moment und Tag“. Es sei die Bestätigung
dafür, dass man die Chance der NÖ Landesausstellung erkannt und genutzt habe. Das kulturelle Erbe Schloss
Pöggstall sei eine Herausforderung, durch die Unterstützung des Landes könne man viel zurückgeben.
Die Landesausstellung 2017 solle „Initialzündung und Motor für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung
der Region“ werden, so Straßhofer. Es sei der Zeitpunkt gekommen, die Gemeinde jetzt noch attraktiver zu
machen. „Das Schloss wird als Begegnungsherz fungieren“, so Straßhofer, die sich beim Landeshauptmann und
dem Team der Landesausstellung für „das kooperative Zusammenwirken“ bedankte.
Landeskonservator Fuchsberger sagte, dass sich die Mitwirkenden bereits sehr intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt
hätten. „Dieses Projekt wird sicher, wenn es fertig ist, überregional von Bedeutung sein“, so Fuchsberger.
Die baulichen Vorbereitungsarbeiten für die NÖ Landesausstellung 2017 sind bereits voll angelaufen. Ursprünglich
als Wasserburg errichtet, stammt der Kern des Schlosses Pöggstall aus dem 13. Jahrhundert. Unter der Herrschaft
von Kaspar von Roggendorf Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Schloss ausgebaut. Mit seinem Innenhof und den Arkaden
mit Elementen der Renaissance zählt es heute zu einem bedeutenden Kulturjuwel.
Im Vorfeld erfolgte in intensiver Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt unter der Federführung von Landeskonservator
Fuchsberger eine Bestandsaufnahme und Befundung des Schlosses. Die Voruntersuchungen führten zu einzigartigen
Neuentdeckungen: Eine original erhaltene holzvertäfelte gotische Stube sowie eine vermauerte gotische Halle
kamen zum Vorschein.
Selbst das markante Erscheinungsbild, die 500 Jahre alte Fassade, wird mit neuesten Konservierungsverfahren erhalten
und restauriert. Rund um das Areal wird die Wallanlage, das sogenannte Schanzl, wieder mit dem Schloss in Verbindung
gebracht. Eine Besonderheit ist des Weiteren die Einmaligkeit der Lage des Schlosses in der Ortsmitte der Marktgemeinde
Pöggstall. Durch die Neugestaltung des Hauptplatzes wird das Schloss noch stärker in den Ortskern einbezogen.
Die Besucher der NÖ Landesausstellung 2017 erwartet mit dem südlichen Waldviertel eine einmalige Region
mit einem vielfältigen Landschaftsbild. Die Landesschau findet von März bis November 2017 im Schloss
Pöggstall statt.
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