60 Jahre Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper

 

erstellt am
09. 11. 15
11:00 MEZ

Wien (staatsoper) - Anlässlich des 60. Jahrestages der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper 1955 nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg fand am Abend des 05.11. eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen im Studio Walfischgasse statt. Gesprächspartner von Dramaturg Dr. Andreas Láng waren KS Christa Ludwig, der ehemalige philharmonische Konzertmeister Prof. Walter Barylli und der ehemalige Vizedirektor und damalige Korrepetitor des Hauses Prof. Herbert Deutsch.

Im Gespräch ging es u. a. um persönliche Erinnerungen an die Zeit der Zerstörung und des Wiederaufbaus der Oper, um das Opernfest mit den acht legendären Premieren im November 1955, um Unterschiede und Vorteile des neuen Gebäudes gegenüber der "alten" Oper und um die Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte. So haben etwa alle drei Zeitzeugen dem Wirken Karajans an der Wiener Staatsoper eine besondere Bedeutung zugemessen: Er habe das Haus international vorangebracht und eine neue Ära eingeläutet.

Hinsichtlich des Bombenangriffs auf die Wiener Staatsoper am 12. März 1945 betonte Prof. Barylli: "Die Zerstörung des Hauses war für uns junge Musiker das Schrecklichste, was uns passieren konnte". Über das Aussehen des neuen Hauses nach dem Wiederaufbau - das alte Gebäude war ja 1869 sehr kritisiert worden - berichtete Prof. Deutsch: "Wir waren mit dem neuen Gebäude sehr zufrieden, vor allem waren wir alle sehr froh, dass die Oper überhaupt wieder da war. Und der neue Zuschauerraum hatte nicht zuletzt den Vorteil, dass die unbeliebten Säulensitze mit dem Umbau verschwanden." KS Christa Ludwig blickte gerührt auf ihr Rollendebüt im Dezember 1955 als Octavian im Rosenkavalier zurück: "Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Ich ging mit meinem weiß-rosa Kleid die paar Stufen hinunter und alles war weiß und hell erleuchtet. Da dachte ich in dem Augenblick nur: ‚Verweile doch, du bist so schön!'".

Neben dem Gespräch vom 05.11. ruft eine Ausstellung im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper die Zeit des Wiederaufbaus, der Wiedereröffnung sowie des Opernfestes anlässlich der Wiedereröffnung in Erinnerung. Die Retrospektive kann ab sofort kostenlos im Rahmen eines Vorstellungsbesuches besichtigt werden. Begleitend dazu ist seit gestern ein Bildband erhältlich.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.wiener-staatsoper.at

 

 

 

 

 

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