Außenamtsgeneralsekretär eröffnete 19. Europaforum des AIES
Wien (bmeia) - „Die europäische Außenpolitik muss ihren Fokus verstärkt auf die Nachbarschaft
richten, deren Stabilisierung - und im Fall des Westbalkans deren Heranführung an die EU - unsere europäische
Priorität sein muss“, erklärte Dr. Michael Linhart, Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten,
anlässlich der Eröffnung des 19. Europaforums des Austria Instituts für Europa und Sicherheitspolitik
(AIES) am 06.11. in der Diplomatischen Akademie Wien. Thema der Veranstaltung war die Entwicklung der EU-Globalstrategie,
der außenpolitischen Strategie der Europäischen Union, die die Außenbeauftragte der EU, Federica
Mogherini, in Absprache mit den Mitgliedstaaten im Juni 2016 vorlegen soll.
„Angesichts der Vielzahl an internationalen Krisen ist die Gefahr gegeben, Prioritäten aus den Augen zu verlieren.
Für die EU macht es Sinn, sich vor allem dort zu engagieren, wo sie einen konkreten Mehrwert bringt. Die EU-Globalstrategie
sollte daher klare Schwerpunkte setzen“, so Generalsekretär Linhart, der die Bedeutung der Nachbarschaft betonte,
deren Konflikte unmittelbare Auswirkungen auf Europa hätten: „Die Flüchtlingskrise ist eine globale Herausforderung,
die kein Land und keine Region alleine bestehen kann. Hier kommt der Außenpolitik die wesentliche Rolle zu,
diplomatische Lösungen für die Konflikte in Nahost und Nordafrika zu finden und die Bekämpfung des
IS/Daesh in Syrien und im Irak voranzutreiben.“
Generalsekretär Linhart hob das für Österreich zentrale Thema multilateraler diplomatischer Lösungen
hervor: „Dialog und multilaterale Lösungen für die Probleme und Konflikte in der Welt als Kern unserer
europäischen Außenpolitik – daran führt kein Weg vorbei. Mit den Iran- und Syrienverhandlungen
hat Wien einmal mehr seine Rolle als Ort des Dialogs und der internationalen Diplomatie unterstreichen können.“
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