Zagreb/Laibach/Belgrad/Wien (bmi) - Die Regierungen von Kroatien, Slowenien und Serbien wandten sich an die
Europäische Kommission um Unterstützung bei der Versorgung von Flüchtlingen. Österreich hilft
u. a. mit Wolldecken, Hygieneschutzsets und Winterschlafsäcken. Die anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen
zwischen syrischen Regierungstruppen und Aufständischen verursachen seit April 2012 massive Flüchtlingsbewegungen
von Syrien nach Europa, wobei in den vergangenen Wochen vor allem auch Kroatien, Slowenien und Serbien massiv betroffen
sind.
Die Regierungen von Kroatien, Slowenien und Serbien haben sich im Oktober 2015 an die Europäische Kommission
mit einem Hilfsersuchen um Unterstützung bei der Versorgung dieser Personen gewandt, wobei insbesondere um
Material für den Betrieb von Notunterkünften in Flüchtlingslagern bzw. Notaufnahmezentren ersucht
wurde.
Diese Hilfsersuchen haben auch Österreich über die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Koordinationszentrum
des Bundesministeriums für Inneres erreicht.
"Seitens des Innenministeriums als verantwortlichem Ressort für die internationale Katastrophenhilfe
haben wir im Sinne einer verstärkten europäischen Kooperation und gegenseitigen Unterstützung trotz
der angespannten Lage im eigenen Land auf diese Aufrufe unverzüglich reagiert", sagt Mag. Johann Bezdeka,
Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei, Zivil- und Katastrophenschutz). "Über den Unions-Katastrophenhilfemechanismus
haben wir den betroffenen Ländern vorerst unter anderem insgesamt 5.000 Wolldecken, 900 Hygieneschutzsets,
1.000 Winterschlafsäcke, 50.000 Einweghandschuhe sowie 24.000 Regenponchos angeboten", sagte Bezdeka.
Diese Hilfsgüter werden mit Logistikunterstützung des Österreichischen Roten Kreuzes am 5. November
2015 Österreich verlassen, am kommenden Wochenende in den betroffenen Ländern eintreffen und dort an
Vertreter der nationalen Zivilschutzbehörden übergeben.
Über Ersuchen des deutschen Bundesinnenministeriums werden auch deutsche Hilfsgüter für Kroatien
im Gesamtumfang von drei Tonnen von Österreich übernommen und gemeinsam nach Kroatien transportiert.
Diese internationalen Katastrophenhilfemaßnahmen werden vom Bundesministerium für Inneres im Rahmen
seiner Zuständigkeit für die internationale Katastrophenhilfe und das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement
finanziert und organisiert.
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