Neue Impulse für Export und Tourismus – 2,4 Millionen stürmten Österreichs Pavillon
— Neue Exportchancen von Holzwirtschaft bis Ingenieurs-Know-how — Heimische Gesamtexporte sollen 2016 deutlich
zulegen
Wien (bmwfw/pwk) - „Unser Expo-Auftritt hat sich mehrfach ausgezahlt und war eine gute Plattform, um das
Know-how der heimischen Wirtschaft zu präsentieren. Angesichts der rund 2,4 Millionen Besucher können
wir eine positive Bilanz ziehen“, sagte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 05.11. bei
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, EXPO- Regierungskommissär
Josef Pröll, dem italienischen Botschafter Giorgio Marrapodi und EXPO-Generalkommissär Bruno Antonio
Pasquino in der italienischen Botschaft in Wien. Jeder zehnte Gast besuchte während der sechs Monate der EXPO
den dichten Wald, der die Innenfläche des Pavillons ausfüllte. „Unser Pavillon hat in jeder Hinsicht
für frischen Wind gesorgt. Wir haben nicht nur informiert, sondern auch inspiriert. Die Präsentation
der einmaligen Luft- und Lebensqualität hat ein stimmiges Umfeld geschaffen, um unsere wirtschaftlichen Stärken
bei Öko-Innovationen und als Tourismusdestination vorzustellen“, sagte Mitterlehner.
Mehrfach ausgezeichneter Pavillon - beeindruckend inszenierte Waldlandschaft
Das ungewöhnliche Konzept eines Waldkosmos mit dem Motto „breathe.austria“ fand viel Anklang, in der internationalen
Fach- und Medienwelt ebenso wie auf höchster Ebene: Zum Finale prämierte das Bureau International des
Expositions (BIE) das Ausstellungs-Design des Österreich-Pavillons mit dem ersten Preis in der Kategorie für
Pavillons mit einer Fläche bis zu 2.000 Quadratmetern. Zuvor zeichneten bereits das italienische Umweltministerium
sowie EXPO 2015 SpA den Österreich-Auftritt für seine nachhaltige Architektur aus. „Inmitten digital
animierter Länder-Pavillons entwickelte sich die analoge Präsentation von breathe.austria zum absoluten
Publikumsliebling. Der Besucherandrang war insgesamt höher als bei Top-Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss
Schönbrunn oder der Festung Hohensalzburg“, verdeutlichte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.
Podium für vielfältige Kompetenzen der heimischen Wirtschaft
Im Zuge der EXPO konnte Österreich die wirtschaftlichen Bande zum Nachbarland Italien weiter vertiefen: Heimische
Unternehmen knüpften bei rund 170 Veranstaltungen am Pavillon neue Kontakte, 1.900 österreichische und
internationale Gruppen sowie Delegationen wurden durch die Präsentation geführt. „Unser unkonventioneller
Auftritt lieferte neue Facetten zum vorhandenen Österreich-Bild im Nachbarland Italien. Nach dem Anstoß
durch die EXPO wollen wir nun Transfer-Effekte nützen“, betonte Leitl.
Italien ist nach Deutschland zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs. Eine Studie der KMU Forschung
Austria sieht in Folge der EXPO-Präsenz bei Nahrungsmitteln durch den Country-of-Origin-Effekt ein beträchtliches
Wachstumspotenzial und ebenso Ausstrahlungseffekte auf andere Produktgruppen. Die internationale Leistungsschau
eröffnet damit auch für Umwelttechnologien, das Ingenieurs- und Planungs-Know-how Österreichs und
die heimische Holzwirtschaft neue Marktchancen. Holz war im Sinne der Ressourcenschonung einer der wichtigsten
Baustoffe der EXPO, rund ein Drittel davon stammte aus Österreich.
Ausblick Export: Außenwirtschaft zieht 2016 deutlich an
Auf Basis von Prognosen von WKO und WIFO erwarten Mitterlehner und Leitl im kommenden Jahr bei den weltweiten
Warenausfuhren Österreichs eine Steigerung um
4,7 Prozent auf 137,7 Milliarden Euro. Das wäre eine deutliche Beschleunigung gegenüber 2015 mit einer
Wachstumsprognose von 2,7 Prozent. Maßgeschneiderte Unterstützung für Export-Betriebe bietet die
heuer neu aufgelegte Internationalisierungsoffensive „go international“, die vom Wirtschaftsministerium finanziert
und von der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich abgewickelt wird. Die Verlängerung
bis 2019 sorgt für Kontinuität und Planungssicherheit. „Insgesamt stehen über vier Jahre 56 Millionen
Euro zur Verfügung. Unser Ziel ist es, 8.000 neue Exporteure zu gewinnen und damit den Meilenstein von 60.000
Exporteuren zu überspringen“, sagte Mitterlehner
Sommersaison: Renaissance italienischer Gäste
Die Weltausstellung eröffnete auch für den Tourismus neue Perspektiven: Österreichs einmalige
Landschaften, Seen mit Trinkwasserqualität und die Angebote zur Entschleunigung werden in Italien besonders
geschätzt. Im EXPO-Jahr ist beim viertwichtigsten Herkunftsmarkt für Österreich ein deutliches Plus
zu verzeichnen: In der Sommersaison zwischen Mai und September 2015 stieg die Zahl italienischer Gäste um
neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 581.700 Ankünfte. Insgesamt wurden 1.695.200 Nächtigungen
gezählt
21 Millionen besuchten den internationalen Mega-Event
Insgesamt zählte die Weltausstellung in Mailand 21 Millionen Besucher. In Summe präsentierten sich
mehr als 145 Staaten. Die Österreich-Präsentation wurde mit einem Budget von 12 Millionen Euro realisiert,
das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und von der Wirtschaftskammer
Österreich getragen wurde. Die Zustimmung zur Beteiligung war ausgesprochen hoch: 84 Prozent der Österreicher
hielten bei einer GfK-Befragung den Beitrag zur Weltausstellung für wichtig.
„Unser Pavillon präsentierte sich bewusst als angenehmer Gegenpol zum Informations-Stakkato vieler Präsentationen.
Die Waldoase mit bis zu zwölf Meter hohen Bäumen und raffinierten Nebeleffekten sorgte für ein besonders
erfrischendes Mikroklima ? die gefühlte Temperatur lag deutlich unter jener in der Umgebung“, erläuterte
EXPO-Regierungskommissär Josef Pröll. Intelligente Technologien begleiteten das Naturerlebnis: Die Energieerzeugung
erfolgte ausschließlich mit Photovoltaik, erstmals kam eine Farbstoffsolarzelle großflächig zum
Einsatz, eine sogenannte Grätzelzelle. Insgesamt waren mehr als 30 Unternehmen an der Umsetzung beteiligt.
Sämtliche Komponenten des Österreich-Pavillons werden jetzt einer Wiederverwertung zugeführt. Die
Bäume des Waldes werden an mehreren Plätzen eine neue Heimat finden. Eine Schwarzföhre wurde heute
im Beisein von Giorgio Marrapodi, Botschafter der Republik Italien in Österreich, und des EXPO-Generalkommissär
Bruno Antonio Pasquino im Garten der italienischen Botschaft in Wien eingepflanzt.
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