Millionen-Publikum für Österreich bei der EXPO Mailand

 

erstellt am
06. 11. 15
11:00 MEZ

Neue Impulse für Export und Tourismus – 2,4 Millionen stürmten Österreichs Pavillon — Neue Exportchancen von Holzwirtschaft bis Ingenieurs-Know-how — Heimische Gesamtexporte sollen 2016 deutlich zulegen
Wien (bmwfw/pwk) - „Unser Expo-Auftritt hat sich mehrfach ausgezahlt und war eine gute Plattform, um das Know-how der heimischen Wirtschaft zu präsentieren. Angesichts der rund 2,4 Millionen Besucher können wir eine positive Bilanz ziehen“, sagte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 05.11. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, EXPO- Regierungskommissär Josef Pröll, dem italienischen Botschafter Giorgio Marrapodi und EXPO-Generalkommissär Bruno Antonio Pasquino in der italienischen Botschaft in Wien. Jeder zehnte Gast besuchte während der sechs Monate der EXPO den dichten Wald, der die Innenfläche des Pavillons ausfüllte. „Unser Pavillon hat in jeder Hinsicht für frischen Wind gesorgt. Wir haben nicht nur informiert, sondern auch inspiriert. Die Präsentation der einmaligen Luft- und Lebensqualität hat ein stimmiges Umfeld geschaffen, um unsere wirtschaftlichen Stärken bei Öko-Innovationen und als Tourismusdestination vorzustellen“, sagte Mitterlehner.

Mehrfach ausgezeichneter Pavillon - beeindruckend inszenierte Waldlandschaft
Das ungewöhnliche Konzept eines Waldkosmos mit dem Motto „breathe.austria“ fand viel Anklang, in der internationalen Fach- und Medienwelt ebenso wie auf höchster Ebene: Zum Finale prämierte das Bureau International des Expositions (BIE) das Ausstellungs-Design des Österreich-Pavillons mit dem ersten Preis in der Kategorie für Pavillons mit einer Fläche bis zu 2.000 Quadratmetern. Zuvor zeichneten bereits das italienische Umweltministerium sowie EXPO 2015 SpA den Österreich-Auftritt für seine nachhaltige Architektur aus. „Inmitten digital animierter Länder-Pavillons entwickelte sich die analoge Präsentation von breathe.austria zum absoluten Publikumsliebling. Der Besucherandrang war insgesamt höher als bei Top-Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Schönbrunn oder der Festung Hohensalzburg“, verdeutlichte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.

Podium für vielfältige Kompetenzen der heimischen Wirtschaft
Im Zuge der EXPO konnte Österreich die wirtschaftlichen Bande zum Nachbarland Italien weiter vertiefen: Heimische Unternehmen knüpften bei rund 170 Veranstaltungen am Pavillon neue Kontakte, 1.900 österreichische und internationale Gruppen sowie Delegationen wurden durch die Präsentation geführt. „Unser unkonventioneller Auftritt lieferte neue Facetten zum vorhandenen Österreich-Bild im Nachbarland Italien. Nach dem Anstoß durch die EXPO wollen wir nun Transfer-Effekte nützen“, betonte Leitl.

Italien ist nach Deutschland zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs. Eine Studie der KMU Forschung Austria sieht in Folge der EXPO-Präsenz bei Nahrungsmitteln durch den Country-of-Origin-Effekt ein beträchtliches Wachstumspotenzial und ebenso Ausstrahlungseffekte auf andere Produktgruppen. Die internationale Leistungsschau eröffnet damit auch für Umwelttechnologien, das Ingenieurs- und Planungs-Know-how Österreichs und die heimische Holzwirtschaft neue Marktchancen. Holz war im Sinne der Ressourcenschonung einer der wichtigsten Baustoffe der EXPO, rund ein Drittel davon stammte aus Österreich.

Ausblick Export: Außenwirtschaft zieht 2016 deutlich an
Auf Basis von Prognosen von WKO und WIFO erwarten Mitterlehner und Leitl im kommenden Jahr bei den weltweiten Warenausfuhren Österreichs eine Steigerung um
4,7 Prozent auf 137,7 Milliarden Euro. Das wäre eine deutliche Beschleunigung gegenüber 2015 mit einer Wachstumsprognose von 2,7 Prozent. Maßgeschneiderte Unterstützung für Export-Betriebe bietet die heuer neu aufgelegte Internationalisierungsoffensive „go international“, die vom Wirtschaftsministerium finanziert und von der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich abgewickelt wird. Die Verlängerung bis 2019 sorgt für Kontinuität und Planungssicherheit. „Insgesamt stehen über vier Jahre 56 Millionen Euro zur Verfügung. Unser Ziel ist es, 8.000 neue Exporteure zu gewinnen und damit den Meilenstein von 60.000 Exporteuren zu überspringen“, sagte Mitterlehner

Sommersaison: Renaissance italienischer Gäste
Die Weltausstellung eröffnete auch für den Tourismus neue Perspektiven: Österreichs einmalige Landschaften, Seen mit Trinkwasserqualität und die Angebote zur Entschleunigung werden in Italien besonders geschätzt. Im EXPO-Jahr ist beim viertwichtigsten Herkunftsmarkt für Österreich ein deutliches Plus zu verzeichnen: In der Sommersaison zwischen Mai und September 2015 stieg die Zahl italienischer Gäste um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 581.700 Ankünfte. Insgesamt wurden 1.695.200 Nächtigungen gezählt

21 Millionen besuchten den internationalen Mega-Event
Insgesamt zählte die Weltausstellung in Mailand 21 Millionen Besucher. In Summe präsentierten sich mehr als 145 Staaten. Die Österreich-Präsentation wurde mit einem Budget von 12 Millionen Euro realisiert, das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und von der Wirtschaftskammer Österreich getragen wurde. Die Zustimmung zur Beteiligung war ausgesprochen hoch: 84 Prozent der Österreicher hielten bei einer GfK-Befragung den Beitrag zur Weltausstellung für wichtig.
„Unser Pavillon präsentierte sich bewusst als angenehmer Gegenpol zum Informations-Stakkato vieler Präsentationen. Die Waldoase mit bis zu zwölf Meter hohen Bäumen und raffinierten Nebeleffekten sorgte für ein besonders erfrischendes Mikroklima ? die gefühlte Temperatur lag deutlich unter jener in der Umgebung“, erläuterte EXPO-Regierungskommissär Josef Pröll. Intelligente Technologien begleiteten das Naturerlebnis: Die Energieerzeugung erfolgte ausschließlich mit Photovoltaik, erstmals kam eine Farbstoffsolarzelle großflächig zum Einsatz, eine sogenannte Grätzelzelle. Insgesamt waren mehr als 30 Unternehmen an der Umsetzung beteiligt.

Sämtliche Komponenten des Österreich-Pavillons werden jetzt einer Wiederverwertung zugeführt. Die Bäume des Waldes werden an mehreren Plätzen eine neue Heimat finden. Eine Schwarzföhre wurde heute im Beisein von Giorgio Marrapodi, Botschafter der Republik Italien in Österreich, und des EXPO-Generalkommissär Bruno Antonio Pasquino im Garten der italienischen Botschaft in Wien eingepflanzt.

 

 

 

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