Vertrag zwischen Land Steiermark und australischem Investor fixiert
Sydney/Graz (lk) - In ihrer Sitzung vom 05.11. wurde von der Steiermärkischen Landesregierung einstimmig
dem Verkauf der Energie-Steiermark-Anteile der „Électricité de France“ (EDF) an den australischen
Finanzinvestor Macquarie zugestimmt sowie die Gesellschafter vereinbarung mit dem neuen 25-Prozent-Teilhaber beschlossen.
„Ich freue mich über die Einigung. Wir wollen gemeinsam investieren, die Energie Steiermark vom Versorger
zum Dienstleister weiterentwickeln und auf erneuerbare Energie setzen“, betonte LH-Stv. Michael Schickhofer bei
der Unterzeichnung der Vereinbarung im Rahmen eines Pressegesprächs in den Räumlichkeiten der Energie
Steiermark. Ausständig ist nun noch die kartellbehördliche Genehmigung, „denn - im Gegensatz zum Syndikatsvertrag
mit der EDF - übernimmt das Land nun die vollen Kontrollrechte über die Energie Steiermark“, so Schickhofer.
„Die Energie Steiermark ist ein exzellent aufgestelltes Unternehmen. Wir freuen uns über die künftige
Partnerschaft mit der Landesregierung Steiermark und werden gemeinsam das starke Management-Team der Energie Steiermark
beim weiterem Wachstum unterstützen“, erklärte Hilko Schomerus, einer der beiden Aufsichtsräte,
die in Zukunft von Macquarie entsandt werden. Das Land Steiermark nominiert die sechs weiteren Aufsichtsratsmitglieder,
zusätzlich zu den vier Belegschaftsvertretern.
Weitere Eckpunkte wurden vertraglich zwischen Land und Investor vereinbart: Sollte Macquarie die Energie Steiermark-Beteiligung
verkaufen wollen, steht dem Land das Recht zu, die Beteiligung zu dem im Bieterverfahren auf Basis eines Informationsmemorandums
vom Bestbieter genannten Kaufpreis („second-look“) zu erwerben. Darüber hinaus ist fixiert, dass zumindest
50 Prozent des jährlichen Bilanzgewinnes an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Schomerus geht
von einer längerfristigen Partnerschaft aus: „Die Transaktion ist das erste Investment von Macquarie Infrastructure
und Real Assets (MIRA) in Österreich und wird unser Portfolio sehr gut ergänzen. Wir sind an Wachstum
und Stabilität interessiert, als Dienstleister speziell für Pensionsfonds und Versicherungen geht es
uns nicht um eine Riesenrendite, sondern um langfristige Sicherheit“, so Schomerus.
Die Energie Steiermark beschäftigt derzeit 1700 Mitarbeiter, die rund 600.000 Kunden mit Energie versorgen.
Der Umsatz beträgt 1,37 Milliarden Euro, das Stromnetz ist derzeit rund 29.000 Kilometer lang, etwa 4000 Kilometer
Gasleitungen werden betrieben. Mehr als 150 Millionen Euro werden jährlich investiert.
Der neue Partner
Macquarie ist ein Finanzinstitut mit Hauptsitz in Sydney/Australien. Es beschäftigt weltweit rund 14.000
Mitarbeiter. Über die Macquarie Infrastructure and Real Assets S.A. (MIRA) managt Macquarie Infrastrukturfonds
für institutionelle Anleger. In Europa beschäftigt MIRA zirka 100 Mitarbeiter und managt über die
Macquarie Infrastructure and Real Assets (Europe) Limited als Fondsmanager vier Infrastrukturfonds. Die Investoren
sind überwiegend Renten- und Pensionskassen sowie Lebensversicherungen.
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