Land erhält Gütesiegel für barrierefreie
 Adaptierung des Landhauses

 

erstellt am
05. 11. 15
11:00 MEZ

Niessl: „Bauen Barrieren ab und Menschlichkeit auf“ – 870.000 Euro investiert
Eisenstadt (blms) - 870.000 Euro hat das Land in die barrierefreie Adaptierung des Landhauses investiert. Als wichtigste Maßnahmen wurden der Haupteingang mit einer Rampe versehen, Lifte eingebaut sowie sanitäre Anlagen errichtet. Für sein Engagement wurde das Land am 04.11. mit dem vom ÖZIV Burgenland, dem Verband für Menschen mit Behinderungen, entwickelten Gütesiegel für Barrierefreiheit ausgezeichnet. „Es geht um die Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben. Die barrierefreie Adaptierung des Landhauses ermöglicht behinderten Menschen den verbesserten Zugang zu Leistungen und Angeboten. Es geht um die bessere Zugänglichkeit von Einrichtungen, von öffentlichen Gebäuden. Barrierefreiheit bedeutet, dass das Leben von Menschen mit Behinderung im Alltag erleichtert wird“, so Landeshauptmann Hans Niessl, der dem ÖZIV Burgenland mit Präsident Hans-Jürgen Groß an der Spitze sehr herzlich für den großen Einsatz und das große Engagement dankte. Das Landhaus in Eisenstadt ist das erste Gebäude, dem das neue Gütesiegel verliehen wurde.

Als Landeshauptmann sei es ihm „ein Herzensanliegen, dass die Situation von Menschen mit Behinderungen in unserem Land weiter verbessert wird“, so Niessl, der betont, dass „seitens des Landes Burgenland bereits in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen wurden, damit unsere Gebäude barrierefrei zugänglich sind, wie auch das Gütesiegel zeigt.“ Das betreffe das Landhaus, die Bezirkshauptmannschaften, aber auch andere Landeseinrichtungen: Ein aktuelles Beispiel dafür sei die neue Biologische Station in Illmitz. „Über 45 Prozent des Landesbudgets fließen in den Sozial, Gesundheits- und den Behindertenbereich. Aber wir müssen uns natürlich weiterhin anstrengen und dafür Sorge tragen, dass Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die Barrierefreiheit bei so einem alten Haus wie dem Landhaus zu erreichen, war eine große Herausforderung“, so der Landeshauptmann.

Das Gütesiegel des ÖZIV Burgenland könne in drei Bereichen – Mobilität, Seh- und Hörbehinderung – verliehen werden, sagt ÖZIV Burgenland Präsident Hans-Jürgen Groß. „Mit dem Gütesiegel wollen wir auch einen Anreiz schaffen, Maßnahmen zur Barrierefreiheit zu setzen. Dem Landhaus wurde das Gütesiegel für den Bereich ,Mobiltät‘ verliehen. Um die Anforderungen für Seh- und Hörbehinderung zu erfüllen, stehen noch Anpassungen bevor. Diese sind für 2016 geplant.

Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen als Ziel
Ziel ist es, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen. Gesetzlich verankert ist der Diskriminierungsschutz, insbesondere, was Geschäfte des täglichen Lebens betrifft, im Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes aus dem Jahr 2006. Die Bestimmungen gelten für die Verwaltung des Bundes. „Als Träger der mittelbaren Bundesverwaltung betrifft das auch die Länder. Die Bestimmungen gelten auch für den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen“, erläutert Niessl.

In diesem Gesetz ist eine 10-jährige Übergangsfrist zur Schaffung von Barrierefreiheit enthalten. Das gilt auch für den Schienenverkehr. Diese Übergangsfrist endet nunmehr am 31. Dezember 2015.

Wohnbauförderung für Schaffung von Barrierefreiheit
Auch bei der Wohnbauförderung hat das Land reagiert. „Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit sind nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Bereich mit hohen Kosten verbunden. Daher fördern wir entsprechende Maßnahmen mit der Wohnbauförderung“, so Niessl. Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit werden im Ausmaß der anfallenden Kosten, jedoch mit maximal 15.000 Euro gefördert. Dafür müssten klare Kriterien, zum Beispiel was die Türen oder den Sanitärbereich betrifft, erfüllt werden“, betont Niessl. Die Förderung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit im privaten Bereich sei wichtig, so Groß: „ Man baut ein Haus für das ganze Leben, nicht nur für ein paar Jahre. Dass man Förderungen ohne eine Behinderung zu haben auslösen kann, ist vorausschauend. Die Bevölkerung wird immer älter. Das Burgenland agiert hier vorbildhaft.“

Barrierefreiheit bei Bahnhöfe
Natürlich werde auch bei den aktuellen Bahnhofsumbauten der barrierefreie Zugang gewährleistet, so Niessl: „50 Millionen Euro werden in den Umbau und die Modernisierung der Bahnhöfe in Neusiedl am See, in Bruckneudorf / Bruck an der Leitha, in Mattersburg und auch den bereits eröffneten neuen Mittelbahnsteig in Wulkaprodersdorf investiert. Ein Teil davon fließt in die Barrierefreiheit“, so Niessl.

ÖZIV Burgenland erhält das Recht zur Führung des Landeswappens
Als Dank für seinen großen Einsatz und das große Engagement erhält der ÖZIV durch Beschluss der Landesregierung Burgenland das Recht zur Führung des Landeswappens.

 

 

 

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