LH Pröll: „Grafenegg ist Spiegel unserer gesamten kulturpolitischen Entwicklung“
St. Pölten (nlk) - Kommendes Jahr feiert das Festival Grafenegg sein zehnjähriges Jubiläum.
Der hochkarätig besetzte Jubiläumssommer wird mit der Sommernachtsgala am 16. und 17. Juni eröffnet.
Das Programm des Jubiläumsjahres präsentierten am 04.11. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der künstlerische
Leiter Prof. Rudolf Buchbinder, der Composer in Residence 2016 Christian Jost, Marshall Marcus, Chief Executive
European Union Youth Orchestra, und DI Paul Gessl, der Geschäftsführer der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft
und der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft (NÖKU), im Rahmen einer Pressekonferenz im Palais Todesco
in Wien.
Landeshauptmann Pröll erinnerte an das Jahr 2005, in dem die Idee und das Projekt Grafenegg das erste Mal
präsentiert wurden. Heute präsentiere man das Programm zum bereits zehnten Mal, in all den Jahren habe
sich „eine unglaublich dynamische Entwicklung“ mit dem Standort Grafenegg und mit der Kulturpolitik des Landes
gezeigt. „Grafenegg hat sich als Festspielort etabliert“, so der Landeshauptmann, der betonte, dass hier Natur
und Kultur zusammenfließen würden. Er führte weiter aus: „Es ist uns gelungen, die besten Orchester
der Welt nach Grafenegg zu bringen.“
„Grafenegg und das Festival haben sich zu einem Publikumsmagnet entwickelt“, so Pröll im Blick zurück.
Das Publikumsinteresse werde immer größer, mittlerweile habe man 45.000 Besucher, die Zahl der Besucher
habe sich damit seit Beginn verdreifacht. Insgesamt habe man seit 2007 bereits über 310.000 Besucherinnen
und Besucher bei den Sommerkonzerten erreicht.
„Grafenegg hat es geschafft, die Hochkultur in einer breiten Öffentlichkeit zu verankern und einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so der Landeshauptmann, der betonte:
„Grafenegg ist der Spiegel unserer gesamten kulturpolitischen Entwicklung.“ Grafenegg habe viel für Niederösterreich
getan, betonte Pröll. Niederösterreich habe „ein eigenständiges kulturelles Profil“ entwickelt.
Grafenegg sei somit ein „Symbol für die eigenständige Kulturpolitik des Landes“.
„Den Qualitätsanspruch, den wir uns selber gestellt haben, werden wir auch am Weg in die Zukunft erheben“,
so Pröll. Die moderaten Preise von 9 bis 144 Euro würden beibehalten werden. Weiters wolle man mit Grafenegg
„für Weltoffenheit sorgen“ und Niederösterreich damit im größeren Europa auf internationaler
Ebene positionieren. Das zeige „die internationale Ausrichtung durch die Sommerresidenz des Europäischen Jugendorchesters
und durch den European Music Campus“. „Wir legen auch größten Wert darauf, das Festival in der Region
fest zu verankern“, so der Landeshauptmann. Zudem wolle man „regionale Talente fördern und fordern, insbesondere
durch das Jugendsinfonieorchester. Denn: „Nur jemand, der fest verwurzelt ist, kann auch weltoffenen Blicks nach
vorne gehen“, so der Landeshauptmann.
Pröll bedankte sich bei Prof. Buchbinder, „der als künstlerischer Leiter von der ersten Stunde an dabei
war“, beim gesamten Team, das an diesem Festival arbeitet, bei der Familie Metternich-Sándor für die
Kooperation und die tragfähigen Partnerschaften. Gemeinsam werde man „auch im zehnten Jahr dem Anspruch des
hohen Niveaus gerecht werden“, so der Landeshauptmann.
Der künstlerische Leiter Prof. Buchbinder erinnerte an die Anfänge Grafeneggs. Es sei „eine Reise ins
Ungewisse“ gewesen, „heute zum zehnjährigen Jubiläum können wir auf das Erreichte stolz sein“. Dank
der Mundpropaganda sei es für die Künstlerinnen und Künstler „ein Muss, in Grafenegg aufzutreten“.
Man verfüge an diesem Standort über „erstklassige Spielstätten“ wie dem „Auditorium mit einer anerkannt
perfekten Akustik“ und dem Wolkenturm, der als Openair-Bühne von Weltrang gelte. Dass sich die Künstlerinnen
und Künstler hier wohlfühlten, sei auch auf die besondere Atmosphäre zurückzuführen, bedankte
sich Buchbinder beim gesamten Team für die „Art der Betreuung der Künstlerinnen und Künstler“. Der
Grafenegg Campus sei „ein Ort des musikalischen Nachwuchses“, so Buchbinder.
„Im Mittelpunkt des Jubiläums steht der große Humanist Ludwig van Beethoven. Sein Oeuvre prägt
den Klang Grafeneggs 2016“, so Buchbinder, der einen Einblick in das Programm gab und dabei auch das „einzigartige
musikalische Rahmenprogramm“ der Prelude und Einführungskonzerte hervorhob.
„Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe, diesen magischen Ort zu entdecken, zu erarbeiten, zu durchdringen“, so
der Composer in Residence 2016 Jost, der das Grafenegg-Festival als „traumhaft-magisches Festival“ bezeichnete.
Er freue sich darauf, in seiner Aufgabe als Composer in Residence auch auf die Entwicklung von jungen Musikerinnen
und Musikern Zugriff nehmen zu können. Das Festival habe „einen ganz tollen Namen in der Szene“: „Alle wollen
wiederkommen, alle wollen hinkommen“, sprach Jost von einer Erfolgsgeschichte.
Marcus, Chief Executive European Union Youth Orchestra, betonte, dass Grafenegg ein wichtiges Zuhause für
das European Union Youth Orchestra sei. Als Teil des European Music Campus sei dieses in eine Reihe von Aktivitäten
eingebunden. Er bedankte sich für die großartige Partnerschaft.
„Unglaublich, aber wahr, Grafenegg feiert 2016 seinen zehnten Geburtstag. Vor zehn Jahren hat diese Erfolgsgeschichte
begonnen“, so Geschäftsführer Gessl. Vor zehn Jahren habe man damit begonnen, Grafenegg neu zu positionieren.
Das Konzept sei einzigartig. „Klang trifft Kulisse wird dort gelebt und auch in Zukunft den Weg von Grafenegg prägen“,
so Gessl. Die künstlerische Weiterentwicklung der Tonkünstler sei ein Teil des Konzepts Grafeneggs. „Grafenegg
ist nicht nur ein Ort, wo die besten Orchester der Welt Platz finden, es ist auch ein Ort der Zukunft, der Exzellenzen
von morgen“, hob Gessl das European Union Youth Orchestra hervor. Möglich gewesen wäre dies nicht ohne
die klare kulturpolitische Unterstützung seitens des Landes Niederösterreich, dankte Gessl Landeshauptmann
Pröll.
Von der Struktur her gebe es keine Veränderung. Neu sei die Einführung einer Kundenbindungskarte, der
Grafenegg-Karte. Diese sei „ein klares Zeichen, dass wir den Standort als Ganzjahresstandort präsentieren
wollen“. „Zehn Jahre“ sei auch Gelegenheit Danke an die Sponsoren und Partner zu sagen, dankte Gessl namentlich
den Lotterien, der Raiffeisen Holding und Landesbank, der Agrana, der Uniqa und der Münze Österreich,
die „von der Stunde Null – vom Konzept bis zur Jubiläumssaison“ dabei gewesen seien. Das Budget von Grafenegg
betrage im Jahr 2016 rund 7,8 Millionen Euro: 3,9 Millionen Euro stellt das Land Niederösterreich zur Verfügung,
der Rest werde durch Eigenerlöse (etwa Kartenverkäufe und Sponsorenbeiträge) und Fördergelder
der Europäischen Union im Rahmen von „Creative Europe“ aufgebracht.
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