Aber aktuelle Studie zeigt: 94% der Führungskräfte sehen familienfreundliche Maßnahmen
als wichtig für ihr Unternehmen – Karmasin: „Diskrepanz schließen“
Wien (bmfj) - Familienministerin Dr. Sophie Karmasin konnte am 02.11. mit dem Vorsitzenden des Wirtschaftsforums
der Führungskräfte (WdF), Mag. Gerhard Zeiner, die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Vereinbarkeit
von Familie und Beruf präsentieren. "Während für nur 24% der Österreicherinnen und Österreicher
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut gelöst erscheint, sprechen 94% der Führungskräfte davon,
dass Familienfreundlichkeit für ihr Unternehmen wichtig ist. Diese Diskrepanz gilt es zu schließen.
Deswegen bieten wir mit unserer Plattform ‚Unternehmen für Familie‘ den Arbeitgebern Anleitungen für
best-practice-Modelle wie Familienfreundlichkeit im Unternehmen leicht umgesetzt werden kann. Wir brauchen einen
Kulturwandel in vielen Betrieben was Präsenzkultur und Arbeitszeitmodelle betrifft. Auch die Verhaltensökonomie
kann hier zusätzliche Impulse liefern und als Wegweiser dienen. Etwa Unternehmen mittels Verhaltensökonomie
dazu zu motivieren familienfreundliche Maßnahmen zu setzen und nicht mit gesetzlichen Vorschriften",
so Karmasin bei der heutigen Pressekonferenz.
"Familienfreundliche Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine ‚win-win-Situation‘
für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Denn familienfreundliche Unternehmen haben nicht nur bessere Chancen im
Wettbewerb um die besten Köpfe - ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch motivierter, loyaler und
leistungsfähiger. ", ergänzt die Familienministerin im Zuge der Präsentation der Ergebnisse
des WdF Manager-Monitorings "Familienfreundlicher Wirtschaftsstandort".
Bereits die rege Beteiligung bei der im Sommer 2015 durchgeführten Umfrage unter WdF-Mitgliedern zeigt die
Bedeutsamkeit des Themas für Österreichs Führungskräfte. Familienfreundliche Maßnahmen
zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden von 94% der Führungskräfte für ihr Unternehmen
als wichtig eingestuft. Besonders auch im Hinblick auf "den Kampf um die besten Köpfe" wird Familienfreundlichkeit
des Unternehmens als sehr wesentlich empfunden - das bestätigen 86%.
Für die Arbeitnehmer stehen flexible Arbeitszeitmodelle, verständnisvolle Führungskräfte und
die Wiedereinstiegsmodelle ganz oben auf der Prioritätenliste in puncto Familienfreundlichkeit. Im Durchschnitt
wurden von den Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, jeweils rund 5 familienfreundliche Maßnahmen
umgesetzt, das ist bereits ein durchaus positives Signal und zeugt von einem umgreifenden Bewusstsein ob der Wichtigkeit
des Themas. Insbesondere wurden Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, des Arbeitsortes und des
Arbeitsausmaßes gesetzt.
Aufholbedarf gebe es hingegen bei Maßnahmen zur punktuellen, betrieblichen Kinderbetreuung und zur besseren
Vereinbarkeit bei der Pflege von Angehörigen. Nur in 3% der Unternehmen wurde gar keine Maßnahme bis
dato umgesetzt
Familienfreundliche Maßnahmen bringen wesentliche Vorteile
Durch familienfreundliche Maßnahmen komme es zu einer besseren Bindung der Schlüsselarbeitskräfte
an das Unternehmen, Abgänge würden verhindert (kein Verlust der Investition in den/die Mitarbeiter/in)
beziehungsweise bei Unterbrechungen wie Karenzzeiten wird ein Wiedereinstieg beschleunigt. Solidarität mit
und Loyalität zum Unternehmen werden so aktiv gefördert. Zudem steige die Produktivität und Motivation
der Mitarbeiter wenn die Familiensituation ausgeglichen geregelt ist. Gleichzeitig können Arbeitgeber durch
einen balancierten Mix an familienfreundlichen Maßnahmen ihre Attraktivität steigern und ihr Employer
Branding verbessern, dadurch steigen auch die Chancen beim "Kampf um die besten Köpfe".
"Unternehmen kommen immer stärker unter Wettbewerbsdruck. Positive Unterscheidungsmerkmale werden dazu
beitragen, die besten MitarbeiterInnen für das eigene Unternehmen gewinnen zu können. Familienfreundlichkeit
als Teil der Unternehmenskultur wird daher in Zukunft mit Sicherheit eine noch größere Rolle spielen,
im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Ein flexibles Arbeitszeitmodell fördert die Familienfreundlichkeit
und mindert keinesfalls die Konkurrenzfähigkeit. Im Gegenteil, Verständnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
begünstigt die Mitarbeiterzufriedenheit und steigert somit nachhaltig die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens",
bestätigt WdF Geschäftsführer Mag. Wolfgang Hammerer.
"Um Unternehmen zusätzlich zu unterstützen und Familienfreundlichkeit in der wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Wahrnehmung noch besser zu verankern, habe ich die Initiative "Unternehmen für Familien"
ins Leben gerufen", so Karmasin. Die neue Plattform "Unternehmen für Familien" - http://www.unternehmen-fuer-familien.at - biete zahlreiche Veranstaltungen, Vernetzungstreffen
sowie eine Online-Präsenz mit Wissenswertem rund um das Thema Familienfreundlichkeit in Unternehmen und Gemeinden.
"Denn nur wenn wir alle an einem Strang ziehen - Wirtschaft, Politik und Gesellschaft - können wir das
ambitionierte Ziel erreichen, Österreich bis 2025 zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen",
so die Familienministerin abschließend.
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