Viennale'15 02.11.
 Für das "Österreich Journal" berichtet Margarethe Glac
 von den Highlights der Viennale
 

 

erstellt am
03. 11. 15
14:00 MEZ

Wien (oj) - Der Reporter David Lipsky begleitet den Schriftsteller David Foster Wallace bei der Präsentation seines neuen Buches. In „The End of the Tour“ (USA 2014) erzählt James Ponsoldt diese Reise aus der Perspektive des Reporters, der von einem Augenblick zum anderen einen Einblick in die intimsten Details des Lebens eines in Abgeschiedenheit lebenden Intellektuellen erhält.

„K“ (China/Hongkong 2015) von Emyr ap Richard und Darhad Erdenibulag handelt, wie Kafkas „Das Schloss“, von einem Landvermesser, der nach Anerkennung seiner beruflichen und privaten Existenz strebt. Handlungsort ist diesmal jedoch die mongolische Steppe, das Schloss ist zwar nicht zu sehen, dennoch ist es in den Gesprächen aller Anwesenden omnipräsent.

„Siti“ (Indonesien 2014) von Eddie Cahyono ist der Vorname einer jungen Frau, die mit ihrer Familie in einem bescheidenen Haus in unmittelbarer Nähe zum Strand wohnt. Ihr Ehemann ist nach einem Bootunfall querschnittgelähmt und spricht nicht mehr mit ihr, seitdem sie einen Job in einer Karaoke-Bar angenommen hat, um die Familie zu ernähren. Der Sohn möchte nicht in die Schule gehen und kann mit der Behinderung des Vaters nicht wirklich umgehen. Sitis Mutter verpackt unermüdlich die selbst gebackenen Kekse, um sie den Touristen am Strand anzubieten. Als der gutaussehende Polizist Gatot in Sitis Leben tritt, eröffnet sich vor der Frau die Perspektive eines neuen, besseren Lebens.

In „99 Homes“ (USA 2012) klagt Ramin Bahrani das komplexe System an, das zur Wirtschaftskrise von 2008 führte. Die Banken, die Menschen Kredite vergaben, ohne zu fragen, wie sie diese finanzieren werden, die Börsenspekulanten, die skrupellos auf den eigenen Gewinn aus waren, die Immobilienmakler, die gnadenlos unbezahlte Häuser räumen ließen, und schließlich die Kreditnehmer selbst, die sich plötzlich um 30.000 Dollar eine überdachte Terrasse bauen ließen, ohne die sie zuvor 25 Jahre lang ausgekommen sind. In diesem Kontext ist es kein Wunder, dass Dennis Nash, ein alleinerziehender Bauarbeiter, der aufgrund eines Zahlungsausfalls sein Haus verloren hat, das lukrative Jobangebot des Börsenmaklers Rick Carver annimmt und selbst Zwangsräumungen durchführt.

Der Titel „Kisejiu“ (Japan 2014) von Yamazaki Takashi heißt ins Englische übersetzt „Parasyte“. Die Erde wird nach und nach von intelligenten, außerirdischen Lebewesen übernommen, die sich in den Hirnen der Menschen einnisten und auf diese Weise die Kontrolle über die Gesellschaft übernehmen möchten. Unheimlich gefräßig sind sie dazu auch noch. In einem Fall geht die Übernahme jedoch schief – Izumi wacht währenddessen auf und der Parasit bleibt in seiner rechten Hand gefangen. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten bilden die beiden eine Art Symbiose und machen sich gemeinsam auf, die Welt vor den Außerirdischen zu retten.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.viennale.at

 

 

 

 

 

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